Silvester-Party vorgezogen: 20-Jähriger muss jetzt für eine ganze Gruppe geradestehen
Schluss mit lustig: Beamte der Polizei bemerkten gestern Abend gegen 20.30 Uhr in der Rosenheimer Oberwöhrstraße mehrere junge Leute, aus deren Gruppe heraus verschiedene Silvesterböller gezündet und Raketen abgefeuert wurden.
Als die Gruppe wiederum bemerkte, dass sich die Polizisten näherten, liefen sie schnell in unterschiedliche Richtungen vor den Einsatzkräften davon, melden diese am heutigen Sonntag-Morgen.
Nur einem 20-Jährigen gelang das nicht – er konnte fußläufig von der Polizei eingeholt werden.
Da das Abfeuern derartiger Silvester-Raketen nur im Zeitraum vom 31. Dezember auf Neujahr erlaubt ist, wurde gegen den jungen Mann ein Bußgeldverfahren nach dem Sprengstoffgesetz eingeleitet.
Mein Gott, da haben sie mal wieder einen schwerst Kriminellen erwischt.
Da fühlt man sich gleich wesentlich sicherer.
Ab wann muss man sich Ihrer Meinung denn bitte an Gesetze halten?
Ich bin auf jeden Fall froh, dass solch ein asoziales Verhalten nicht schulterzuckend hingenommen wird.
Zudem ist der ganze Jahreswechsel-Flair zerstört, wenn bereits Tage vorher und nachher geballert wird …
Wozu Gesetze, wenn je nach Schwere des Vergehens bestraft wird bzw. sogar gar nicht?
@cnguyen, Sie haben vielleicht weder Kinder noch Tiere und können sich nicht reindenken?
Da braucht man noch nicht mal Kinder oder Tiere vorschieben.
Das Brauchtum besagt, das Neue Jahr begrüßen.
Alles hat seine Zeit. Dieses ‚alles jetzt und jederzeit‘ verdirbt das Brauchtum und verleiht allem eine Nichtigkeit.
Dies werden die Gesetzgeber zwar nicht im Blick gehabt haben, als das Sprengstoffgesetz zu Papier gebracht wurde (und auch nicht Tiere und anders Schreckhafte), sondern eher die Sicherheit – aber wie gesagt: Brauchtum und Traditionen geben einem Volk seine Seele.
Ich habe Kinder und Tiere nicht „vorgeschoben“. Aber die trifft es nun mal am meisten.
Das ständig vielzitierte „Brauchtum“ bedeutet nicht, dass das auch gut ist.
Ich könnte mehrere „Brauchtümer“ aufzählen, die absolut unsinnig und teilweise schädigend sind.
Genau mein Humor.
Wenn ich als Polizist (auch außerhalb des Dienstes) derartige Flegel beobachte, gibt es doch nur eine Alternative.
Im übrigen wird auch eine gut aufgestellte Polizei es nicht verhindern können, wenn sich in der Silvesternacht betrunkene Böllerhelden ohne Beteiligung Dritter Verletzungen an Armen, Beinen, Ohren oder Augen zufügen.
Mein Beileid hält sich dazu in ganz engen Grenzen.
An cnguyen
Ist doch richtig, wenn die so viel Geld haben, es in die Luft zu ballern, wenn es nicht erlaubt ist.
Dann sollen diejenigen auch zur Kasse gebeten werden.
Besser gesagt, den sie erwischt haben.
Denken tut da keiner. Kinder werden aus dem Schlaf gerissen, Tiere drehen durch, Vögel werden aufgeschreckt usw.
Nicht gerade lustig, oder?
Ist aber erst seit heuer so- oder…?
Wenn alle so denken würden, gäbe es bald keine Regeln mehr.
Ich finde es schon richtig, dass auf bestehende Verbote reagiert wird.
Und ein bisschen Rücksichtnahme auf Mitmenschen und Tiere sollte man außerdem erwarten können.
Kann aus dem Bericht nicht erkennen, ob der junge Mann den Böller abgefeuert hat.
Daneben stehen, das ist nicht strafbar – auch die Flucht nicht und Sippenhaft gibt es auch nicht mehr.
Erst einen Anwalt fragen.
Würde ich auch sagen. Bei jeder Begegnung mit Polizei, grundsätzlich Anwalt kontaktieren (…)
Sorry, aber das nenne ich linke Polemik!
Es ist schon schwierig bei uns: Nach einem Attentat wie in Magdeburg schreien alle nach mehr Sicherheit. Und wenn dann unsere Polizei (gemäß strenger Gesetzesvorgaben) eingreift, heißt es Polizeistaat.
Da mach‘s einem Recht!
@Pessimist
Also Jugendliche, die seit je her auch mal zwei drei Tage vorher aus Übermut mal eine Rakete steigen lassen, im Zusammenhang mit Magdeburg zu vergleichen, ist sowas von daneben, dass mir die Worte fehlen. Und nein, ich wünsche mir nicht mehr vermeintlich Sicherheit. Wünschenswert wäre doch eher, dass wir die überwachenden Maßnahmen erst gar nicht brauchen. Wo solls denn hingehen? Striptease vor dem Betreten jeglicher Veranstaltung? Ist es das was wir wollen?
Hint: Leben Sie lieber als Optimist
Sehr geehrter Herr oder Frau cnguyen, ich wollte nur den (von der Redaktion gekürzten) Kommentar von Herrn oder Frau Abwehrriegel nicht so stehen lassen. Dieser stellt unsere Polizei als unangemessen agierende „Staatstruppe“ dar, vor der sich der Bürger schützen muss. Es ging mir nicht um die Böller-Kids. Übrigens haben Sie selber mit ihrem ebenfalls sehr ironisch-polemischen Kommentar die ganze Diskussion losgetreten. Die Böllerei ist nun mal verboten, ausser an Silvester und Neujahr. Und um das ging‘s in dem Bericht.
Das steht doch im Text!
Zitat: „aus deren Gruppe heraus verschiedene Silvesterböller gezündet und Raketen abgefeuert wurden“
Wenn ich mir die „Zutatenliste“ in einem Feuerwerkskörper ansehe (Kaliumnitrat, Holzkohle (Kohlenstoff) und Schwefel, Natriumoxalat, Strontium-carbonat) wird sehr schnell klar, warum dieser Cocktail nur zu bestimmten Zeiten „erlaubt“ ist.
Leider gibt es halt immer wieder die unverbesserlichen, auch in Fußballstadien, denen es scheißegal ist, ob sich in der Nähe z.B. auch Kinder oder eben außerhalb eines Stadions Tiere befinden.
Da können wir uns jetzt bis zum Start des Neuen Jahres eine mehr oder weniger fundierte Diskussion liefern, das Zeugs wird a) hergestellt b) im Handel angeboten und damit c) vom Endverbraucher in die Luft geballert. Punkt.
Vielleicht brauchen manche ganz einfach diesen „Kick“, um sich dann für das Neue Jahr gute Vorsätze zu überlegen.
Wenn ich mir dann den Zulauf in den Fitness Studios und das Abebben der Welle nur wenige Wochen später anschaue, komme ich zum Ergebnis, dass wir Menschen zuweilen schon eigenartige Wesen sind :-)