In den Landkreisen Mühldorf und Altötting: Verdacht der Verbreitung von Kinderpornographie

Die Kriminalpolizei Mühldorf hat in enger Absprache mit der Staatsanwaltschaft Traunstein gestern insgesamt elf Objekte in den Landkreisen Mühldorf und Altötting durchsucht. Im Zuge mehrerer Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Besitzes und der Verbreitung kinderpornographischer Inhalte wurde eine Vielzahl an Beweismitteln sichergestellt.

Koordiniertes Vorgehen gegen Kinderpornographie

In den vergangenen Jahren war ein sehr starker Anstieg der Straftaten im Zusammenhang mit der Verbreitung pornographischer Inhalte und speziell der Verbreitung kinderpornographischer Inhalte zu erkennen. Trotz eines leichten Rückgangs der Fallzahlen von 2022 auf 2023 im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern-Süd in Rosenheim im Deliktsbereich „Verbreitung pornographischer Inhalte“ von 721 Taten auf 697 Taten (-3,3 %), dennoch ein viel zu hoher Wert.

Um die Verbreitung von Kinderpornographie weiterhin konsequent zu bekämpfen, unternehmen Polizei und Justiz seit geraumer Zeit erhebliche Anstrengungen. Zur qualifizierten und effizienteren Abarbeitung des bisherigen und in Erwartung des zukünftigen Anzeigenaufkommens hat das Polizeipräsidium Oberbayern-Süd eigene „Arbeitsgruppen Kinderpornographie“ bei den drei Kriminalpolizeiinspektionen und der Kriminalpolizeistation Mühldorf eingerichtet. Die Arbeitsgruppen beschäftigen sich schwerpunktmäßig mit allen Delikten im Zusammenhang mit dem Besitz und der Verbreitung von Kinder- und Jugendpornographie und arbeiten hierbei eng mit den Staatsanwaltschaften und der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg zusammen, bei der bereits seit Oktober 2020 das Zentrum zur Bekämpfung von Kinderpornographie und sexuellem Missbrauch im Internet (ZKI) angesiedelt ist. Bei der Staatsanwaltschaft Traunstein sind ein Staatsanwalt als Gruppenleiter und vier Staatsanwältinnen speziell für die Verfolgung kinder- und jugendpornographischer Straften zuständig.

11 Durchsuchungen – Umfangreiches Datenmaterial sichergestellt

Am gestrigen Donnerstag führten die Beamten der Kriminalpolizei Mühldorf mit Unterstützung von Kolleginnen und Kollegen der Kriminalpolizei Traunstein und der Zentralen Einsatzdienste (ZED) Traunstein die großangelegte Durchsuchungsaktion durch, welche sich gegen insgesamt 11 Beschuldigte richtete. Diese waren im Alter zwischen 18 und 66 Jahren, davon 9 Personen männlich und 2 weiblich.

Mehr als 16 Polizisten vollzogen die von der Staatsanwaltschaft Traunstein beim Ermittlungsrichter erwirkten Durchsuchungsbeschlüsse gegen die Personen, denen Straftaten im Zusammenhang mit Kinder- und Jugendpornographie vorgeworfen werden. Dabei wurden vom frühen Morgen insgesamt 11 Objekte in den Landkreisen Mühldorf und Altötting durchsucht.

In den Wohnungen der Beschuldigten stellten die Ermittler umfangreiches Beweismaterial in Form von elektronischen Geräten, Mobiltelefonen und Speichermedien sicher, die nun aufwendig von IT-Forensikern ausgelesen und ausgewertet werden müssen.

Die nun weitergehenden Ermittlungen werden von der Kriminalpolizei Mühldorf am Inn unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft Traunstein geführt.

Vorläufige Bilanz von Staatsanwaltschaft und Polizei

Das vorläufige Ergebnis der konzertierten Aktion wird von der Staatsanwaltschaft Traunstein und der Polizei als Erfolg im Kampf gegen Kinder- und Jugendpornographie gewertet.  Durch die Aktion wurde den Tatverdächtigen deutlich aufgezeigt, dass sie sich in der vermeintlichen Anonymität des Internets nicht sicher fühlen dürfen. Da hinter jedem Fall von Kinder- und Jugendpornographie Opfer und Schicksale stehen, werden Polizei und Justiz auch in Zukunft mit allen zur Verfügung stehenden rechtsstaatlichen Mitteln daran arbeiten, den Straftätern das Handwerk zu legen.