Viele Landwirte kamen zum Milchviehtag - Infos rund um das automatische Melksystem

Der Milchviehtag im Gasthaus Höhensteiger in Westerndorf-St. Peter lockte jetzt zur der Thematik des automatischen Melksystems (AMS) zahlreiche interessierte Landwirte und Besucher an. Die halbtägige Veranstaltung des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Rosenheim (AELF) fand in Zusammenarbeit mit dem VLF Rosenheimer Land (Verband für landwirtschaftliche Fachbildung) statt. Weiterbildung und Austausch standen im Mittelpunkt.

Sepp Grandl, Vorsitzender des VLF-Rosenheimer-Land, eröffnete den Tag mit begrüßenden Worten und hob die besondere Bedeutung der Weiterbildung in diesem Rahmen hervor. Auch Anna Bruckmeier, Behördenleiterin des AELF Rosenheim, begrüßte die Teilnehmer herzlich. Monika Schaecke, Abteilungsleiterin für Bildung und Beratung im Amt, war die Moderatorin.

Beim Milchviehtag in Rosenheim (im Bild von links):

Anna Bruckmeier (Behördenleiterin AELF Rosenheim), Jennifer Brandl (Beraterin für Fütterung am Institut für Tierernährung und Futterwirtschaft der LfL), Otto Kirmaier (Berater für Fütterung und AMS beim Landwirtschaftskammer-Verband ), Stefan Gründl (Landwirt), Monika Schaecke (Abteilungsleiterin AELF Rosenheim) und Sepp Grandl (VLF-Vorsitzender).

Den Auftakt der Fachvorträge machte Jennifer Brandl vom Institut für Tierernährung und Futterwirtschaft der LfL. Sie analysierte im Detail, wie die diesjährigen Qualitäten von Gras- und Maissilagen zustande kamen und zeigte auf, dass der Landkreis Rosenheim energetisch über dem bayerischen Durchschnitt liege. Besonderes Augenmerk legte sie auf eine konstante Futterration und betriebsindividuelle Fütterungsanpassungen. Letztere setze voraus, dass man die Gehalte der eigenen Futtermittel kenne. Mithilfe der angepassten Ration sei eine Kostensenkung möglich und die Leistung und Tiergesundheit verbessere sich.

Im zweiten Vortrag gab Otto Kirmaier vom LKV, Berater für Fütterung und AMS, Einblicke in die Herausforderungen und Chancen bei der Umstellung auf einen Melkroboter. Humorvoll und praxisnah schilderte er, wie die Umstellung auf ein automatisches Melksystem sowohl die Arbeitswirtschaft, den Tagesablauf als auch das Management eines Betriebs verändert. Er betonte vor allem die Wichtigkeit einer individuellen Planung und zudem die Bereitschaft der Betriebe zur Veränderung. Auch für die Tiere ändere sich viel, weshalb es hilfreich sei, ihnen eine langsame Umgewöhnung zu ermöglichen, und die Kühe in Ihrem Verhalten zu beobachten. Die Beratung und Erfahrung, welche durch die LKV-Mitarbeiter ermöglicht wird, ist ein Angebot, das bayernweit stark nachgefragt wird.

Zum Abschluss berichtete Landwirt Stefan Gründl aus Schönberg von seinen Erfahrungen bei der Umstellung auf ein AMS. Mit anschaulichen Bildern zeigte er, wie er den Umbau plante, umsetzte und erfolgreich in seinen Alltag integrierte. Die Umstellung verlief für Mensch und Tier reibungslos und was besonders wichtig ist, mit viel Ruhe. Die Milchleis-tung erreichte bereits nach drei Tagen wieder das vorherige Niveau und auch die Sorge vor Euterentzündungen blieb unbegründet. Nach jedem Vortrag hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, Fragen zu stellen, was intensiv genutzt wurde. Am Ende fanden die Landwirte Zeit, sich bei einem guten Mittagessen untereinander auszutauschen.