Von unserer Partner-Fahrschule Eggerl: Das Verkehrsthema der Woche (261)
Wenn die Führerscheinprüfung schon etwas zurückliegt, stellt sich immer wieder die Frage, wie die eine oder andere Regelung im Straßenverkehr lautet. Deshalb klärt das Team der Fahrschule Eggerl an dieser Stelle wöchentlich über Verkehrsregeln auf. Heute geht es um das Überholverbot an Bahnübergängen.
An Bahnübergängen gelten einige spezielle Regeln, die die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer gewährleisten sollen. Dazu gehört unter anderem ein Überholverbot.
So schreibt die Straßenverkehrsordnung (StVO) vor: „Der Straßenverkehr darf sich solchen Bahnübergängen nur mit mäßiger Geschwindigkeit nähern. Wer ein Fahrzeug führt, darf an Bahnübergängen vom Zeichen 151, 156 an bis einschließlich des Kreuzungsbereichs von Schiene und Straße Kraftfahrzeuge nicht überholen“ (§19 Abs. 1 StVO). Das Überholverbot gilt also ab dem Gefahrenzeichen „Bahnübergang“, das in der Regel in Kombination mit der drei-streifigen Bake aufgestellt ist.
Der Begriff „Kraftfahrzeuge“ beinhaltet dabei alle motorisierten Fahrzeuge – Fahrradfahrer dürften also vorsichtig und unter Beachtung der sonstigen Regeln in ausreichendem Abstand vor dem Bahnübergang noch überholt werden.
Das Verbot betrifft auch Fahrzeugführer, die an einer Kolonne wartender Fahrzeuge vorbeifahren – wie beispielsweise immer wieder am Bahnübergang Reitmehring zu beobachten ist. Auch dieses Fahrmanöver gilt als Überholvorgang, da wartende Fahrzeuge unter den fließenden Verkehr fallen. Bei Verstoß gegen das Überholverbot drohen 70 Euro Bußgeld sowie ein Punkt im Fahreignungsregister. Das regelwidrige Vorbeifahren am Bahnübergang kann also recht teuer werden.
Übrigens: Viele kennen aus ihrer Fahrschulzeit noch die Regel, wonach Fahrer von schweren Fahrzeugen am Bahnübergang frühzeitig stehen bleiben müssen, um nachfolgenden Fahrzeugen das Vorbeifahren zu ermöglichen.
Eine entsprechende Vorschrift gab es früher tatsächlich. Demnach mussten Lkw über 7,5 Tonnen zulässiger Gesamtmasse und Züge (also Fahrzeugkombinationen wie Traktor und Anhänger) außerhalb geschlossener Ortschaften an der einstreifigen Bake warten, wenn dadurch anderen Fahrzeugen das Überholen ermöglicht werden konnte. Diese Regel wurde allerdings zum 1.September 2009 ersatzlos gestrichen.
Nach heutigem Stand wäre das Vorbeifahren an einem solchen ein Überholvorgang – und wie oben beschrieben verboten.
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Diese Regel ist offenbar tatsächlich vielen Verkehrsteilnehmern unbekannt.
Was allerdings noch mehr stört, ist wenn langsam fahrende Fahrzeuge nicht an den dafür geeigneten Stellen rausfahren, um der langen Schlange dahinter ein zügigeres Vorwärtskommen zu ermöglichen.
Mit Handy am Ohr geht das aber auch nicht so leicht.
Wer sich extra zur Rushhour auf den Weg macht, tut das nicht zum Platz machen
Wen interessieren schon Regeln und Gesetze, wenn man das größte Gerät hat und um 17.00 Uhr dafür sorgen muss, dass die Undankbaren was zum Essen haben? Die Polizei schaut ja auch weg, kann also nicht so wild sein
Manchen ist einfach am wichtigsten, dass auf die Bauern geschimpft wird. Und wenns zum Thema Bahnübergang ist. Die Schimpferei nervt.
Dann ist gut. Wir sind von euch noch viel mehr genervt und froh, wenn wir einen kleinen Teil davon zurückgeben können. Leider haben wir nur Kommentare und nicht einen tonnenschweren Millionenfuhrpark zum Ausbremsen.
@ Ohja: Zur Info: Ich bin kein Landwirt. Mich nervts trotzdem.
Ich bin kein Milchtrinker und bedaure es sehr, dass meine Gelder für Menschen mit so rücksichtslosem Verhalten ver(sch)wendet werden.
Schimperei? Wir haben pure Angst, wenn die immerzu ihre Gefährte mit vollbeladenen 12.000 Literfass und Handy in der Hand auf der Bundesstraße herumschieben. Es werden ja immer mehr, weil die Felder ja immer öfter 20km entfernt liegen.
@ MiBu: Kommen Sie komplett ohne Erzeugnisse aus der Landwirtschaft aus? Interessante Ernährungsform.
Ich bin mit meinem Bulldog an der 3.Warnbake stehen geblieben, dann kam von hinten ein uniformierter Gscheidhansl und hat mich aufgefordert, hier nicht stehen zu bleiben, da ich den überholenden Verkehr zur Verkehrsübertretung (durchgehende Linie) anstifte. Ich bleib aber trotzdem immer stehen sobald ich das Blinklicht sehe.
Vielen Dank! Du scheinst jedoch eine Rarität zu sein
Ich schimpf mehr auf die Polizei. Wennst im PKW eine Nachricht mit dem Handy schreibst, dauerts keine 10 Sekunden und sie ziehen dich raus mit gezogener Waffe, aber der Herr Buldogfahrer hat ja sein mobiles Büro in der Kabine und darf tun und lassen was er will
Ganz genau so ist es. Besser kann man es nicht beschreiben.
