Bei CSU-Abend: Prof. Dr. Gregor Kirchhof plädierte für eine umsichtige Finanzpolitik

Mit hochaktuellem Bezug zur bundespolitischen Debatte um die Schuldenbremse luden Leonhard Sedlbauer, Fabian Artmann und Klaus Stöttner (MdL a.D.) jetzt – im Namen des CSU-Ortsverbandes Kolbermoor, dem CSU-Kreisverband Rosenheim-Land und der Mittelstands-Union Rosenheim-Land – zu einem Vortrag mit dem renommierten Prof. Dr. Gregor Kirchhof ein.

Der Abend, der im Autohaus Premium Cars in Kolbermoor stattfand, lockte eine Woche nach dem Bruch der Ampelregierung zahlreiche Besucher an. Darunter Vertreter aus Wirtschaft und Politik wie Rosenheims Landrat Otto Lederer und die Alt-Oberbürgermeisterin der Stadt Rosenheim, Gabriele Bauer.

Das Foto zeigt von links

Fabian Artmann (stellvertretender Ortsvorsitzender CSU Kolbermoor), Otto Lederer (Landrat),
Andreas Bensegger (GF Bensegger GmbH, Vorsitzender IHK Regionalausschuss Rosenheim),
Prof. Dr. Gregor Kirchhof (Professor für Öffentliches Recht, Finanz- und Steuerrecht – Direktor des Instituts für Wirtschafts- und Steuerrecht an der Universität Augsburg), Gerd Maas (Leiter Arbeitskreis Wirtschaft & Politik der Verbandsgruppe „Wir Eigentümerunternehmer), Andreas Duschl (Unternehmer), Leonhard Sedlbauer (Ortsvorsitzender der CSU Kolbermoor) und Klaus Stöttner, MdL a.D. (Kreisvorsitzender CSU Rosenheim-Land).

Professor Kirchhof, Experte für öffentliches Finanz- und Steuerrecht, erläuterte die Hintergründe der Schuldenbremse, die 2009 ins Grundgesetz aufgenommen wurde. Er machte deutlich, dass die derzeitige Debatte über die Schuldenbremse von großer Tragweite aei und eine klare finanzpolitische Grenze setzen müsse. Die Schuldenpolitik seit den 1970er-Jahren habe die expliziten Staatsschulden von 64 Milliarden Euro auf heute etwa 2.454 Milliarden Euro ansteigen lassen. Diese Zahl beziehe sich allein auf explizite Schulden, während die impliziten Verpflichtungen des Staates noch weit höher lägen.

Kirchhof betonte, dass die Schuldenbremse als Instrument vor einer grenzenlosen Verschuldung schütze und die finanzielle Handlungsfähigkeit für kommende Generationen sichere.
Die Debatte, die Schuldenbremse angesichts globaler Krisen wie des Ukraine-Kriegs zu lockern, lehnte Professor Kirchhof entschieden ab. Die rechtliche Definition einer „außergewöhnlichen Notsituation“, die eine Schuldenaufnahme rechtfertigen würde, sei hier nicht erfüllt, erläuterte der Verfassungsrechtler.

Stattdessen plädierte er für eine umsichtige Finanzpolitik, die sich stärker an einer nachhaltigen Priorisierung von Ausgaben orientiere und den Handlungsspielraum für zukünftige Generationen wahre.
Kirchhof hob hervor, dass die Steuereinnahmen Deutschlands bereits bei rund 900 Milliarden Euro lägen – und bald die Billionen-Marke erreichen könnten.

Vielmehr sei die Herausforderung, effizienter zu wirtschaften und den Staatsapparat zu verschlanken.

Auch eine Videobotschaft der CSU-Bundestagsabgeordneten Daniela Ludwig sowie ein Grußwort von der CSU-Europaabgeordneten Prof. Dr. Angelika Niebler reflektierten die Relevanz der Schuldenpolitik. Beide bekräftigten die Bedeutung der Schuldenbremse als Leitplanke einer generationen-gerechten Finanzpolitik.

In der anschließenden Podiumsdiskussion, an der Andreas Bensegger und Gerd Maas unter Moderation von Andreas Duschl teilnahmen, wurde die Thematik lebhaft vertieft.

Professor Kirchhof schloss den Abend mit einem Appell an die Politik, mehr auf die Bedürfnisse der Menschen einzugehen und staatliche Überregulierung abzubauen, um Innovation und wirtschaftliche Freiheit zu fördern.

Der Abend, der auf großes Interesse stieß, bot den Gästen einen tiefgehenden Einblick in die drängenden Fragen zur Finanzpolitik Deutschlands.