Im Biathlon-Weltcup von Hochfilzen stand die 30-Jährige beim Verfolger-Rennen im Mittelpunkt
So hat sie das noch nie erlebt in ihrer langen Karriere: Franzi Preuß aus Albaching war heute im Verfolger-Rennen des Biathlon-Weltcups von Hochfilzen die absolute Hauptperson. Lächelnd stand sie im Mittelpunkt als gestrige Siegerin des Sprints und ging als Allererste ins Rennen – verfolgt von 59 Skijägerinnen aus der ganzen Welt.
Das „gelbe Trikot“ tragend – als Gesamt-Weltcup-Führende – strahlte die Franzi im wahrsten Sinne des Wortes.
Im ZDF wurde ihre gestrige Siegerehrung heute vor dem Start in den schönsten Bildern gezeigt – untermalt vom eigens dafür ausgewählten Robbie-Williams-Hit „Angels“. Heißt es doch darin: „Ich sitze und warte. Betrachtet denn ein Engel mein Schicksal?“ Ja, sechs lange Jahre hatte die Franzi auf diesen zweiten Weltcup-Sieg warten müssen …
Wie schwer es ist, in dem so anspruchsvollen Biathlon-Sport ganz oben auf dem Siegertreppchen dieser Welt zu landen, weil alles – aber auch wirklich alles – passen muss in so einem Rennen – das erlebte die 30-Jährige heute als Gejagte im „Verfolger“.
Vier Schieß-Stationen und zehn Kilometer standen an. Die beiden ersten Liegend-Anschläge absolvierte Franzi als Führende des Rennens schnell und souverän. Zehn Schüsse zehn Treffer – gefühlt ganz Hochfilzen schrie sich da die Lunge aus dem Hals. Eine so schöne Euphorie herrschte in der Ski-Arena.
Später sagte die Franzi im ZDF-Interview, sie habe vermieden, nach unten auf ihr „gelbes Trikot“ zu schauen, um den Druck so gut es ging auszublenden – aber er war spürbar da, dieser Druck. Denn im ersten Stehendanschlag passierten ihr gleich zwei Schießfehler, im zweiten dann noch einmal ein Schießfehler – das bedeutete, drei Strafrunden extra: Hatte Franzi Preuß, die ja für den SC Haag startet, jetzt noch eine Chance aufs Podest? Ja, sie hatte.
Platz eins war zwar weg, da die Französin Lou Jeanmonnot vier Mal null Fehler gezaubert hatte und auch Platz zwei musste sie ihrer Team-Kollegin Vanessa Voigt überlassen, die ebenfalls ohne Strafrunde völlig aufgepumpt ins Ziel kam – doch Platz drei, den erkämpfte sie sich laufstark gegen die Schwedin Ella Halvarsson, die nur einen Fehler geschossen hatte und erst noch vor ihr lag in der Schlussrunde.
Lächelnd stand die Albachingerin dann beim Interview des ZDF – zufrieden war sie über ihren dritten Platz. Und das „gelbe Trikot“ darf sie auch noch behalten für die nächste Weltcup-Station kommende Woche in Frankreich in Grand Bornand. Platz eins hier knapp vor Lou Jeanmonnot und der Schwedin Elvira Öberg.
Morgen nun ist um 11.30 Uhr noch das Staffel-Rennen der Frauen. Voraussichtlich wird die Franzi die Schlussläuferin sein …
Foto: Kevin Voigt / Presse Firma Alpenhain, deren Markenbotschafterin die Franzi ist
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