Mehrheit des Gemeinderates stimmte für eine Verkehrs-Überwachung
Es war ein Antrag der Freien Wähler aus Forsting gewesen und der Gemeinderat in Pfaffing stimmte am gestrigen Abend mehrheitlich für die Einführung einer Verkehrsüberwachung für den fließenden Verkehr zu. Und zwar mit 10:6 Stimmen.
Die Verwaltungsgemeinschaft wurde beauftragt, für die Gemeinde Pfaffing die Mitgliedschaft zum Zweckverband Kommunale Dienste Oberland zu beantragen. Mit anderen Worten: In ein paar Monaten – die Bearbeitung eines Antrags dauert etwa ein halbes Jahr – wird immer wieder „geblitzt“ in der Gemeinde Pfaffing.
Die Messung dürfe hier in der Regel nur innerhalb geschlossener Ortschaften
(gelbes Ortsschild) erfolgen und dann erst 200 Meter innerhalb des Ortsschilds.
Außerhalb geschlossener Ortschaften sei die Polizei zuständig.
Mögliche, sinnvolle Messpunkte seien bereits bei einer Ortsbesichtigung mit dem Zweckverband angeschaut worden, hieß es aus der Verwaltung.
Es könnten zum Beispiel folgende Messpunkte geprüft werden:
Ortsdurchfahrt Pfaffing, Ortsdurchfahrt Forsting / B304, Ortsdurchfahrt Ebrach.
Gegen diese Überwachung stimmten gestern von der Freien Wählergemeinschaft aus Rettenbach Stefan Reich und Peter Hohenadler sowie von der UBG Thomas Posch und Monika Kaspar, von der ÜWG Tobias Forstner und von den Freien Wählern Forsting Klaus Wagenstetter.
UBG-Gemeinderätin Elisabeth Gralka wiederum hatte alleine zudem für eine zusätzliche Überwachung des ruhenden Verkehrs – sprich Strafzettel für Falschparker zum Beispiel – gestimmt. Alle anderen waren hier aber dagegen.
Bei der neuen Verkehrs-Überwachung in der Gemeinde Pfaffing ab dem Frühjahr nächsten Jahres werden es mindestens fünf Stunden pro Monat sein, in denen insgesamt „geblitzt“ wird – das sei die Mindest-Buchung quasi, sagte gestern Abend der Geschäftsführer des Zweckverbands „Kommunale Dienste Oberland“, Benjamin Bursic, der die Präsentation zum Thema „Kommunale Verkehrsüberwachung“ – einschließlich der Kosten für die Gemeinde – und zum Thema „Zentrale Beschaffungsstelle“ machte.
Sein Plädoyer: Es gehe um die Sicherheit.
Der Zweckverband „Kommunale Dienste Oberland“ mit Sitz in Bad Tölz bietet in seinem Einzugsbereich Städten, Verwaltungsgemeinschaften und Gemeinden auch noch andere Dienste an – zum Beispiel im Bereich „Zentrale Beschaffungsstelle“, also bei Ausschreibungen.
Dienstleistungsangebote seien zudem die Vollstreckung von Verwaltungsakten, die Durchführung von Vergabeverfahren sowie Überwachungs- und Kontrollaufgaben bei der Erhebung von Gewerbesteuer-, Kita- oder Kur-Beiträgen.
Max Wegmaier von der UBG wollte in der Sitzung gestern wissen, ob die Verwahrorte – der Blitzer-Anhänger zum Beispiel – auch in der Region seien, um die Wege kurz zu halten – was der Geschäftsführer Bursic bejahte. Julia Fink von der Freien Wählergemeinschaft Rettenbach fragte nach, wer denn die verschiedenen Messstellen im Ort Pfaffing dann genau festlegen würde? Das sei ein Dreiklang zwischen der Gemeinde, der Polizei und dem Zweckverband in Absprache, so Bursic. Und Christian Rosenauer von der ÜWG erkundigte sich ebenso wie Martina Traunsteiner von den Freien Wählern Forsting nach den Möglichkeiten einer Kündigung eines beschlossenen Mitgliederbeitritts, was der Geschäftsführer dann ausführlich darstellte.
