Auch gestern vier Autos „am Haken" sowie ein „Boden-Randori" und ein „Uneinsichtiger"
Die Polizei zeigt sich sehr zufrieden nach dem friedlichen und fröhlichen Wiesn-Auftakt-Wochenende in Rosenheim. Die gelöste Stimmung am gestrigen Sonntag auf dem Festplatz und in den Festzelten sei auch durch einige wenige Störenfriede nicht bedeutend beeinträchtigt worden.
Rettungswege und Behinderten-Parkplätze bilden einen Schwerpunkt bei der polizeilichen und kommunalen Verkehrsüberwachung. Wie am Eröffnungstag, so mussten auch gestern erneut verbotswidrig abgestellte Fahrzeuge abgeschleppt werden. Vier Verkehrsteilnehmer dürften deshalb überrascht gewesen sein, als sie bei der Rückkehr zum Standort ihres Pkw feststellen mussten, dass das Fahrzeug „verschwunden“ war.
Während die Fahrzeuge an den berühmten „Haken“ genommen und abgeschleppt wurden, schlagen nun für die fehlende Parkmoral der Fahrzeugführer auch noch ein Verwarnungsgeld und Abschleppkosten in Höhe von rund 400 Euro zu Buche.
Zur Lösung der Parkplatz-Suche kommen viele Festbesucher mit dem Fahrrad aufs Festgelände in Rosenheim. So einige Drahtesel werden aber ebenfalls in Bereichen von Not- sowie Rettungswegen abgestellt – die Zufahrten dadurch nicht unerheblich eingeschränkt und die Tätigkeit der Hilfsdienste behindert. Deshalb die große Bitte der Polizei noch einmal auch an die Radler: „Stellt Eure Räder nicht im Sicherheitsbereich ab.“
Würde man es sportlich sehen, so musste sich die Wiesnwache gestern als Schiedsrichter bei einem Boden-Randori und einem Boxkampf bewähren: Gegen 22.30 Uhr geriet ein 22-jähriger Rosenheimer mit einem anderen Festbesucher in Streit. Beide gingen plötzlich aufeinander los und der junge Rosenheimer erhielt einen Schlag ins Gesicht. Als das Duo das Gleichgewicht verlor und stürzte, führten sie am Boden ihr Gefecht weiter durch. Noch vor Eintreffen der Wiesnwache konnte der andere Beteiligte im Trubel aber unerkannt flüchten.
Fast zeitgleich kamen sich zwei 17-Jährige aus dem Landkreis in die Haare. Sie fingen an, sich mit Händen und Füßen zu schlagen. Die Wiesnwache läutete zum Ende der Runde eins die Glocke. Beide Hitzköpfe wurden in ihre Ecken befohlen und nun herrschte Ruhe. Zur Runde zwei kam es nicht, denn ein Platzverbot für das Festgelände wurde von den Polizeibeamten ausgesprochen.
„Back again“ – aber nicht mit der Rosenheimer Wiesnwache. Weil sich ein 46-Jähriger aus dem österreichischen Kitzbühel in einem Biertempel ungebührlich verhielt, wurde er vom Sicherheitsdienst der Polizei übergeben. Da sich der Mann aus Austria völlig uneinsichtig und weiter aggressiv zeigte, folgte der Spielabbruch für den Kitzbühler und ihm wurde ein Wiesnverbot ausgesprochen. Nach kurzer Zeit erfassten die scharfen Radaraugen der Wiesnwache aber einen Bekannten – wieder war der 46-Jährige auf dem Festgelände unterwegs. Als Ausrede meinte er, er suche ja nur seine Kumpels. Nun bekam er ein polizeiliches Ermittlungsverfahren wegen Hausfriedensbruchs.