Jahreshauptversammlung des WFV – Kein Feuerwerk mehr beim Frühlingsfest – Gerd Maas neuer Zweiter Vorsitzender
Bei der gestrigen Jahreshauptversammlung des Wirtschaftsförderungsverbands (WFV) konnte der Vorsitzende, Andreas Bonholzer, im Beisein von Bürgermeister Michael Kölbl viele Mitglieder in der Deliano-Backstube begrüßen. Neben einer Rückschau auf das vergangene Jahr stand durch das Ausscheiden von Moritz Hasselt die Wahl des zweiten Vorsitzenden sowie eines Beisitzers auf dem Programm.
Bonholzer dankte allen Vorstandsmitgliedern für die immer sehr gute Zusammenarbeit. Der WFV habe derzeit 197 Mitglieder. „Ich hoffe auf 200 bei der nächsten Jahreshauptversammlung“, so der Vorsitzende.
2023 war das erste „normale“ Jahr nach Corona, man habe aber auch 2024 gemerkt, dass das Thema noch in den Köpfen der Leute sei. Als Beispiel nannte Bonholzer den Christkindlmarkt, hier haben viele Händler aufgehört. Auch beim Frühlingsfest sei dieser Trend spürbar. Was die Leerstände in der Wasserburger Altstadt betreffe, sei der WFV sehr dahinter, dem entgegenzuwirken. „Wir möchten Leute in die Stadt bringen.“
Da der bisherige Organisator des Frühlingsfests, Moritz Hasselt, im Frühjahr ausgeschieden ist, berichtete Bonholzer über das Event. Er dankte allen Unterstützern. Es war wieder ein tolles Fest, aber konzeptionell müsse etwas geändert werden. Schön wäre ein Wieseneingangstor. Eine Änderung wird 2025 der Verzicht auf das Feuerwerk sein. Gründe seien der Klimaschutz, außerdem sei das Feuerwerk sehr laut, störe die Tiere und produziere viel Müll. „Wir überlegen uns eine gute Alternative“, erklärte Bonholzer.
Über eine strategische Neuausrichtung des Christkindlmarkts berichtete Christian Huber. Die Umstrukturierung sei nötig, weil viele Fieranten, gerade aus dem Bereich Kunsthandwerk, wegbrechen. Bei der Gastronomie gebe es keine Probleme. Als ersten Schritt nannte Huber die Etablierung der Eisbahn. Diese werde sehr gut angenommen, jedoch sei man stark auf das Wetter angewiesen. So habe die geplante „Eisdisco“ im Vorjahr wegen Schnee oder Regen kein einziges Mal stattfinden können. Der teilweisen Kritik, dass sich mehr am Gries als in der Altstadt abspiele möchte man mit einem zweiten Schritt, einer Verbindung zwischen den beiden Marktteilen, entgegenwirken. Die von „Wasserburg leuchtet“ mit Weihnachtsmotiven beleuchteten Gebäude in der Altstadt werden heuer noch mehr. Auch wurden Busunternehmen von Bayern bis Südtirol angeschrieben, bisher nur mit mittelmäßigem Erfolg. „Derzeit kommen die Gäste überwiegend aus dem Altlandkreis, wir brauchen die Besucher aber auch von weiter her“, so Huber.
Ein weiterer Schritt bestehe in der Veränderung des Angebots in der Altstadt. Hier denke man in „historischen Dimensionen“. „Wir wollen das Mittelalter in die Stadt bekommen.“ Allerdings seien viele Anbieter nur im Sommer verfügbar.
Huber führte aus, dass der Hauptkritikpunkt, dass der Christkindlmarkt so weit auseinander gerissen sei, auch heuer, baustellenbedingt, nicht anders gemacht werden könne. Er sei sich aber sicher, dass ein schönes Ambiente und Rahmenprogramm geschaffen werden konnte. Für die Kleinen wird es heuer Pony reiten geben, dazu Alpakas, Kutschen fahren, den beliebten Zug und ein Karussell.