@ Schinken: Mit gezogener Waffe? Entschuldigung, aber das ist jetzt schon überspitzt. Wurde auch schon wegen Handy am Steuer (im Auto) angehalten. Die Waffe hatte keiner der Beamten gezogen.
Frau/Herr/Divers Schinken,
andere Frage, wenn du 10 Sekunden deine Augen am Handy hast, was glaubst du eigentlich, wie weit du bei einer Geschwindigkeit von 50km/h fährst? Unglaublich, unverantwortlich und sehr bedenklich deine Aussage
Sag das mal der Polizei. Die Bauern fahren nur und ausschließlich mit Handy am Lenkrad und Blick darauf gerichtet. Mit tonnenschwerem Gerät. Aber die Polizei tut NICHTS, auch wenn sie es sehen. Sehr bedenklich diese Gleichheit vor dem Gesetz.
Diese Regeln werden zwischen Staudham und Reitmehring jeden Tag unzählige Male übertreten. Offensichtlich drückt die Polizei da nicht nur ein Auge zu!
@Knolli
Werden sie nicht. An wartenden Fahrzeugen fahren Sie vorbei. Das ist kein Überholen.
Lies den Artikel lieber nochmal.
Das stimmt leider nicht. Wie im Artikel beschrieben zählen wartende Autos zum fließenden Verkehr. Deshalb gilt der Vorgang als Überholen.
Viele Grüße
Das Team von der Fahrschule Eggerl
Grundsätzlich würde mich mehr interessieren wann dieser Reitmehring Wahnsinn endlich ein Ende findet. Jeder überholt hier wartende Kolonnen – sowas ist auch völlig legitim. Es muss endlich eine Überführung her – wichtiger als alles andere aktuell in Wasserburg
noch wichtiger als Kibitze?
Definitiv! Dieses Verkehrschaos ist wichtiger als ein paar Kiebitze. Dank grüner Ideologie krankt unsere Wirtschaft und unser alltägliches Leben
Nur zur Info: Die Kibitze sind ein Problem für die Elektrifizierung der Bahnlinie EBE-Wasserburg, nicht für die Höhenfreilegung des Bahnübergangs.
Die Kiebitze sind aus meiner Sicht nur ein vorgeschobenes Argument, die Elektrifizierung der Bahnstrecke ist ja auch kein Streckenneubau.
Für die KIebitze (und nebenbei bemerkt für den Menschen) würde es bedeuten, statt einer Diesellok fährt eine E Lok.
Meiner Meinung nach fehlt schlicht und ergreifend das Geld, um diese „Nebenstrecke“ auszubauen.
Und ja, auch wenn ich für diese Meinung nun geteert und gefedert werde:
Wenn bei VW nun zigtausend Arbeitsplätze auf der Kippe stehen, es gäbe genug andere Betätigungsfelder, allen voran Wohnungsbau und Ausbau der Infrastruktur (Bahn, Straßen, Brücken etc.).
Vielleicht wäre es sogar ganz gut, nach 20 oder 30 Jahren eine Montagehalle nicht mehr von innen zu sehen :-)
Kein vorgeschobenes Argument! Naturschutzgesetz! Das Problem ist, dass die Fahrdrähte den Ansitz von Greifvögeln ermöglichen, die dann Jagd auf Kibitz und deren Jungvögel machen können. Was leider (noch) nicht akzeptiert wird ist, dass schon etliche Jahre keine Kibitze mehr zwischen Edling und Reitmehring brüten.
Und wenn an der Bahnlinie entlang noch eine Telefonleitung oberirdisch verläuft, wissen also die Greifvögel, dass diese nicht zum Ansitz geeignet sind, sondern nur eine neu gebaute Oberleitung. Man lernt nie aus.
Aus dieser Logik heraus ist es also völlig egal, wenn die nächsten Jahrzehnte weiterhin Lokomotiven herumfahren, die ihre Energie z.B. aus den Vereinigten Emiraten beziehen.
Gerüchteweise kümmern sich ja die Araber in ganz besonderer Weise um Kiebitz & Co. bei gleichzeitiger Beachtung sämtlicher Menschenrechte, weswegen wir ihnen auch zu besonderem Dank verpflichtet sind, und als kleines Zeichen der Anerkennung ein bisschen Öl abkaufen.
Völlig klar, meiner Meinung nach!
Der Strom kommt eben nicht einfach nur aus der Steckdose, und hinter dem Budget der DB steht leider auch kein Blankoscheck.
Wie die Bahninfrastruktur in Deutschland aussieht ist inzwischen allgemein bekannt – es fehlt vorne und hinten, bundesweit.
Wenn nur begrenzte Geldmittel verfügbar sind, werden diese halt eingesetzt wo es am dringlichsten ist.
Die Daniela Ludwig fordert zusätzliche Tunnel im Rosenheimer Raum für den Nordzulauf des Brenner Basistunnels – quasi auch ein regionales Projekt „höchster Dringlichkeit“.
Wie dringlich da im Vergleich der Bahnübergang in Reitmehring ist, wogegen es zudem noch erheblichen Widerstand gibt?
Kann sich glaube ich jeder selbst beantworten.
Die Diskussion scheint sich eher darauf zu konzentrieren, wer denn mit Handy am Ohr durch die Gegend brettert.
Da muss ich zur Ehrenrettung der Bauern sagen, ja die sind es auch, aber ich habe auch schon Busfahrer mit 50 Personen an Bord, LKW Fahrer mit einem 40 Tonner, Autofahrer und auch Radfahrer erlebt, die sich gerade nicht so intensiv um das Geschehen um sie herum kümmern können, da ja gerade ein äußerst wichtiges Gespräch hereingekommen ist :-)
Im Ergebnis kann man nur immer froh sein, wenn nichts passiert.