Gewerkschaft NGG fordert gesunde Ernährung und „faires Essen“ für alle Kinder
Mittags was Ordentliches auf dem Teller – zum Nulltarif: In den Kitas und Schulen im Landkreis Rosenheim soll es ein kostenloses Mittagessen geben. Das fordert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). „Eine warme Mahlzeit, die Eltern nicht aus dem eigenen Portemonnaie bezahlen müssen, ist der beste Garant für eine gesunde Ernährung für alle Kinder und Jugendlichen – unabhängig davon, was zuhause auf den Tisch kommt. Ein Umsonst-Essen in Kindergärten und Schulen bietet die Chance, das Risiko einer Mangelernährung zu reduzieren – und damit auch eine zu einseitige Ernährung auszubremsen“, sagt Manuel Halbmeier von der NGG Rosenheim-Oberbayern. Das wäre ein „gesunder Schritt nach vorn“ in den 169 Kindergärten und 84 öffentlichen Schulen im Landkreis Rosenheim.
Die NGG appelliert an die Landesregierung Bayern, die Weichen für kostenlose Mittagessen in Kindergärten und Schulen zu stellen. Auch für den Bürgerrat aus 160 per Los ermittelten Mitgliedern hat eine gesunde Ernährung für alle Schüler und Kindergartenkinder hohe Priorität: Er hat ein kostenloses Mittagessen in Kitas und an Schulen empfohlen.
Entscheidend beim Mittagessen zum Nulltarif ist allerdings, so die NGG Rosenheim-Oberbayern, bei der Auswahl der Caterer auf zwei wichtige Punkte zu achten: „Es geht um gesundes Essen – also um eine gute Qualität bei den Zutaten und beim Zubereiten. Aber auch um faires Essen. Also darum, dass die Menschen, die in der Großküche arbeiten, die den Transport machen und das Mittagessen ausgeben, fair bezahlt werden. Und faire Bezahlung bedeutet: Tariflohn. Darauf müssen die Kommunen im Landkreis Rosenheim auch heute schon unbedingt achten“, fordert NGG-Geschäftsführer Halbmeier.
Um überall in Bayern bei öffentlichen Aufträgen die Bezahlung per Tariflohn zu garantieren, müsse „Söder endlich ein bayerisches Tariftreuegesetz auf den Weg bringen“. Manuel Halbmeier wirft der bayerischen Staatsregierung vor, „anderen Bundesländern gewaltig hinterherzuhinken“. Der NGG-Geschäftsführer appelliert dabei auch an die heimischen Bundestagsabgeordneten: „Es wird Zeit, Bayern von Berlin aus auf die Sprünge zu helfen. Immerhin ist ein Bundestariftreuegesetz ein Versprechen der Ampel-Regierung. Wenn Bayern es nicht alleine schafft, muss der Bund eben nachhelfen.“
Neben dem wichtigen Aspekt einer gesunden Ernährung komme ein weiterer Punkt hinzu: „In vielen Familien gibt es den Druck, mittags zu Hause frisch zu kochen, um den Kindern ein gutes Essen zu bieten. Entweder, weil eine Ganztagsbetreuung – und damit das Mittagessen – fehlt. Oder ganz einfach, um Geld zu sparen. Wenn sich das durch ein kostenloses Mittagessen für alle im Kindergarten und in der Schule erledigt, dann haben auch berufstätige Eltern die Chance, sich stärker im Job – ob im Betrieb oder im Homeoffice – zu engagieren“, so Manuel Halbmeier.
Lieber Herr Halbmeier,
mit Ihrer Forderung, jungen Menschen gutes Essen auf den Tisch zu bringen, rennen Sie bei mir offene Türen ein.
Mir erschließt sich allerdings nicht ganz, weshalb dieses kostenlos an Schulen und Kitas angeboten werden soll?
Und dann noch der Sprung zum Bundestariftreuegesetz, das unter anderem eine faire Bezahlung der Mitarbeitenden fordert.
Und dann auch noch die „Klage“, Bayern würde den anderen Ländern hinterherhinken.
Selten so gelacht.
Man könnte es auch so machen: Bayern zahlt keinen Länderfinanzausgleich mehr an die anderen ach so erfolgreichen anderen Bundesländer, ja dann wäre es eine Option, Mittagessen für alle kostenlos anzubieten, die Leute von NGG stehen am Herd, die werden ja bestimmt alle nach Mindestlohn bezahlt :-)
Warum auch nicht / Schulspeisung gab es schließlich früher auch.
Allerdings gab es damals auch kein Kindergeld. Das kann js dann entsprechend gekürzt werden.
Grundsätzlich eine gute Sache.
In unserem Kindergarten gibt es momentan von verschiedenen Wasserburger Restaurant tolles Mittagessen für die Kinder.
Ich befürchte, wenn die Finanzierung durch den Staat übernommen wird, kann das Konzept so nicht beibehalten werden, sondern dann gibt es Conveniencefutter, welches per LKW von wer weiß wo herangekarrt wird.
In dem Fall würde ich mein Kind dann vom Mittagsessen abmelden, zu Hause wird ohnehin nochmal warm gegessen.
Wir haben doch jetzt Krise in der Automobilindustrie und die Nato braucht unser Geld auch ganz dringend. Welcher Politiker hat denn da jetzt Zeit an die Kinder zu denken? Oder muss man den Wahlkampf jetzt allmählich in die Gänge bringen, falls die Ampel im November zerbricht?