Die neue Hackschnitzel-Heizzentrale mit Nahwärmenetz an der Salzburger Straße gestern eröffnet
„Sei wie eine Briefmarke. Bleib an einer Sache dran, bis du am Ziel bist“ – mit diesem Zitat von Josh Billings begrüßte Wasserburgs Bürgermeister Michael Kölbl Mitglieder des Stadtrats, Verwaltungsmitarbeiter, Planer und Vertreter der am Bau der Hackschnitzel-Heizzentrale mit Nahwärmenetz in der Salzburger Straße 19 beteiligten Firmen zur Eröffnung.
Kölbl berichtete von den ersten Planungen im Jahr 2016 bis zum Maßnahmenbeschluss im November 2022 sowie dem Erhalt des Zuwendungsbescheides ein Jahr später. Anlass zu den Planungen waren die erneuerungsbedürftigen Öl- und Gaszentralheizungen in den drei benachbarten Gebäuden mit Volkshoch- und Musikschule, der Städtischen Bibliothek und dem Kulturforum mit Theater, Gastronomie und Tanzschule. Da die Stadt Wasserburg und die Eigentümerin der Salzburger Straße 19, die Heiliggeist-Spitalstiftung, zusammen über rund 200 Hektar Wald verfügen, kam schnell die Idee auf, eine Hackschnitzel-Heizzentrale und ein Nahwärmenetz für die drei „kommunalen“ Gebäude zu errichten.
Als große Herausforderungen nannte Kölbl hierbei die Besonderheit von drei Objekten und zwei unterschiedlichen Eigentümern sowie die notwendige Überzeugungsarbeit sowohl bei der Verwaltung als auch dem Stadtrat. Auch musste die Stiftungsaufsicht eingebunden werden. „Dazu mussten wir uns mit technischen Lösungen, der Finanzierbarkeit und steuerlichen Herausforderungen auseinandersetzen“, so der Rathauschef.
Dank des großen Einsatzes aller Beteiligten konnte die Hackschnitzel-Heizzentrale mit Nahwärmenetz im September in Betrieb gehen.
Die Kosten für die Anlage belaufen sich auf 560.000 Euro, für 300.000 Euro wurden Zuwendungen bewilligt. Der Wärmepreis liegt bei rund 15 Cent je Kilowattstunde.
Kölbl führte aus, dass der Wärmebedarf für die drei Gebäude pro Jahr bei 250 Megawattstunden liege, die dazu benötigten 400 Schüttraummeter Hackschnitzel kämen aus dem eigenen Wald. Die Einsparung liege bei 67 Tonnen CO2.
Als weiterer Beitrag zur Nachhaltigkeit sei für 2026 eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Kulturforums zum Eigenstromverbrauch der Bibliothek geplant.
Im Anschluss hatten alle Gäste noch die Möglichkeit, sich die neue Hackschnitzel-Heizzentrale mit Nahwärmenetz vor Ort anzusehen. Bürgermeister Michael Kölbl „heizte an“ und freute sich, dass alle am Bau Beteiligten, wie im anfangs erwähnten Zitat, „dran geblieben sind, auch wenn es nicht immer einfach war.“
Unser Bild oben zeigt Bürgermeister Michael Kölbl zusammen mit Robert Mayerhofer, Leiter des Liegenschaftsamts, und Roy Tinter, Mitarbeiter der Bautechnik.
TANJA GEIDOBLER
Wann wird eigentlich das Nahwärmenetz für die Stadt gebaut und wie lange dauert es noch bis man angeschlossen wird.
Hierzu zitiere ich mal aus dem Artikel: „Als große Herausforderungen nannte Kölbl hierbei die Besonderheit von drei Objekten und zwei unterschiedlichen Eigentümern sowie die notwendige Überzeugungsarbeit sowohl bei der Verwaltung als auch dem Stadtrat.“ (Zitat Ende) – vermutlich ist hinsichtlich des flächendeckenden Nahwärmenetzes unser weithin als besonders progressiver Vordenker bekanntes Stadtoberhaupt immer noch mit Überzeugungsarbeit beschäftigt.