Vor der Abstimmung hatte Bürgermeister Josef Niedermeier klar Stellung bezogen und den Beitritt zum Zweckverband als „empfehlenswert“ bezeichnet …
Foto: Zweckverband Kommunale Dienste Oberland
Aus dem Rathaus in Pfaffing heißt es am heutigen Freitag erläuternd zum Beschluss:
Vor Festlegung einer Messstelle sei stets die Zustimmung der Polizeiinspektion Wasserburg notwendig. Es könne nur dort vom Zweckverband rechtskräftig „geblitzt“ werden, wo die Verkehrsbeschilderung der Straßenverkehrsordnung (StVO) entspreche.
Beispiel: In Forsting die Springlbacher Straße und der Ortsteil Springlbach entsprechen
nicht den Vorgaben der StVO – hier sei 30 km/h angeordnet, obwohl dies bei einer Durchgangsstraße nicht der derzeitigen Rechtslage entspreche – das bedeute: Hier würde nur geblitzt werden dürfen, wenn die 30 km/h-Beschilderung aufgehoben werde und wieder 50 km/h gelte …
Hoffentlich auch die Strecke Bgm-Bodmeier-Strasse zum Neubaugebiet bzw Hilgen zum Obermoa -!wie da gerast wird (ausgewiesene beschilderte 30er Zone) ist nicht mehr tragbar
Ja genau🙋♂️
Alle wegsperren und verfolgen – diese Steuerzahler und Arbeiter!
Ohne Schmarrn (…)
Bitte Maß und Ziel im Auge behalten👍🏻
Komisch. Ich schaffe es, zu arbeiten und meine Steuern zu zahlen, ohne ständig die zulässige Geschwindigkeit zu übertreten. Und ich bin durchaus öfter mit dem Auto auf der Straße unterwegs.
35 Stunden waren früher Teilzeit,
heute bringt es einen fast um, wenn man freitags nach 12 noch arbeiten muss (bzw. aussitzen).
Ja, zum Glück ändern sich die Zeiten. Heute haben viele Menschen eingesehen, dass für den Wohlstand anderer zu buckeln nicht das wichtigste im Leben ist.
Ja und wenn sich dann die Zeiten nochmal ändern, dann jammert die Anneliese.
Fünf Minuten früher aufstehen und schon braucht’s nimmer rasen …
So spricht nur jemand, der mehr als 5 Stunden Schlaf pro Nacht hat. Für andere ist jede der fünf Minuten eine Minute mehr nötige Erholung.
Da sollte man aber auch mal überlegen, ob es sinnvoll ist, sich mit so wenig Schlaf überhaupt ans Steuer zu setzen.
Oh, der Herr Lehrer. Sollte, müsste …
Kann er natürlich sagen mit viel Urlaub und sicherem Einkommen.
Da diskutieren wir gerne weiter, wenn Sie jemand im Sekundenschlaf in einen Unfall verwickelt.
@Tim: Woher haben Sie diese Informationen? Sicheres Einkommen ja, aber viel Urlaub??? Bedenken Sie, dass in den meisten Ferien auch viele Feiertage liegen, an denen wir Normalos auch frei haben. Und auch sonst gibt es in den Ferien fast immer was zu arbeiten: Korrekturen, Zeugnisbemerkungen vorformulieren etc., wie ich das von Lehrern im Bekanntenkreis immer wieder höre. Und dann noch dazu die immer schwieriger werdende „Kundschaft“, v.a. auch deren Eltern. Also ich möchte ehrlich gesagt mit keinem Lehrer tauschen…..
@ aus dem Burgerfeld: Wir können auch gerne gleich diskutieren. Vor allem würd ich gerne wissen, warum Sie mir so einen Unfall gönnen? Meinetwegen muss niemand mit 5 Stunden Schlaf auskommen. Ich bin nur der Bote, der dir erzählt, dass es solche Menschen gibt, abseits deiner Traumwelt, wo alle 35h arbeiten und Freitag um 14.00 Uhr mit Bier in der Hand den Grill anwerfen.
