Malteser informieren zum Tag der Ersten Hilfe am kommenden Samstag

Fast 60 Prozent der Menschen in Deutschland haben den letzten Erste-Hilfe-Kurs vor mehr als fünf Jahren besucht. Acht Prozent haben sogar noch nie einen Ersthelfer-Kurs absolviert. So lautet das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der Malteser.

Was war noch mal stabile Seitenlage? Wann ist sie überlebenswichtig? Wie wird eine Unfallstelle richtig abgesichert? – Fragen wie diese können schnell und einfach beantwortet werden. In einem Erste-Hilfe-Kurs, der einen Tag oder zwei bis drei Abende dauert, lernen die Teilnehmenden die Handgriffe für den Notfall. „Wir empfehlen einen Kursbesuch insbesondere denjenigen, die mit vielen Menschen zusammen sind. Da ist die Wahrscheinlichkeit am höchsten, dass sie einen Notfall erleben und dann als erste helfen müssen“, sagt Hannelore Linka, Leiterin Ausbildung bei den Mühldorfer Maltesern.

Das Meinungsforschungsinstitut YouGov hat im Auftrag der Malteser im Juni mehr als 1000 Menschen befragt. Demnach haben 14 Prozent einen Erste-Hilfe-Kurs in den zurückliegenden zwei Jahren besucht. Bei 15 Prozent der Befragten ist dies schon zwischen drei und fünf Jahren her. Der Großteil aber, 59 Prozent, sagt, eine Ersthelfer-Schulung sei länger als fünf Jahre her. Und acht Prozent haben noch nie einen Kurs besucht. Fünf Prozent machten keine Angabe oder wussten es nicht. Unter anderem für Führerschein-Bewerber und Betriebshelfer ist ein Kurs verbindlich. Hilfsorganisationen und Berufsgenossenschaften fordern, den Erste-Hilfe-Kurs alle zwei Jahre zu wiederholen.

Zwar ist laut Strafgesetzbuch jede und jeder in Deutschland verpflichtet einem anderen Menschen im Notfall Hilfe zu leisten. Doch auf Strafen von bis zu einem Jahr oder Geldzahlungen setzen die Hilfsorganisationen nicht. Sie möchten lieber damit überzeugen, dass die (aufgefrischten) Kenntnisse den Kursteilnehmern selbst ein gutes Gefühl geben, für einen Notfall gut gerüstet zu sein. Zudem wir meistens denen helfen müssen, die wir kennen: Angehörige, Arbeitskollegen, Freunde und Bekannte aus der Nachbarschaft oder dem Verein. In den ersten Minuten Hilfe zu erhalten, kann für Betroffene den Unterschied zwischen geringen Folgen und schwerwiegenden Folgen bis zum Tod haben.

Linka erklärt: „An sich können Laien nichts falsch machen – außer nichts zu tun. Sie sollten den Patienten ansprechen, unter der 112 einen Notruf absetzen und beim Patienten bleiben, bis die Profis vom Rettungsdienst übernehmen – in der Regel nach wenigen Minuten.“ Wenn andere Menschen in der Nähe sind, sollten Ersthelfer auch diese um Unterstützung bitten – zum Beispiel um den Patienten besser zu lagern, ihn vor Hitze oder Kälte zu schützen oder einen Verbandkasten oder Defibrillator zu holen. Ein automatischer Defibrillator (AED), mit dem der Herzschlag aktiviert wird, sagt den Helfenden mit einfachen Ansagen, was zu tun ist.  In immer mehr öffentlichen Gebäuden oder Eingängen von Firmen findet sich ein AED.

Erste-Hilfe-Kurse bieten die Malteser, teilweise in Kooperation mit anderen Bildungsträgern, regelmäßig in Mühldorf und Umgebung an. Info und Anmeldung unter www.malteser-kurse.de. Für Gruppen und Firmen sind auch individuelle Termine und Kurse möglich. Anfragen per Mail an ausbildung.muehldorf@malteser.org oder telefonisch unter der Nummer 08631/184880-11.