Bauausschuss befürwortet einstimmig Baumaßnahme am Bruckmühlweg
„Der Penny-Markt ist wichtig für Wasserburg, denn er ist altstadtnah und es gibt auch mehrere Schulen in der Nähe“, leitete Bürgermeister Kölbl die Aussprache über das Bauvorhaben am Bruckmühlweg im Bauausschuss ein und, so ergänzte Kölbl, „er ist schon sehr in die Jahre gekommen“.
Stadtbaumeisterin Mechthild Herrmann erläuterte die rechtlichen Voraussetzungen und Hürden für die geplante Neubaumaßnahme. Die Eigentümer des Penny-Marktes wünschen eine Verkaufsfläche von 880 Quadratmetern. Eine Verkaufsfläche dieser Größenordnung sei aber nur in einem Sondergebiet zulässig, es sei also eine Änderung des Flächennutzungsplanes erforderlich, wie Herrmann ergänzte. Diese Änderung des Flächennutzungsplanes müsse aber vor dem Neubau gesondert beantragt werden, wie sie ausführte. Die bestehenden Grenzmauern sollen aber erhalten bleiben. Außerdem ergänzte sie, dass die Gestaltungssatzung der Stadt im Bereich des Bruckmühlweges nicht gelte, da dies außerhalb der Altstadt von Wasserburg liege. Dennoch müsse die Bauaufsichtsbehörde kontaktiert werden, da der Neubau größer ausfalle als bisher.
Wichtig seien auch die Rechte der unmittelbaren Nachbarn des Geländes, darauf wies auch Bürgermeister Kölbl hin.
Christian Stadler (Bündnis 90/Die Grünen) fragte an, ob man sich nicht vorstellen könne, auf dem eingeschossig geplanten Supermarkt eine Wohnbebauung zu errichten. Wasserburg habe ständig Wohnraumbedarf und hier könnte man das doch auch errichten und, so ergänzte Stadler, die Lage wäre auch städtebaulich von Vorteil und die Wohneinheiten könnten sehr attraktiv sein.
Seitens der Stadtverwaltung wurde hier eingewendet, dass dies zum einen statisch darstellbar sein müsse und man andererseits dies mit den Eigentümern erörtern müsse. Bürgermeister Köbl schlug vor, hierzu erst einmal das Gespräch mit den Eigentümern zu suchen.
Zweiter Bürgermeister Werner Gartner (SPD) unterstützte die Idee eines Neubaus, denn der Penny-Markt sei der einzige Supermarkt, der von der Altstadt fußläufig erreichbar sei. Mit dem Ausbau müsse man aber vorsichtig sein, mahnte Dr. Hermann Budenhofer (Freie Wähler Reitmehring), denn man müsse unbedingt auf die benachbarten Anwohner Rücksicht nehmen. Wenn der neue Supermarkt durch die Hinzufügung von Wohnraum mehrgeschossig werde, müsse das mit der Nachbarschaft in Einklang gebracht werden.
Bürgermeister Kölbl ergänzte, dass etwaige Änderungen ohnehin im Stadtratsplenum besprochen werden müssten.
Und so beschloss der Bauausschuss einstimmig die Zustimmung zum Neubauprojekt des Penny-Marktes und er regte an, nach Möglichkeit eine zusätzliche Wohnbebauung vorzusehen, sofern dies möglich sei. Ebenso begrüßte der Bauausschuss die Tatsache, dass im Zuge des Neubaus auch die Errichtung einer Photovoltaikanlage, einer Dachbegrünung die die Errichtung von E-Ladestationen geplant seien.
Über den Fortgang dieser Baumaßnahme wird weiter berichtet.
Da möchte man den Herrn Dr. Budenhofer mal fragen, ob er denn schon mal auf der anderen Innseite war und noch nicht bemerkt hat, das sich dort bereits mehrere mehrstöckige Gebäude befinden?
Ganz genau, aber manche Leute in Wasserburg haben sich ja noch nie wegen Wohnraum Sorgen machen müssen
Den Vorschlag von Herrn Stadler finde ich sehr weitsichtig. Im Grunde fast wunderlich, dass man darüber nicht von Beginn an nachdenkt. Möglichkeiten für Wohnraum und Lebensqualität sollten immer mitgedacht werde. Ich kann den Gedanken nur befürworten und hoffe darauf, dass das umgesetzt werden kann und wird.
Sehr vorbildlich, das sich die Stadtverwaltung hier im vorauseilenden Gehorsam Gedanken für den Eigentümer macht, ob das statisch machbar sei. Hättet Ihr euch lieber mal Gedanken beim Neubau der Mittelschul-Turnhalle gemacht, damit da auch ein PV Anlage draufgepasst hätte. Konnte ja keiner wissen, das in einer Schule unter Tags am meisten Strom verbraucht wird.
„…nach Möglichkeit eine Wohnbebauung vorzusehen, sofern dies möglich sei.“ Geht’s noch unverbindlicher? Es ist ein Trauerspiel, das hier wieder einmal die Chance verspielt wird, als Bürgervertretung aktiv zu gestalten. Man kann als Gremium auch beschließen, das zwingend eine Wohnbebauung vorzusehen ist. Angesicht stetig steigender Mietpreise in Wasserburg ist diese dringend notwendig.
Der Bauausschuss kann nicht beschließen, dass zwingend eine Wohnbebauung vorzusehen ist. Dies ginge nur im Rahmen eines Bebauungsplanes, für dessen Absicherung zunächst eine Veränderungssperre erlassen werden müsste. Dies liegt aber gemäß Geschäftsordnung in der Entscheidungsvollmacht des Stadtrates. Es ist dazu auch noch nicht zu spät, da in der Sitzung erst einmal nur über einen Antrag auf Vorbescheid zu beschließen war. Über eine Veränderungssperre müsste man sich spätestens konkret Gedanken machen, wenn der Bauantrag eingeht. Bis dahin ist nichts falsch daran, es zunächst auf der Gesprächsebene zwischen Bürgermeister und Bauherrn abzuklären.
Im Übrigen sollte man schon zwischen Stadtrat und Stadtverwaltung unterscheiden. Beim Bau der Mittelschulturnhalle wurde sich über eine PV-Anlage durchaus Gedanken gemacht, nur fand das damals leider keine politische Mehrheit.
Gedanken hat sich der zuständige Ausschuss während der Planung der Mittelschul-Turnhalle durchaus gemacht. Nur kam die große Mehrheit (6:1) damals zu dem Ergebnis, dass man auf der neuen Turnhalle keine PV-Anlage wolle! Genauso hat der Stadtrat 2023 beschlossen, dass es auf städtischen Grundstücken keine Freiflächen-PV geben darf. Mais für Biogasanlagen darf dort aber durchaus angebaut werden.
Und bitte einen Kreisverkehr, dass sich an der vielbefahren Kreuzung nicht alles staut!
…ein Kreisverkehr dürfte da kaum Platz haben.
@Alexandra
Schon mal auf die Idee gekommen einfach rechts abzubiegen und an geeigneter Stelle umkehren?
Oder gehören Sie zu denen die stur geradeaus wollen egal ob viel Verkehr ist oder nicht?
Hat sich einer der Kommentatoren Gedanken gemacht, ob derartige Forderungen für den Bauherren bzw.den Betreiber des Marktes vielleicht zu hoch sein könnten. Das Projekt ist ein Discounter, der sehr wichtig für die Altstadt ist. Da sollte man lieber keine unnötigen Steine in den Weg legen. Wenn Wohnungsbau in Kombination mit dem Markt an dieser Stelle machbar sein sollte, kommen die Verantwortlichen sicher selber drauf.