Junge Union mit Matthias Eggerl aus Rott fordert, den Schutzstatus des Tieres herabzusetzen
Auf der Landesversammlung der Jungen Union Bayern wurde mit deutlicher Mehrheit ein Antrag verabschiedet, der eine Anpassung des Schutzstatus‘ des Bibers in der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie fordert. Die JU Bayern verlangt von der Bayerischen Staatsregierung und der CSU-Europagruppe, sich dafür einzusetzen, dass der Biber anders gelistet werde. Dies würde den Weg für eine regulierte Bewirtschaftung der Biberpopulationen ebnen und eine flexible Handhabung bei zunehmenden Konflikten ermöglichen.
„Es ist an der Zeit, dass die EU-Kommission auf die veränderten Bestände und die daraus resultierenden Herausforderungen reagiert,“ betont Matthias Eggerl aus Rott, Bezirksrat und Kreisvorsitzender der Jungen Union Rosenheim-Land. „Die wachsende Biberpopulation ist ein Erfolg des Artenschutzes, aber wir sehen in vielen Regionen, insbesondere auch bei uns vor Ort, zunehmend Probleme, die durch den Biber entstehen. Eine Herabstufung des Schutzstatus würde es ermöglichen, den Naturschutz mit den Bedürfnissen der Menschen vor Ort in Einklang zu bringen.“
Der Antrag spiegelt die Entschlossenheit der JU Bayern wider, auf aktuelle Herausforderungen im Naturschutz zu reagieren und eine Lösung auf EU-Ebene voranzutreiben. Länder wie Schweden und Finnland, in denen der Biber bereits reguliert bewirtschaftet wird, würden dabei als Vorbild für einen flexiblen und zugleich nachhaltigen Umgang mit der Art dienen. Durch die Anpassung des Schutzstatus könnten zudem die für den Naturschutz verfügbaren Mittel gezielter für akut gefährdete Arten eingesetzt werden.
Weitere JU-Anträge
Neben dem Biber-Antrag wurden auch weitere Anträge der JU Rosenheim-Land auf der Landesversammlung mehrheitlich angenommen, darunter
Forderungen nach einem generellen Lkw-Überholverbot auf zweispurigen Autobahnen,
der Einführung des begleiteten Fahrens ab 16 Jahren (BF16) sowie
die Streichung der Pflicht für befestigte Deckel an Getränkeflaschen.
Auch der Schutzstatus des Fischotters solle nach Ansicht der Jungen Union – ebenso wie jener des Bibers – abgesenkt werden, um eine angepasste Bestandkontrolle zu ermöglichen. „Damit schützen wir nicht nur die heimische Teichwirtschaft, sondern auch gefährdete Fischarten im Freigewässer. Es geht um ein Miteinander im Artenschutz, bei dem auch das Leben unter Wasser in den Blick genommen wird“, so Matthias Eggerl, der im Bezirkstag von Oberbayern unter anderem das Amt des Berichterstatters für Fischerei bekleidet. „Insgesamt zeigen wir mit unseren Anträgen, dass wir inhaltlicher Impulsgeber nicht nur in der JU, sondern für die junge Generation insgesamt sind“, resümiert der JU-Kreisvorsitzende.
Die vollständigen Antragstexte können auf der Homepage der JU Rosenheim-Land eingesehen werden.
Die EVP-Fraktion im europäischen Parlament (der auch die CSU’ler angehören) ist seit vielen Jahren die größte Fraktion und besetzt Schlüsselpositionen. Am Schutzstatus für den Biber – egal, wie man zu diesem Tier steht – hat sich in der Vergangenheit nichts gelockert. Der Wahlkampf ist also eröffnet und statt zentralen gesellschaftlichen Themen steht leider der Populismus wieder im Mittelpunkt!
Bei den Anträgen geht es in erster Linie um die innerparteiliche Willensbildung; also, wie sich JU und CSU aus unserer Sicht positionieren sollen. Deshalb ist die Landesversammlung der JU Bayern hier genau die richtige Adresse.
Im Übrigen haben wir die Anträge lange vor dem Bekanntwerden des Endes der Ampelregierung gestellt – also eben kein Wahlkampf- oder Bundes-, sondern ein Europathema.
Die scheinen ja keine echten Probleme zu haben.
Ja – reiner Populismus, sonst nix.
Impulsgeber für die ganze junge Generation? Geht es etwas kleiner, Herr Eggerl?
Der feste Deckel an PE-Flaschen ernsthaft als Wahlkampfthema?
Die JU spricht v.a. für sich selbst und ihre eigenen Interessen – und sonst für niemanden.
Ich fordere auch feste Deckel für Bierflaschen.
Warum ist das noch nicht geschehen?
Die Junge Union ist die mit Abstand größte, politische Jugendorganisation, vertritt also durchaus einen relevanten Teil der Jugend.
Wie Sie sicher auch wissen, stammt die Pflicht der befestigten Deckel aus einer EU-Vorschrift,
dementsprechend ist das Thema für den Bundestagswahlkampf wie Sie zurecht festgestellt haben, völlig irrelevant.
