„Gute Nacht“ in Zelle zwei und „a Watschn" in der Schlange bei einem Fahrgeschäft

  Das Rosenheimer Herbstfest steuert auf seine Halbzeit zu und die zahlreichen Besucher aus Stadt und Land nutzten ausgiebig die Gelegenheit, um sich auf der Festwiese zu vergnügen. „G`schmeidig und entspannt“ – so lautet das Resümee für den Freitag.
Nicht im Griff hatte sich ein 38-jähriger Mann aus Fügen in Österreich, der aus einem Biertempel hinauskomplimentiert wurde, aber partout den Ort des Geschehens nicht verlassen wollte. Als er sich auch noch mit der Wiesnwache anlegte und sich kaum mehr auf den Beinen halten konnte, musste er zwangsläufig auf das Rosenheimer Nachtleben verzichten und in der Ellmaierstraße einquartiert werden.

Frei nach Johann Wolfgang von Goethe – „halb zog sie ihn, halb sank er hin und ward nicht mehr gesehen“ – „gute Nacht“ in Zelle zwei.

Fahrgeschäfte können fachmännisch als „fliegende Bauten“ betitelt werden. Zwar flogen vor einem Fahrgeschäft nicht die Bauten, aber bei einer Keilerei in
der Schlange der anstehenden Fahrgeschäfte flogen plötzlich die Fäuste. Zwei Männer aus Erl (Österreich) kamen sich mit zwei Rosenheimern in die Haare. Der
18-Jährige aus dem Nachbarland schlug dem 17-Jährigen aus Rosenheimer dabei mit der Hand ins Gesicht.

Als Kuschelecke vermag der Boden zwischen zwei Fahrgeschäften vielleicht nicht die ultimative Erfüllung sein. Für einen 15-Jährigen aus dem Traunsteiner
Umland war es aber die Lösung seines Problems. Sein Rausch dürfte in den Gehirnwindungen entsprechende Verwirrungen ausgelöst haben und er legte
sich kurzerhand dort auf den Boden zum Schlafen. Weil er sein Handy nicht entsperrt hatte, war der Anruf bei der Mutter für die Wiesnwache die Lösung zur
Übergabe für den jungen Mann.

Manchmal sind die Gespräche vor dem Geldautomaten im Gebäude der Wiesnwache spannender als jeder Krimi. Auch als Komödie taugt der Vorraum zur Wache bestens. Von regen Diskussionen, wie viel Geld jetzt abgeholt werden solle – ob man jetzt noch einen „Huni“ holt zum Fortgehen oder gleich mal einen Batzen Geld abhebt, um sich in einem, mit Rotlicht gekennzeichneten Gebäude nach dem Besuch des Herbstfestes noch zu amüsieren, meldet die Polizei am heutigen Samstag.

Leider nicht zum Schmunzeln ist das alkoholbedingte Führen von Autos. Gleich fünf Autofahrer wurden im Rahmen von Verkehrskontrollen im Umfeld des Festgeländes gestoppt. Die Fahrt war für die Fahrer noch vor Ort beendet, denn ihnen lagen die Alkoholwerte über den gesetzlichen Vorgaben.