Über die „musikalischen Samstage“ berichtete Christine Delliano. Im vergangenen Jahr gab es 31 geplante Auftritte, fünf mussten witterungsbedingt abgesagt werden. Es gebe einen Fundus von 200 Bewerbern, so dass man immer Neues bieten könne. Im kommenden Jahr sei zum letzten Mal ein „Roof-Top-Konzert“ auf dem Dach geplant. Eine Veranstaltung, die weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt sei. Auch werde eine Veranstaltung zum Thema „Hochwasserversicherung“ angeboten. Delliano wünschte sich, dass zum „Wirtetreffen“ mehr als nur fünf Teilnehmer kommen würden. „Zusammen könnte man viel mehr bewegen.“
Über die verschiedenen Marketingmaßnahmen und Organisation der verkaufsoffenen Samstage und Märkte referierte Markus Ruepp. Viel laufe hier über Radio- und Printwerbung.
1.600 Sitzplätze gab es beim Weinfest, so Anna Schmaderer. Auch dieses Fest war wieder ein voller Erfolg.
In seinem Kassenbericht für das Jahr 2022 erläuterte Jonas Hintermayr, dass die Zahlungsfähigkeit jederzeit gegeben war. Die Wasserburg-Gutscheine laufen nach wie vor super, seit 2008 wurden nun insgesamt schon 2,5 Millionen Gutscheine verkauft. „Das ist eine Erfolgsstory, die hoffentlich so weiter geht.“
Im Anschluss wurde die gesamte Vorstandschaft einstimmig entlastet.
Bevor die Neuwahlen des zweiten Vorstands stattfanden, dankte Bürgermeister und Wahlleiter Michael Kölbl allen im Vorstand tätigen Personen für deren großes Engagement. Hier werde hervorragende Arbeit geleistet. Ein großes Plus der Geschäftsleute sei, dass diese der Stadt Wasserburg sehr verbunden und alles inhabergeführte Geschäfte seien.
Für das Amt des zweiten Vorsitzenden stellte sich Gerd Maas zur Verfügung und wurde bei einer Enthaltung einstimmig gewählt. Da Maas bisher als Beisitzer fungierte, war es notwendig, noch ein Mitglied in den Vorstand zu wählen. Neue Beisitzerin ist Sibylle Schumacher, die ebenfalls einstimmig gewählt wurde. Andreas Bonholzer gratulierte beiden zu ihren neuen Ämtern.
Im letzten Punkt wurde die notwendige Erhöhung des Mitgliedsbeitrags von bisher 100 auf künftig 125 Euro erläutert. Die letzte Erhöhung habe 2001 stattgefunden. Einstimmig wurde für die Erhöhung gestimmt, mit der auch das Defizit von 7.000 Euro ausgeglichen werden könne.
Harry Petermann wünschte sich, dass am Frühlingsfest auch ein Märzen ausgeschenkt werde, was von Andreas Bonholzer bestätigt wurde, und einen WFV-Tisch beim Badriazzo. „Als Moderator würde ich euch da gerne ankündigen.“
Unser Bild oben zeigt von links Andreas Bonholzer, Sibylle Schumacher und Gerd Maas.
TANJA GEDIOBLER
Der Vorstand ist wieder komplett.
Endlich wird das Feuerwerk gestrichen. Eine sehr gute Entscheidung
Diese wahrlich gute Entscheidung des Verzichts auf das Feuerwerk könnte dann noch getoppt werden, eben dieses (Profi)Feuerwerk ganz allgemein zum Jahreswechsel „aufzuführen“.
Gleichzeitig könnten die Zivilpersonen, die sich bisher mit Feuerwerkskörpern eindeckten, dazu ermuntert werden, anstatt dem kurzfristigen Konsum an eine gemeinnützige Organisation zu spenden.
Ich glaube, damit wäre eine „win-win Situation“ für alle geschaffen.