Viel Applaus gestern für den Rathauschef bei der Bürgerversammlung - Wenige Wortmeldungen

Ein ereignisreiches Jahr liege hinter allen – nicht nur, was die große Politik betreffe, sondern auch, was die kleine Gemeinde Rott angehe. So begann der Rotter Bürgermeister Daniel Wendrock gestern Abend beim Stechl-Wirt seine Ausführungen. Denn wie ein Damoklesschwert hängt über allem – nicht nur im Saal gestern – das Vorhaben des Landkreises, im Rotter Gewerbegebiet am Eckfeld eine Erstaufnahme-Einrichtung für Flüchtlinge das ganze Kreisgebiet betreffend zu planen (wir berichteten mehrfach). Es treibt Rott um seit über einem Jahr – mit einem immens großen Zeit- und Nerven-Aufwand verbunden. Und im Besonderen treibt es den Bürgermeister um. Begonnen hatte es am 9. Oktober 2023, als Landrat Otto Lederer ihm die Botschaft am Telefon verkündete – ein Tag, den ich nie mehr vergessen werde, so Wendrock gestern.

Die Besucher der Bürgerversammlung klatschten gestern immer wieder starken Beifall. und da es auch nur wenige Wortmeldungen gab in der Diskussionsrunde der Versammlung, sind sie offenbar auch sehr zufrieden mit der Arbeit im Rotter Rathaus. 

Christian Schaber (Foto) äußerte durchs Mikro seinen Ärger über die hohe Verkehrsbelastung – vor allem auch mit Lkw – in Rott zum Beispiel von der B15 kommend in der Rosenheimer Straße. Er befürchte, bei der Fertigstellung der B15-Westtangente im nächsten Jahr noch größere Probleme. Deshalb forderte er hier mehr Verkehrsberuhigung in Rott. Auch den Schulbereich sehe er da zunehmend kritisch vom Verkehrsaufkommen her. Wobei es großartig sei in Rott, dass es Schülerlotsen gebe, betonte Christian Schaber …

Fotos: Renate Drax

Dieser Bürger aus dem Weiler Dinding beschwerte sich über viel zu langsames Internet. Die zuständige Firma IP Fabric kritisierte er massiv. Kritikpunkte, die Bürgermeister Daniel Wendrock nur bestätigen konnte – es sei „100 Prozent unbefriedigend“.

Einen weiteren Zahnarzt in Rott – das wünschte sich Wast Mühlhuber sen. (Foto). Bürgermeister Wendrock gab ihm recht, dass das durchaus sehr wünschenswert sei. Aber die Situation insgesamt im Gesundheitswesen sei nicht einfach. Und man könne schon froh sein, überhaupt Ärzte am Ort zu haben.

Karl-Heinz Linnerer (Foto unten) fand eigens lobende Worte am Mikro für das Rotter Rathaus-Team. „Ihr seid’s a Top-Team – vergelt’s Gott“, sagte er. Wobei er besonders auch den geschäftsführenden Beamten Max Brockhoff nannte. Bürgermeister Wendrock freute sich über diese so offizielle Anerkennung und betonte, dass es schön sei, dass man bemerke in Rott, wie gut man sich verstehe. Quasi „kein Blatt“ passe zwischen ihm und Max Brockhoff.

Und auf die vom Landkreis geplante, große Sammelunterkunft für Flüchtlinge in Rott sowie die Petitionsausschuss-Sitzung dazu am vergangenen Mittwoch (wir berichteten) ging ein Sprecher der Bürgerinitiative „Rott rottiert“ gestern Abend wie folgt kurz und knapp ein am Mikro: Nepomuk Poschenrieder (Foto unten) fand, dass das Ergebnis der Sitzung des Petitionsausschusses „eine Watschn war für den Landrat“, wie er es bezeichnete.

Poschenrieder bedankte sich gestern ganz offiziell bei allen über 4.500 Personen, die die Petition der Bürgerinitiative unterschrieben hatten.

Bürgermeister Daniel Wendrock hat in seiner Jahresbilanz zum so ereignisreichen 2024 für Rott ganz besonders auch an die Vereine gedacht, mit denen die Zusammenarbeit „so Freude mache“, wie der Rathauschef betonte. Und diese Solidarität, die er spüre, die erhalte einen aufrecht – er habe große Freude trotz aller Steine im Weg, hier in Rott sein Amt als Bürgermeister auszuüben.

Mal ein Blick auf eine Grafik, wie die Verteilung im Landkreis ausschauen würde nach Inbetriebnahme der geplanten Sammelunterkunft in Rott – vom Anteil geflüchteter Menschen bezogen auf die Einwohnerzahl der Gemeinden im Landkreis:

Ehrenamt sei in Rott zum großen Glück KEIN Fremdwort. Allen voran die Rotter Feuerwehr und die heimischen First Responder, die ein nie dagewesenes Einsatz-Pensum zu stemmen hatten – wir berichten laufend. Allein in der Nacht vom 12. auf den 13. Juli habe die Rotter Feuerwehr 44 Einsätze wegen des Unwetters gehabt …

Aber auch die Rotter Tafel und ihre engagierten Ehrenamtlichen oder die Jugendarbeit wie die Senioren- und Nachbarschaftshilfe (ein großes Danke ging an Josefine Sewald, die leider zum Jahresende als Seniorenbeauftragte aufhöre) – und nicht zuletzt das so engagierte Bücherei-Team.

Ein eigener Bericht folgt, da in der Versammlung die Bücherei extra vorgestellt wurde von Theresa Bauer (Bild unten mit Bürgermeister Wendrock).

Eine Klasse-Idee ist es in Rott, stets bei der Bürgerversammlung eine Einrichtung ausführlicher zu präsentieren …

Besonders schön auch: Wendrock ließ das Jahr 2024 gestern immer wieder in Bildern auf der großen Leinwand hier für sich sprechen mit einem Ausschnitt der so zahlreichen Aktivitäten.

Was sich der Bürgermeister für die Zukunft wünscht: Zum Beispiel nach dem nun richtig toll funktionierenden Jugendtreff in Rott mit bis zu 40 jungen Leuten, wie er sagte, vielleicht die Gründung einer Art Jugend-Gemeinderat … Er selbst möchte sich im kommenden Jahr auf jeden Fall wieder bei den historischen Ortsführungen engagieren – das mache großen Spaß, vor allem auch die Aktionen hier mit den Kindern in Rott..

Und hier noch ein paar Zahlen und Statistiken zum Rotter Jahr 2024