Ja, oder ob es sinnvoll ist, überhaupt zu arbeiten. Wenn die Leute mehr Geld vom Staat bekommen würden, müssten sie weniger oder gar nicht arbeiten. Das heißt dann auch weniger Autofahren und ruhiger und gemütlicher Autofahren und mehr Schlaf. Ist es das, was Sie wollen?
Sind wir uns doch mal ehrlich … Was in so manch öffentlicher Einrichtung gearbeitet wird, hat den Begriff Arbeitsentgelt nicht verdient.
Es mag vielleicht die Hälfte der hierzulande arbeitenden Menschen sein, die gute Leistung erbringt. Der Rest fährt nur in die Arbeit, um sich eins abzusitzen und dafür Geld zu bekommen.
Lasst die Leute daheim, dann sind sie weg von der Straße und die Macher können auch wieder normal Auto fahren.
Ist das jetzt Satire, oder ernst gemeint?
Hab Berufsbedingt leider auch nur 5 maximal 6 Stunden Schlaf schaf es trotzdem 5 Minuten früher zu fahren es fehlt manchen anscheinend nur der Wille was zu verändern wegen der Bequemlichkeiten
@slmsh: Es war ja kein Vergleich von Lehrer zu „Normalos“ (ich nehme an, mit Normalos meinst du die Leute mit 2 Autos und 3 Urlauben im Jahr – da hat es ein Lehrer dann wirklich nicht schön :D), sondern mit Leuten, die 2 oder mehr Jobs und sonstige Belastungen haben, 0 Urlaub und 0 Altersvorsorge und so eben nur die oben erwähnten 5 Stunden Schlaf haben. Auch das ist nämlich mittlerweile „normal“ in diesem Land.
Es geht hier schlicht und ergreifend um eine Kommune, die künftig den fließenden Verkehr überwachen wird.
Und es geht NICHT um persönliche Befindlichkeiten, in puncto Arbeit/Urlaub/etc. :-)
Sind schon teilweise sehr seltsame Kommentare direkt am Thema vorbei, aber manche brauchen scheinbar dieses Forum, um ihre Meinung (oder ihren Frust ?) loszuwerden.
Zum Thema schlicht und ergreifend fällt mir ein: Ein eingerückter Kommentar ist eine Antwort auf einen Kommentar und nicht ein Kommentar auf den Artikel.
Vielen Dank für die Aufklärung, zur Not wäre ich da auch selber draufgekommen :-)
Das heißt für die Zukunft: Eingerückte Artikel sind lediglich Antworten auf Kommentare.
Das heißt im Klartext, ich brauche nicht lange überlegen, ob ich mich mit meinem Kommentar auf den Artikel beziehe, und meine Meinung zu diesem kundtue, sondern viel wichtiger ist, meine persönliche Meinung zu einem Kommentar eines anderen abzugeben, ohne auf den Inhalt des Kommentars (= den Bezug zum Thema) überhaupt näher einzugehen. Ja, auch so kann man einen Diskurs führen.
Um auf das Thema zurückzukommen: Also für mich ist es vollkommen ok, wenn die Gemeinde Pfaffing Tempokontrollen durchführt bzw. durchführen lässt.
Wer zu schnell unterwegs ist, und geblitzt wird, kann sich gerne eine gute Ausrede überlegen, das wird jedoch nichts daran ändern, dass man am falschen Tag am falschen Ort mit der falschen Geschwindigkeit unterwegs war, egal, welche „internen“ Umstände dazu geführt haben :-)
Die Welt hat so interessante Menschen.
Ist ja echt krass zu beobachten, wie sich so ein einfacher Beitrag hochschaukeln kann!
Leute, habt ihr nix anderes zu tun?
Das alles hat mit dem eigentlichen Artikel nix mehr zu tun …
… schreibt er um halb 3 in der Früh …