Landtagspräsidentin Ilse Aigner gratulierte zu 50 Jahren Fakultät für Wirtschaftsingenieurwesen an der TH Rosenheim

Jubiläum an der Technischen Hochschule Rosenheim: Vor einem halben Jahrhundert hat an der damaligen Fachhochschule der Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen gestartet. Mit einem Festakt würdigte die Fakultät für Wirtschaftsingenieurwesen, die aus dem Studiengang hervorgegangen ist, das 50-jährige Bestehen dieser Ausbildungsrichtung. Ehrengast bei der Veranstaltung war Landtagspräsidentin Ilse Aigner.

Dekan Professor Dr. Andreas Doleschel zeichnete in seiner Begrüßung die Entwicklung in den vergangenen fünf Jahrzehnten nach. „Wir freuen uns über eine Erfolgsstory, die mit etwa 50 Studierenden begonnen hat. Seither haben mehr als 5.000 Absolventinnen und Absolventen den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen an der TH Rosenheim abgeschlossen“, so Doleschel. Man habe sich zu einer „kleinen, aber feinen“ Fakultät entwickelt, die den Menschen in den Mittelpunkt stelle. „Wir kommunizieren mit den Studierenden wertschätzend und auf Augenhöhe“, sagte Doleschel.

Seinen Worten nach befindet sich die Fakultät in einem umfassenden Wandel, bei dem Forschung und Transfer in die Industrie immer mehr Bedeutung gewinnen und sich auch die Lehre neu ausrichtet. „Hier sind es vor allem die Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit, die wir in den Mittelpunkt stellen“, erläuterte Doleschel. Sehr erfreut zeigte sich der Dekan über den erfolgreichen Start des neuen Studiengangs Immobilien- und Facility-Management, für den sich im aktuellen Wintersemester über 60 Studierende eingeschrieben haben. Auch der im Herbst 2023 gestartete Masterstudiengang Advanced Industrial Engineering erfreue sich großer Beliebtheit, vor allem bei Studierenden aus dem Ausland.

Viele Absolventinnen und Absolventen in Spitzenpositionen

Hochschulpräsident Professor Heinrich Köster erinnerte sich in seiner Rede an die Anfänge des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen, die er als Student der Holztechnik im Jahr 1974 selbst miterlebt hatte. „Wir Holzer haben das als Bereicherung empfunden, denn es gab mit einem Mal neue Vorlesungen, die wir gemeinsam besucht haben“, veranschaulichte Köster. Zudem sei der erste Masterstudiengang an der TH Rosenheim an der Fakultät für Wirtschaftsingenieurwesen angeboten worden. „Damit wurde tolle Pionierarbeit für die Hochschule geleistet“, so der Präsident. Er verwies weiterhin darauf, dass viele Rosenheimer Absolventinnen und Absolventen in Spitzenpositionen in der Wirtschaft beschäftigt sind.

Mit Jana Unterreiner, Andreas Duschl und Markus Fischer blickten drei ehemalige Studierende bei dem Festakt auf ihre Studienzeit zurück. „Ich habe im Studiengang den Umgang mit vielen Anwendungen gelernt, die ich jetzt im Berufsleben bestens brauchen kann, zum Beispiel im Bereich Data Science“, sagte Unterreiner. Auch Duschl betonte den hohen Wert der praxisnahen Ausbildung an der TH Rosenheim: „Nachdem ich berufsbegleitend studiert habe, saß ich vormittags im Hörsaal und konnte mein neues Wissen nachmittags in der Firma gleich anwenden.“ Fischer wiederum sagte, er sei an der Hochschule neben dem fachlichen Werdegang auch menschlich sehr gereift. Außerdem verwies er auf das hervorragende Netzwerk, das er durch seine Studienzeit bekommen habe.

Aigner: Brauchen noch mehr Frauen in technischen Berufen

Ein persönlich geprägtes Grußwort richtete Landtagspräsidentin Ilse Aigner an die Gäste. Sie erinnerte sich daran, dass auch ihre berufliche Laufbahn einst in Rosenheim mit einer Ausbildung zur Radio- und Fernsehtechnikerin begonnen hatte. „Es war damals schon etwas komisch, die einzige Frau in der Berufsschulklasse zu sein“, so die CSU-Politikerin. Sie sei daher erfreut, dass im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen der Frauenanteil bei immerhin 25 Prozent liege. Ungeachtet dessen müssten noch mehr Frauen für technische Berufe interessiert werden, unterstrich Aigner. „Wir haben hier noch viel Potenzial und ich bin froh, dass das Thema MINT-Förderung an der TH Rosenheim hohe Bedeutung hat.“ Mit Blick auf das Jubiläum des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen sagte sie: „Das Baby hat nicht nur Laufen gelernt, es hat sich prächtig entwickelt. Dazu meinen herzlichen Glückwunsch!“

Bild: Anton Maier