Theater führt Schillers Erstlingswerk auf - Premiere am 18. Oktober
Friedrich von Schillers „Die Räuber“ wurde erstmalig im Januar 1782 in Mannheim uraufgeführt und machte den jungen Dichter und Schriftsteller schlagartig berühmt. Das Stück gilt als das Standardwerk des „Sturm und Drang“ aus der Feder Schillers, der hier gleich mehrere Ebenen miteinander verknüft: Die Konflikte eines jungen Menschen mit seiner Familie, seine Identitätssuche und der Protest gegen eine alte Ordnung, die er sehr gerne einreißen möchte und durch eine andere zu ersetzen sucht. Am 18. Oktober haben „Die Räuber“ Premiere beim Theater Wasserburg.
Franz und Karl Moor leben die Hamletsche Frage, „ob’s edler im Gemüte die Pfeile und Schleudern wüsten Schicksals stumm zu dulden oder das Schwert zu ziehen gegen ein Meer von Plagen und im Anrennen enden“. Was sich Karl nennt, wird zum Widerständler, zum Outlaw, geht über Leichen, schwingt sich auf zum Heilsbringer gegen ein Meer von Plagen. Was Franz heißt, heißt Kanaille, duldet, pflegt, droht zu verenden, geht über Leichen, schwingt sich auf … und wofür? Die Geschwister neiden sich alles, gönnen sich nichts, gieren selbstsüchtig und nennen sich selbstlos. Sie treten, was sie pflegen sollten und pflegen was sie tritt … und wofür? Irgendwo zwischen Kain und Abel und „Verbotene Liebe“ sitzen die Moors und rauben sich gegenseitig ihr Leben, ihre Liebe, ihre Lieben. Die Geschwister Moor sind DIE RÄUBER … aber wofür?
Das Team des Theaters Wasserburg hat sich dieses Drama der klassischen deutschen Literatur vorgenommen und es aktualisiert: Hauptfiguren bleiben natürlich die beiden Brüder Karl und Franz Moor, die unterschiedlicher nicht sein könnten, der eine, leidenschaftlich, ungeduldig und ungestüm, der andere, berechnend und kaltherzig.
Nik Mayr stellt die familiäre Dimension in den Mittelpunkt. In der Inszenierung des Theaters Wasserburg geht es auch um die Pflege von Familienangehörigen, durchaus ein Thema, das heutzutage nicht wenige Menschen bei uns beschäftigt. Und so ist es auch anchvollziehbar, wenn Nik Mayr in dieser Inszenierung aus dem Brüderpaar ein vierköpfiges Geschwisterpaar hervorgehen lässt, zwei Brüder und zwei Schwestern.
Dieser Familienbezug ist Nik Mayr wichtig, wie er in einem Gespräch mit der Wasserburger Stimme verriet. Wenn Karl am Schluss des Dramas einsieht, „dass zwei Menschen wie ich den ganzen Bau der sittlichen Welt zugrunde richten würden“, so greift diese Erkenntnis auch hier Raum, nur noch klarer als Familienkonflikt. Familien streiten und das gehöre eben dazu. In der Inszenierung von Nik Mayr spielen: Amelie Heiler, Hilmar Henjes, Thorsten Krohn und Rosalie Schlagheck.
Die Premiere findet am Freitag, den 18. Oktober um 20 Uhr im Theater Wasserburg in der Salzburger Straße statt, weitere Aufführungen sind geplant für Sonntag, 20. Oktober., Freitag, 8. November, Sonntag, 10. November, Freitag, 13. Dezember, Samstag, 14. Dezember, Sonntag, 15. Dezember, Freitag, 14. Februar 2025, Samstag, 15. Februar, und Sonntag, 16. Februar.
Am Sonntag, 20. Oktober, findet bereits ab 18.15 Uhr ein Einführungsgespräch mit Ute Mings und Nik Mayr statt.
Beginn ist jeweils um 20 Uhr, an Sonntagen bereits um 19 Uhr.
Karten sind online erhältlich unter theaterwasserburg.de . Oder an den Vorverkaufsstellen Versandprofi Gartner und Tourist-Info in Wasserburg, Foto Flamm in Haag sowie an allen Vorverkaufsstellen von Inn-Salzach-Ticket. Vorstellungsbeginn ist am Samstag um 20 Uhr, sonntags um 19 Uhr.
RP
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