Soyener Gemeinderat stimmt Lichtkonzept für die Seestraße zu

Soyens Dorfmitte nimmt derzeit baulich bereits Formen an (wir berichteten), in der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde nach kontroverser Diskussion dem Beleuchtungsvorschlag des Arbeitskreises „Straßenbeleuchtung“ für die Seestraße mit 7:5 zugestimmt.

Zu Beginn der Sitzung dankte Bürgermeister Thomas Weber dem Arbeitskreis „Straßenbeleuchtung“, besonders Jürgen Brehm, der viel Zeit und Arbeit in die Ausarbeitung der Beleuchtung gesteckt habe.

In einer Rückschau erklärte Weber, dass sich der Gemeinderat in der Februarsitzung zur Beleuchtungssituation im Bereich Ortsmitte und Seestraße beraten habe. Dabei wollten sich die Arbeitskreismitglieder Jürgen Brehm und Susanne Mohr bei der Beleuchtungsplanung als Fachkräfte einbringen. Der Gemeinderat beauftragte daraufhin den Arbeitskreis zur Einbringung einer Beleuchtungsplanung mit Laternentyp und Standort.

Ende Februar habe der Arbeitskreis die Lichtplanung für den Neubau der Straßenbeleuchtung erstellt. Auf Basis dieses Konzeptes legte die KWH Netz GmbH im Juni das entsprechende Angebot zur Umsetzung der Beleuchtung in der Seestraße vor. Das Angebot belaufe sich auf 41.240 Euro. Da die Tiefbauarbeiten fristgerecht voranschreiten, sei ein Beschluss zur Gestaltung der Straßenbeleuchtung in diesem Bereich zeitnah erforderlich.

Lichtplaner Jürgen Brehm stellte in seiner Präsentation die vielen Komponenten, die in die Lichtplanung mit einfließen, vor. Neben Bürgerinteressen seien dies vor allem auch Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Sicherheit. Die Bereiche, die beleuchtet werden sollen, die Seestraße, die Busspur inklusive Auffahrt, die Parkanlage, Bushaltestelle sowie die Bahnanlage mit dem Parkplatz Park & Ride seien als „kritische Zonen“ zu sehen, da jeder Bereich Schnittstellen zum nächsten habe, was eine Beleuchtung sehr kompliziert mache.

In seiner Planung habe Brehm eine einheitliche Lichtfarbe von 2.700 Kelvin, für den Park & Ride Bereich wäre auch 2.200 Kelvin denkbar, sowie eine an die Verkehrszeiten angepasste Dimmung des Lichts berücksichtigt. Ebenso wurde auf Nachhaltigkeit geachtet. Auch könnten einzelne Lampen bei Bedarf weg- oder zugeschaltet werden.

Die Empfehlung des Lichtplaners lautete dahingehend, die Seestraße und Busspur mit je zwölf Leuchten, den Parkbereich mit acht Leuchten sowie den Bahnhof mit zwei und den Parkplatz mit drei Leuchten auszustatten. Die Beleuchtung am Freizeitgelände sehe er budgetabhängig, hier sollten mindestens Kabel verlegt werden. Besonders wichtig sei es, Gespräche mit dem Energieversorger zu führen. Abraten würde er davon, Leuchten zu streichen. „Hier wäre es besser, ganze Bereiche wegzulassen als einzelne Leuchten nicht zu setzen“, so Brehm.

Gemeinderatsmitglied Frieder Meidert zeigte sich überrascht, dass es neben den zwölf Leuchten in der Seestraße nun auch zwölf für die Busspur werden sollen. Dem schloss sich auch Helmut Grundner an. Er zeigte animierte Bilder der derzeitigen und zukünftigen Beleuchtung. Dabei falle auf, dass die Ortsmitte sich beleuchtungstechnisch dann sehr stark vom restlichen Ort unterscheide. Seiner Meinung nach sei die Seestraße zu viel beleuchtet, wohingegen die Alleestraße nicht genug ausgeleuchtet sei. Er schlug vor, die Beleuchtungen an den Kreuzungen und an der Kurve zum Campingplatz zu lassen, aber in den Mittelteilen Laternen zu streichen.

Dr. Tassilo Singer fände eine gleichmäßige Beleuchtung gut. Wichtig sei, dass es in der Seestraße die Option zum Nachjustieren gebe. „An der Seestraße gehen abends wenig Fußgänger spazieren“, so Singer. Eventuell wäre es möglich, den Park besser zu beleuchten als die Straße. Peter Thaller ergänzte, dass berücksichtigt werden sollte, welchen Weg die meisten Leute gehen.

Bürgermeister Thomas Weber gab zu bedenken, dass genau aus dem Grund derzeit  ein neuer Gehweg an der Seestraße gebaut werde, dass er von den Bürgern genutzt werde. Zudem sei die Seestraße die am meisten frequentierte im ganzen Ort.

Auf die Frage von Sebastian Schubert, wie sich die rechtliche Situation darstelle, erklärte Jürgen Brehm, dass es für den ganzen Bereich keine zwingende Beleuchtungspflicht gebe.

„Wenn am See wieder mehr los ist, sollte die Seestraße wieder mehr beleuchtet sein“, so Frieder Meidert. Er fragte die Vorsitzende des Arbeitskreises „Straßenbeleuchtung“, Christine Böhm, ob diese mit der Beleuchtung so einverstanden sei. Christine Böhm sprach sich für eine gleichmäßige Beleuchtung aus, welche aber maximal heruntergedimmt werden solle. Außerorts brauche man keine Straßenbeleuchtung, innerorts schon.

Dr. Tassilo Singer warf die Frage auf, wie die Anwohner mit der veränderten Lichtsituation, von dunkel auf dann hell, umgehen werden. Seiner Meinung nach würde es reichen, den Park zu beleuchten.

Mit 7:5 stimmte der Gemeinderat der Neugestaltung der Straßenbeleuchtung im Bereich Seestraße zu. Die Farbtemperatur wird auf 2.700 Kelvin festgelegt. Einstimmig wurde der Beleuchtung im Bereich der Auffahrt/Busspur und dem Park & Ride Bereich zugestimmt. Auf Antrag von Dr. Tassilo Singer wurde der Beschluss zur Beleuchtung im Bereich Freizeitgelände vertagt.

TANJA GEIDOBLBER