Längste Anfahrt: Wasserburg als Liga-Dritter morgen beim Tabellen-Zehnten Garmisch

Bei Berichten über Garmisch-Partenkirchen bleibt die Zugspitze selten unerwähnt. So auch hier, wenn sich die Fußballer des TSV 1880 Wasserburg dorthin auf ihre längste Auswärtsfahrt aufmachen, um am morgigen Samstag, 15 Uhr, am Sportplatz am Gröben gegen den ortsansässigen 1. FC anzutreten. Es ließe sich auch trefflich über die Schönheit der Landschaft – wie etwa den Eibsee oder die Partnachklamm – philosophieren, doch die Löwen begeben sich nicht auf Kaffeefahrt, im Gegenteil: Sie wollen dem Gipfel – dem der Landesliga Südost – ein Stück näher rücken.

Um im Bilde zu bleiben, die Zugspitze ist mit 2.962 Metern über Normalhöhennull der höchste Berg Deutschlands. Übertragen auf die Liga ist der Gipfel Platz 1 und diesem streben gerade die Teams aus Geretsried und Schwaig mit einer Vehemenz entgegen, die das Verfolgerfeld ins Schwitzen gebracht hat.

Die Löwen müssen da schon den „inneren Reinhold Messner“ in sich wecken, um Schritt zu halten. Dafür braucht es in Garmisch einen Sieg.

Und wie bei jedem Gipfelsturm wird es auf die Gemeinschaft ankommen, wie Trainer Florian Heller betont: „Das Team hat eine gute Verbindung untereinander. Das wird die Basis sein, um ein gutes Match abliefern zu können“.

Auch Torwart Lino Volkmer (Foto) stößt eine Woche nach seinem Comeback in dasselbe (Alp-)Horn: „Es wird nur gemeinsam als Mannschaft funktionieren“. Dabei weiß der 23-Jährige, dass es nach dem 5:1-Erfolg gegen Bruckmühl noch eine weitere Komponente braucht, um zum ersten Mal seit zwei Monaten zwei Spiele in Folge zu gewinnen: Hunger auf Erfolg – Volkmer spricht von „Gier“: „Wenn wir uns an unseren Plan halten und die Gier des letzten Spiels und der Trainingswoche mitnehmen, dann wird es nur einen Sieger geben“.

Als Torhüter ist es ihm zudem ein großes Anliegen, „die gute Offensive des Gegner abzumelden“. Dafür braucht es die Bereitschaft seiner Vorderleute wieder den einen (Höhen-)Meter mehr zu gehen und ihr Spiel effektiv zu gestalten: „Wir müssen uns an die einfachen Dingen halten und keine besonderen Sachen machen. Es geht darum, hinten sicher zu stehen und dann gezielt unsere gefährlichen Stürmer in Aktionen zu bringen“.

Einen ähnlichen Plan dürfte auch Garmisch-Partenkirchens Neu-Trainer Stefan Schwinghammer verfolgen, denn mit Moritz Müller und Jonas Poniewaz verfügt auch er über gute Stürmer.

Vor einer Woche haben sich die Werdenfelser nach zweieinhalb Jahren von ihrem Trainer Florian Heringer getrennt, da es nicht so lief wie gewünscht und die Mannschaft im hinteren Mittelfeld feststeckt. Schwinghammer rückt daher bis zur Winterpause vom Co- zum Cheftrainer auf. In Rosenheim gab es vergangenes Wochenende gleich einen 2:1-Erfolg zum Rückrunden-Auftakt. Der Weg zum Gipfel wird für die Löwen durch den Trainerwechsel beim Gegner nicht einfacher. Ein Achttausender ist es aber nicht …

JAH

Foto: TSV Wasserburg