EHC Waldkraiburg siegt und verschenkt einen Punkt an Pfaffenhofen

Unter kuriosen Vorzeichen startete die Eishockey-Bayernliga-Begegnung zwischen dem EC Pfaffenhofen als Gastgeber und dem EHC Waldkraiburg als Gast. Gleich zwei Scheiben gingen im Rund von Pfaffenhofen noch während des Aufwärmens zu Bruch und mussten getauscht werden. Dieser spätere Spielbeginn sollte den Löwen jedoch nicht zum Nachteil gereichen. Auch wenn im vernebelten Pfaffenhofener Stadion zu keiner Zeit gute Sichtverhältnisse herrschten, freuten sich die Fans auf eine schöne Partie in Richtung Klassenerhalt.

Rund 50 Waldkraiburger schafften es, vielleicht auch aufgrund des verzögerten Beginns, rechtzeitig in das Stadion und wurden in der vierten Minute auch gleich fürs Warten belohnt. Da nämlich verwandelte Anthony Dillmann einen zuvor von Leon Decker abgefeuerten Schuss im Nachfassen zum 0:1. Auch zuvor durften die Fans schon hoffen. Bereits in der ersten Minute befand sich Kapitän Nico Vogl in aussichtsreicher Position und visierte den rechten Winkel an, vergab jedoch. Doch obwohl die Löwen auch im Anschluss nicht nur spielbestimmend waren, sondern auch noch die ein oder andere größere Chance hatten, konnte Pfaffenhofen in der neunten Minute antworten. Nachdem weder die Löwen-Verteidigung noch Goalie Max Englbrecht es im Gedränge verhindern konnten, stocherte der Kapitän der Gastgeber Neubauer die Scheibe über die Linie zum Ausgleich. Entmutigt zeigten sich die Löwen von der Egalisierung des Torestands jedoch nicht. Munter brachten sie das Spielgerät in Richtung Pfaffenhofener Tor, doch Šrámek oder auch Kokeš von der blauen Linie scheiterten vorerst. Bis zur 15. Spielminute. Dort erhöhte Leon Decker nach einem Querpass von Vogl zum 1:2-Pausenstand.

Auch im zweiten Durchgang sah das Spiel, soweit man es von außen sehen konnte, ähnlich aus wie im ersten Durchgang. Die Löwen machten das Spiel – doch der erste Treffer im Drittel ging diesmal nach Pfaffenhofen. Nach dem Puckverlust von Leon Decker an der eigenen blauen Linie, konnte Pfaffenhofen eine zwei-gegen-eins-Situation für sich schaffen. Diese endete letztlich in einem Tor und dem 2:2-Ausgleich. Dies wollten die Löwen nicht auf sich sitzen lassen. Lediglich 12 Sekunden ließen sie verstreichen, bis Jakub Šrámek das Torverhältnis erneut zugunsten des EHC Waldkraiburg auf 2:3 verschob. Drei Minuten verstrichen im Spiel mit einer Großchance von Tomas Vrba, welche mit einer Großtat von Pfaffenhofens Keeper Justin Köpf vereitelt wurde. Dennoch konnten die Waldkraiburger Gäste wenig später auf 2:4 erhöhen. In doppelter Überzahl spielten sie ein sauberes und klassisches Überzahlspiel mit Pässen vor dem gegnerischen Tor, welche erneut Šrámek zu verwerten wusste. 53 Sekunden vor Ende machte dann auch Leon Decker seinen Fauxpas von Beginn des Durchgangs wieder wett. Nach einem langen Pass von Daniel Hora, der wieder einmal ein gutes Auge bewies, drosch er den Puck aus vollem Lauf aus dem linken Bullykreis ins Tor der Pfaffenhofener.

Der dritte Durchgang war der der Gastgeber. Diese wurden mit einem Mal aktiver, was sie angesichts des Spielstandes auch mussten. So war es erst erneut Neubauer, der in der 50. Minute auf 3:5 verkürzte und in der 56. Minute Kareem Hätinen, der den 4:5-Anschluss erzielte. Weniger als eine Minute vor Spielende kassierten die Löwen noch einmal eine Strafe. Pfaffenhofen agierte, dank eines leeren Tores, nun mit zwei Mann mehr und erzielte den 5:5-Ausgleich. Ob es die im Anschluss an den Treffer zutiefst obszönen Gesten in Richtung des teilweise minderjährigen Waldkraiburger Fanblocks waren oder etwas anderes, lässt sich nicht sagen. Dennoch erhielt Kareem Hätinen nach minutenlanger Diskussion vom Schiedsrichtergespann eine Spieldauer-Strafe aufgrund von Unsportlichkeit. Das Spiel hingegen ging in die Verlängerung. Dort kassierte der Torhüter der Gastgeber, Justin Köpf, eine Strafe, welche einer seiner Spielerkollegen für ihn absaß. Diese zahlenmäßige Überlegenheit nutzten die Löwen in Form von Jakub Šrámek für den Extrapunt und den 5:6-Sieg.

EC Pfaffenhofen – EHC Waldkraiburg 5:6 n.V. (1:2/1:3/3:0/0:1); Tor: Maximilian Englbrecht [X], Christoph Lode; Verteidigung: #3 Daniel Hora, #10 Felix Lode, #20 Thomas Rott, #23 Tim Ludwig, #50 Martin Kokeš, #81 Max Cejka, #98 Patrick Zimmermann; Sturm: #9 Tomas Vrba, #11 Anthony Dillmann, #13 Jakub Šrámek, #18 Santeri Ovaska, #34 Leon Decker, #68 Bastian Rosenkranz, #74 Florian Maierhofer, #75 Peter Meier, #88 Nico Vogl; 0:1 (4.) Dillmann (Decker, Vogl); 1:1 (9.) Neubauer (Hätinen K., Hätinen L.); 1:2 (15.) Decker (Vogl, Dillmann); 2:2 (24.) Fichtenau (Wolf, Münzhuber); 2:3 (24.) Šrámek (Ovaska, Maierhofer); 2:4 (27.) Šrámek (Hora, Vrba – PP2); 2:5 (40.) Decker (Hora, Vogl); 3:5 (50.) Neubauer (Hätinen L., Gebhardt – PP1); 4:5 (56.) Hätinen K. (Eckl, Neubauer); 5:5 (60.) Felsöci (Neubauer, Hätinen K. – PP1); 5:6 Šrámek (Hora, Vogl – PP1).

Zuschauer: 137; Strafen: Waldkraiburg 10 Minuten, Pfaffenhofen 12 + 20 (Spieldauer) Minuten

 

Alex Ahrends / Fotos: Paolo Del Grosso