Bund Naturschutz bittet um Hinterfragung des Brauchs zu Neujahr


Böller und Raketen an Silvester bedeuten für Vögel und andere Wildtiere extremen Stress. Auch die riesigen Müllberge und der Feinstaub sind ein massives Problem. Die Kreisgruppe Rosenheim des Bund Naturschutz in Bayern wirbt für einen ruhigeren, umwelt- und tierfreundlicheren Start ins neue Jahr.

Der Jahreswechsel bringt für viele Menschen Freude, aber für Natur, Tiere und Umwelt hat das Böllern negative Folgen. Die Kreisgruppe Rosenheim des Bund Naturschutz bittet die Bevölkerung im Landkreis Rosenheim deshalb, das traditionelle Silvesterfeuerwerk zu überdenken und alternative Wege zum Feiern auszuprobieren.

  • Bitte setzen Sie ein Zeichen und kaufen Sie erst gar keine Raketen und
    Böller.
  • Falls Sie nicht auf das Feuerwerk verzichten können: Achten Sie darauf,
    keine Feuerwerkskörper oder anderen Abfall in der Natur zu hinterlassen.
  • Besuchen Sie öffentliche Feuerwerke, die viele Städte und Kommunen
    anbieten. Diese sind zwar ebenfalls umweltschädlich, aber immer noch
    besser, als wenn jeder sein eigenes Feuerwerk abbrennt.

„Uns ist bewusst, dass für viele Menschen ein Feuerwerk an Silvester einfach dazugehört. Trotzdem bitten wir Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger, diesen Brauch kritisch zu hinterfragen“, so Rainer Auer, Vorsitzender der Kreisgruppe Rosenheim. „Böller und Raketen verletzen Menschen, hinterlassen Unmengen Plastikmüll, schädigen uns alle durch Feinstaub und sind eine Gefahr für unsere Wildtiere in Städten und Siedlungen und an Waldrändern.“

Vögel werden von ihren Schlafplätzen aufgescheucht und steigen hoch in die Luft. Dadurch verlieren sie die lebensnotwendigen Energiereserven, die sie für den Winter brauchen. Sie haben keine Kraft mehr, die kalten Monate zu überstehen.
Familienverbände werden durch die Flucht auseinandergerissen. Wildtiere, die Winterschlaf halten, wie zum Beispiel Igel, verbrauchen viel mehr Energie, wenn sie aufgeschreckt werden. Die hellen Blitze, der Lärm und der Rauch bedeuten maximalen Stress. Die hohe Schadstoffkonzentration belastet vor allem Menschen mit Atemwegserkrankungen, Kinder und ältere Menschen. Der Müll, der in der Natur liegen bleibt, trägt zur dauerhaften, irreparablen Verschmutzung von Böden und Gewässern bei.