Es ist schade, dass Sie die Anliegen der Jungen Union so abwerten. Der feste Deckel an PE-Flaschen mag auf den ersten Blick klein erscheinen, aber er zeigt, dass wir uns auch um die alltäglichen Herausforderungen kümmern, die viele Menschen betreffen. Die EU-Vorgabe sorgt aktuell bei vielen Bürgern für Frust – und wir setzen uns dafür ein, praxisnahe Lösungen zu finden, die die Akzeptanz für sinnvolle Umweltpolitik stärken.
Darüber hinaus sprechen wir nicht nur für uns selbst, sondern für die junge Generation, die in einem sich wandelnden Europa eine starke Stimme braucht. Es geht darum, zukunftsorientierte Politik zu machen – in kleinen wie in großen Fragen. Die Kritik mag leicht sein, aber die konkrete Arbeit, die wir leisten, spricht für sich. Außerdem müsste es doch eigentlich begrüßenswert sein wenn uns wir jungen Menschen politisch engagieren.
Na wie hat denn euer JU Vorsitzender Eggerl zum Freie Wähler-Antrag im Kreistag gestimmt?
Dagegen!
Da gings um einen Biberbeauftragten. Hier hätte er schon Flagge gegen den Biber und seine Schäden zeigen können.
Er ist halt auch nur ein kleiner CSU-Soldat, der auf Linie bleibt und sich nicht traut.
Wie viele festangestellte Beauftragte für alles Mögliche benötigen wir denn noch in unseren Ämtern?
Das Geld ist knapp und könnte besser investiert werden, anstatt wieder jemanden anzustellen, der selbst nichts entscheiden kann und darf.
Das Biber-Problem kann deutlich effektiver bekämpft werden, wie die JU in ihrem Antrag darlegt.
„ … Probleme, die durch Biber entstehen …“:
Die allergrößten Probleme und Schäden auf dieser Erde entstehen durch den Menschen!
Richtig. Biber sind mit die größten Klimaschützer – sie bauen fantastische Biotope und sorgen gerade in Zeiten, in denen es immer trockener wird, für den so wichtigen Wasserrückhalt. Dies hilft dann auch bei Hochwasser und Starkregen.
Außerdem haben Biber ein ausgeprägtes Sozialleben und sind somit hoch entwickelte Lebewesen, die denken und fühlen.
Außerdem reinigen Biberdämme das Wasser, das durch Erosion und Landwirtschaft so oft verschmutzt wird und schaffen so neue Lebensräume für Wasserlebewesen und -pflanzen.
Das Problem sind die Menschen, die den wilden Tieren immer mehr Lebensraum nehmen und sich gerade selbst im wahrsten Sinne des Wortes das Wasser abgraben.
Ich wette, die meisten, die gegen die Tiere hetzen, haben noch nie einen intakten Biberlebensraum gesehen – sonst würden sie anders denken.
Biber können wirklich neue Lebensräume schaffen. In Kanada kann man das gut beobachten, aber bei unserer kleinstrukturierten Landschaft ist das nicht mehr so einfach. Da sind die Schäden oft größer als der vermeintliche Nutzen. Wir und die EU denken viel zu eng in Schwarz-Weiss-Mustern. Biber, Bär, Saatkrähen, Wolf, Kormoran und neuerdings der Fischotter. Letzterer ist ein Marder, der im Blutrausch ganze Teiche leerräumt. Da er nicht bekämpft werden darf, haben wir in der Oberpfalz immer mehr Teichwirte, die aufgeben. Das bedeutet einen Verlust alter Kulturlandschaften. Alles hat halt immer zwei Seiten.
Sehr geehrter Zeitungsleser,
der Antrag wurde im Kreistag mit großer Mehrheit abgelehnt, weil er völlig in die falsche Richtung ging.
Auch ein hauptamtlicher Biberbeauftragter könnte nichts an der Rechtslage ändern, würde aber zusätzliche Kosten verursachen.
Zudem würden wir mit Landkreismitteln eine eigentliche Staatsaufgabe finanzieren.
Insofern müsste sich wirklich von „oben“ etwas ändern.
Unabhängig davon: Ob man wegen einer solchen Entscheidung gleich beleidigend werden muss, muss jeder für sich entscheiden. Ich biete aber gerne an, dass wir uns persönlich über das Thema austauschen und freue mich auf Ihre Kontaktaufnahme.
@Edlingerin, besser hätte man es nicht sagen können!
Mir zeigt der Artikel, wen bzw. wen ich nicht wählen werde!
Sicher nicht diejenigen, die sich definitiv nicht genug über das informieren, über das sie reden!
Hallo Sonnia, wenn Sie auf meinen Alias klicken, können Sie Biber in Aktion sehen, die ich bei mir zu Hause über ein Jahr gefilmt habe.
Tolle Foto-Dokumentation!
Freut mich, wenn die Bilder gefallen. Mir hat das Biberjahr Spaß gemacht. Die Biber bei uns sind recht unauffällig. Gegen Baumfällungen kann man sich außerdem schützen.
@Edlingerin, ich hoffe, es sehen sich die Richtigen an und wagen es, zuzugeben,, noch dazulernen zu können.