Im Pfaffinger Gemeinderat ging es erneut um die geplanten Lkw-Container im Ortszentrum

Der geplante Bau einer Lagerhalle in Forsting war dem Unternehmer vor genau einem Jahr nicht genehmigt worden. Dann stellte er einen Antrag für das Aufstellen von 14 Lkw-Containern – sogenannten „Wechselbrücken-Containern“ – direkt an der B304 im Forstinger Ortszentrum. Dafür wurde Anfang des Jahres eine sogenannte „Veränderungssperre“ vom Pfaffinger Gemeinderat erlassen, um dem Vorhaben zeitweilig einen Riegel vorzuschieben (wir berichteten). In der jüngsten Gemeinderatssitzung aber gab’s für den Unternehmer und Gemeinderat Klaus Wagenstetter gute Nachrichten zu den als Lagerräume gedachten Lkw-Containern: Sie dürfen kommen, wie das Ratsgremium per Bebauungsplan-Änderung jetzt beschloss.

Wie Bürgermeister Josef Niedermeier in der Sitzung betonte, ist rein baurechtlich an dieser Stelle in Forsting eine Container-Nutzung möglich. Einzige Auflage: „Eine optisch ansehnliche Gestaltung“ des Lkw-Container-Bereichs.

(Das Foto zeigt einen Lkw-Container auf dem für eine neue Lagerhalle einst vorgesehenen Platz an der B304 genau gegenüber vom Büro-Hauptgebäude der Firma Wagenstetter.)

Überrascht und enttäuscht zeigten sich dagegen die anwesenden Forstinger Bürger im Zuhörerraum. Hatte es doch noch vor einem Jahr im Gremium geheißen, dass die Container absolut „koa scheene Sach“ seien. Auch Bürgermeister Josef Niedermeier hatte erklärt: „Ja, auch ich schäme für solch ein Vorhaben.“

Zwei der anwesenden Bürger räumte man als Anwohner nun in der jüngsten Sitzung das Rederecht ein: Franz Glas und Anne Scholz, die ihr absolutes Unverständnis äußerten. Zudem war es für die Anwohner in Forsting schon im Vorfeld stets dort auch um die zu befürchtende Lärmbelästigung durch den an- und abfahrenden Lkw-Verkehr zu den Lager-Containern gegangen.  Einschließlich einer Lärmbelästigung beim wechselnden Befüllen der zahlreichen Container.

Hatte Klaus Wagenstetter als Betroffener noch vor einem Jahr den Sitzungstisch zur Abstimmung verlassen, um im Zuschauer-Bereich Platz zu nehmen, so stimmte er diesmal bei den „Bebauungsplan-Änderungen im Forstinger Ortsbereich“ mit ab. Das gab anschließend ÜWG-Gemeinderat Tobias Forstner zu bedenken. Es sei nicht zulässig, dass Klaus Wagenstetter mitgestimmt habe, so Forstner.

Der geschäftsführende Beamte Christian Thomas erklärte daraufhin, dass es nun bei dieser Abstimmung am Ergebnis nichts geändert hätte – die Abstimmung wurde deshalb auch nicht wiederholt. Thomas sagte dann ergänzend, dass Räte, die bei etwas persönlich betroffen seien, ihre Befangenheit selbst mitzuteilen hätten.

Verärgert wiederum meldete sich abschließend zum Tagesordnungspunkt Bebauungsplan-Änderung Forsting-Ort“ dann noch UBG-Gemeinderätin Elisabeth Gralka zu Wort. Sie habe gerade aus dem Zuschauerraum das Wort „Spezlwirtschaft“ vernommen – was sie sich verbitte“. Der Gemeinderat habe sich an gesetzliche Vorgaben für Wohn-, Misch- und Gewerbegebiete zu halten.

ÜWG-Gemeinderat Tobias Forstner hatte angeregt gehabt, einen Grünordnungsplan fürs Gewerbegebiet in Forsting-Ort von einem Landschaftsarchitekten erstellen zu lassen, für mehr Begrünung, sprich Bäume, was aber von allen anderen Räten abgelehnt wurde.

Der von ÜWG-Rat Sepp Reich beantragte Zusatz im Bebauungsplan einer möglichen Fassaden-Begrünung wiederum wurde einstimmig angenommen.

Ausgeschlossen wurden in der neuen, beschlossenen „3. Bebauungsplan-Änderung Forsting Ort“ vom Gremium unter anderem Bauvorhaben, die sozialen Zwecken dienen (wie Wohncontainer für Flüchtlinge) und auch Vergnügungsstätten.