Solidarische Landwirtschaft: Modell für Nachhaltigkeit und Gemeinschaft in der Region

In Zeiten wachsender Umweltprobleme und steigendem Bewusstsein für regionale und nachhaltige Lebensmittel hat sich die Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi) als zukunftsweisendes Konzept etabliert – auch im Landkreis Rosenheim und den umliegenden Landkreisen. Diese Form der Landwirtschaft bietet nicht nur lokal erzeugte Produkte, sondern stärkt auch das soziale Miteinander zwischen Erzeugern und Verbrauchern. Doch wie funktioniert die Solidarische Landwirtschaft, und welche Projekte gibt es in unserer Region?

Das Grundprinzip der Solidarischen Landwirtschaft ist simpel: Landwirte und Verbraucher schließen sich zu einer Gemeinschaft zusammen. Die Mitglieder, auch „Ernteteiler“ genannt, finanzieren den Betrieb durch feste Beiträge im Voraus. Im Gegenzug erhalten sie regelmäßig einen Teil der Ernte, unabhängig von Marktschwankungen. Dieses Modell sorgt für Sicherheit auf beiden Seiten: Landwirte erhalten Planungssicherheit, während die Verbraucher Zugang zu regionalen, saisonalen und ökologisch produzierten Lebensmitteln haben. Besonders in Zeiten von Ernteschwankungen zeigt sich die Stärke des Konzepts: Alle tragen gemeinsam das Risiko und genießen im Gegenzug den Ernteertrag.

Beispiele aus der Region

Auch in der Region Rosenheim gibt es bereits Projekte, die erfolgreich nach diesem Prinzip arbeiten. Sie haben bereits jetzt bewiesen, dass Landwirtschaft und Verbrauchende auch zusammen Verantwortung für ein resilientes und regionales Ernährungssystem übernehmen können. So unter anderem die Solawi-Jolling eG in Jolling bei Bad Endorf, die Solawi-Landlmühle in Stephanskirchen, Solawi-Chiemgau und die Solawi-Fair & Teilen. Hier erhalten die Mitglieder wöchentlich eine Gemüsekiste. Die Projekte leben von der aktiven Beteiligung der Gemeinschaft und seinen Erntehelfern.

 „Landwirtschaft und Verbrauchende – Hand in Hand“

Ein spannendes Event rund um das Thema Solidarische Landwirtschaft findet bald in der Region statt: Am Mittwoch, 20. November, wird unter dem Motto „Landwirtschaft und Verbrauchende – Hand in Hand: Gemeinsame Verantwortung für ein unabhängiges Lebensmittelsystem“ ein Austausch über die Rolle von Solawis und die Herausforderungen eines unabhängigen Lebensmittelsystems stattfinden. Dabei stellen sich einige Solawis aus der Region vor und erklären, wie unterschiedlich die solidarische Landwirtschaft aussehen kann. Die Veranstaltung wird von der Ökomodellregion Hochries-Kampenwand-Wendelstein organisiert und bietet die Gelegenheit sich mit Landwirten und Verbrauchern zu vernetzen. Sie findet ab 19 Uhr beim Hofwirt in Neubeuern statt.

Eine Anmeldung per E-Mail an Stephanie Wimmer wimmer@frasdorf.de ist erforderlich. Weitere Informationen zu diesem Termin finden Sie auf der Webseite der Ökomodellregion Hochries-Kampenwand-Wendelstein.

Für Verbraucher bietet die Solidarische Landwirtschaft die Möglichkeit, qualitativ hochwertige Lebensmittel zu erhalten und gleichzeitig die regionale Landwirtschaft zu unterstützen. Für die Landwirte bedeutet es finanzielle Stabilität und die Freiheit, umweltschonende Anbaumethoden zu verwenden. So profitieren alle von einer nachhaltigen und fairen Landwirtschaft.

Die Solidarische Landwirtschaft bietet eine Lösung für viele der Probleme, vor denen die moderne Landwirtschaft steht – von Preisdruck bis zu Umweltproblemen. Gemeinsam wird die Landwirtschaft wieder zu einem sozialen Ort der Begegnung und des Austauschs, bei dem regionale, umweltfreundliche Produkte im Mittelpunkt stehen.