Personalisierte Therapien: RoMed-Experten beantworten Fragen am Telefon

Krebs bleibt eine der größten Herausforderungen in der Medizin. Jedes Jahr erhalten Millionen Menschen weltweit die Diagnose – und stehen damit oft vor intensiven Behandlungen wie Chemotherapie, Strahlentherapie oder einer Operation. Doch nicht alle Patienten sprechen gleichermaßen gut auf die Standardbehandlungen an. Hier setzt die personalisierte Krebstherapie an, die unterschiedliche genetische Veränderungen der Krebszellen identifiziert und die Behandlung unter Berücksichtigung der individuellen genetischen und molekularen Merkmale des Tumors entsprechend anpasst. Auch für den Erfolg dieser Therapie sind bestimmte Voraussetzungen an den Krebszellen wichtig. „Durch diese maßgeschneiderten Herangehensweisen kann die Therapie effektiver gestaltet und gleichzeitig die Belastung für den Patienten minimiert werden. Dennoch bleiben Strahlentherapie und Operation im Gesamtkonzept der komplexen Therapie von Tumorpatienten von unverändert wichtiger Bedeutung“, erklärt Dr. Gerhard Puchtler, Ärztlicher Leiter des Onkologischen Zentrums am RoMed-Klinikum Rosenheim.

Welche Entwicklungen gibt es in der zielgerichteten Therapie?

Die Fortschritte in der personalisierten Krebstherapie sind beeindruckend. Ein zentraler Aspekt ist die Analyse von krankmachenden genetischen Veränderungen in Krebszellen. Moderne Technologien wie das „Next-Generation-Sequencing“ (NGS) ermöglichen eine präzise Untersuchung der Tumor-DNA, um spezifische Mutationen zu identifizieren. Auf Basis dieser Erkenntnisse können gezielt Medikamente entwickelt werden, die direkt auf die veränderten Gene wirken und so das Tumorwachstum hemmen. Die sogenannte „Liquid Biopsy“ stellt eine weitere innovative Methode dar, bei der durch eine einfache Blutprobe genetische Marker des Tumors überwacht werden. Damit ist sie weniger invasiv als traditionelle Biopsien und eignet sich bei manchen Krebsdiagnosen zur kontinuierlichen Überwachung und Anpassung der Therapie.

Wie kann man eine individualisierte Behandlung erhalten?

Viele der modernen Medikamente sind für verschiedenste Tumordiagnosen bereits in Deutschland zugelassen und können verordnet werden. Für spezielle Fragestellungen, wie seltenen genetischen Veränderungen, besteht die Möglichkeit im Rahmen von Kooperationen mit den Münchner Universitätskliniken Patienten online in Tumorkonferenzen vorzustellen und Therapieempfehlungen zu erhalten bzw. Patienten in klinische Studien einzuschließen.

Experten vereint für den Patienten

Ein entscheidender Erfolgsfaktor der personalisierten Therapie bleibt die enge Zusammenarbeit eines interdisziplinären Teams. „Am RoMed-Klinikum Rosenheim arbeiten Onkologen, Chirurgen, Gynäkologen, Urologen, Gastroenterologen, Radiologen, Pneumologen, Strahlentherapeuten, HNO- und MKG-Ärzte, Pathologen sowie auch Palliativmediziner Hand in Hand, um in den wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenzen die optimale Therapie für den Patienten zu entwickeln“, so Dr. Puchtler.

Veranstaltungshinweis: Telefonaktion am 23. Oktober, 16 bis 18 Uhr: „Sie fragen, RoMed-Experten antworten zum Thema Krebs“

Das RoMed-Klinikum Rosenheim veranstaltet am 23. Oktober, von 16 bis 18 Uhr eine Telefonaktion. Unter der Rufnummer 08031/365 3434 (Kosten zum Ortstarif) beantworten die RoMed-Experten des Onkologischen Zentrums Fragen rund um das Thema Krebs.

In jedem Jahr sehen sich über 510.000 Menschen in Deutschland mit der Diagnose Krebs konfrontiert. Rund 165.000 dieser Erkrankungen könnten bei entsprechender Lebensführung verhindert werden. Etwa 50 Prozent aller erwachsenen Krebspatientinnen und -patienten werden heute geheilt. Denn Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten von Tumoren haben sich erheblich weiterentwickelt. Moderne abgestimmte und kombinierte Therapieansätze mit immer besseren Medikamenten eröffnen neue Perspektiven der Behandlung mit deutlich besseren Ergebnissen für Patientinnen und Patienten.

In einem etwa 5-minütigem Gespräch haben die Anrufer die Möglichkeit, ihre Frage zum Thema Krebs direkt an die RoMed-Spezialisten zu richten und eine erste kurze Einordnung zu ihrem Anliegen zu erhalten:

  Dr. Gerhard Puchtler
Leiter Onkologisches Zentrum, Experte für Lymphdrüsenkrebs, Leukämie
  PD Dr. Andreas Schnelzer
Chefarzt und Leiter Brust- und Gynäkologisches Krebszentrum
  Prof. Dr. Stefan von Delius
Chefarzt Medizinische Klinik 2, Fachexperte Magenspiegelung, Vorsorge Darmspiegelung
  Prof. Dr. Kai Nowak
Chefarzt und Leiter Viszeralonkologisches Zentrum, Darmzentrum (Dickdarm, Mastdarm)
  Prof. Dr. Katja Ott
Leiterin Viszeralonkologisches Zentrum für Magen-, Bauchspeicheldrüsen- und Speiseröhrenkrebs
  Dr. Markus Wöhr
Chefarzt und Leiter Nierentumorzentrum, Fachexperte für Prostata, Harnblase, Niere
  Prof. Dr. Stephan Budweiser
Chefarzt und Leiter Lungenkrebszentrum
  Dr. Ertan Mergen
Chefarzt Strahlentherapie, Ärztlicher Leiter MVZ Medizinisches Versorgungszentrum

Für komplexere Anfragen wird mit dem Koordinationsteam auf Wunsch ein Rückruf vereinbart. Aktuelle Informationen und weitere Veranstaltungstermine sind unter www.romed-kliniken.de/veranstaltungen online.