Landesligist Wasserburg verliert auf Kunstrasen in Unterföhring mit 0:1

Regularien sind wichtig, sie machen Sinn. Meistens zumindest. Selbst in der Landesliga wird bereits viel reglementiert. In der Wasserburger Altstadt mussten etwa vor Saisonbeginn die Ecken zwischen den Banden mit einer Eisenstange geschlossen werden – es könnte ja jemand durchgehen.

Um beim Gegner der Fußball-Landesliga am Wochenende in Unterföhring vom Sportplatz an der Bergstraße 4a, wo sich die Mannschaften umziehen, zum Kunstrasenplatz (wo es selbsterklärend keine Bande gibt) zu gelangen, muss man der Bergstraße folgen, an deren Ende in die Isaraustraße abbiegen, um anschließend rechts in die Dammstraße einzubiegen, an deren Ende man sich nach einem langen Gang durch ein befahrenes Wohngebiet am Spielort einfindet.

Der Weg zum Kunstrasen war an diesem vermaledeiten Abend für die Fußballer des TSV 1880 Wasserburg nicht das Problem und auch der Untergrund nicht – aber es zeigt die Kuriositäten einer in diesem Fall (Nicht-)Reglementierung, die nicht immer nachvollziehbar sind.

Vollauf nachvollziehbar und am Ende auch erklärbar war hingegen die 0:1-Niederlage der Löwen in Unterföhring.

„Wir spielen gut, aber wir gewinnen keine Spiele. Es fehlt, gerade wenn es ums Eingemachte geht, der letzte Punch“, analysiert und kritisiert Trainer Florian Heller in einem Atemzug. Seine Spieler probierten auch in Unterföhring alles, der Einsatz war hoch, der Ertrag dafür umso geringer.

Die Innstädter spielten im Münchener Vorort so, dass sich die Sportschau schwer getan hätte, in der Zusammenfassung Wasserburger Torchancen zu zeigen. Sie waren zwar da, aber nicht zu sehen. Allein in der ersten Halbzeit pfiffen drei Standardsituationen und mehrere Flanken durch den gegnerischen Fünfmeterraum, allein der Abnehmer fehlte. „Wir können zur Pause mit einem oder zwei Toren führen. Wir hatten die Box sogar besetzt, aber es kam keiner ran. Der gegnerische Torwart musste kaum was halten“, konstatierte Heller, der auf Toptorjäger Michael Barthuber verzichten musste.

Die mit zahlreichen Zockern ausgestatteten Gastgeber waren nicht besser, am Ende aber effizienter.

In der 54. Minute versenkte Luis Fischer eine von insgesamt zwei aussichtsreichen Unterföhringer Möglichkeiten. Nach einem tiefen Pass nutzten die Hausherren ein Abstimmungsproblem in der Wasserburger Hintermannschaft und Neuzugang Fischer schoss einen Rückpass von der Grundlinie trocken zum 1:0 in die Maschen.

Unmittelbar nach der Führung vereitelte Alexander Kuile eine identische Situation mit einer ausgezeichneten Parade. Angesichts der mangelnden Gefahr im gegnerischen Strafraum war es irgendwo symptomatisch für die Löwen, dass sie ihre klarste Chance auf einen Treffer nicht nutzen und Thomas Voglmaier mit einem Foulelfmeter scheiterte (64.).

Selbst eine anschließende Druckphase sowie eine zehnminütige Überzahl und ein Dreifachwechsel in der Schlussviertelstunde brachten nicht mehr den erhofften Ausgleichstreffer, weshalb Wasserburg am 14. Spieltag die erste Auswärtsniederlage einstecken musste und derzeit tabellarisch auf der Stelle tritt.

JAH

Foto: TSV Wasserburg

Wasserburg: Kuile, Stellner, Kasumovic, Lindner, Brich, Kononenko (ab 80. Breuer), Dumitru (ab 61. Vorderwestner), Rubio Gonzelez, Wagner (ab 76. Starringer), Ferreira Goncalves (ab 76. Haunolder), Voglmaier (ab 76. Yordanov)

Tor: 1:0 für Unterföhring Luis Fischer (54.)

Zeitstrafe: Clovis Tokoro (Unterföhring, 76.)

Zuschauer: 100

Schiedsrichter: Johannes Roth (SC 1928 Rain)