Neujahrskonzert der Donau Philharmonie Wien in Wasserburg ein großer Erfolg
Nach den Weihnachtstagen ist es eine gute Tradition geworden, mit einem Neujahrskonzert das neue Jahr heiter einzuläuten. So geschieht es alljährlich in Wien am Neujahrstag. Auch in Wasserburg findet diese beschwingte Form der Begrüßung des neuen Jahres ihr Publikum alljährlich statt, meist am 6. Januar. Heuer war die Donau Philharmonie aus Wien zu Gast bei diesem Konzert, das der Kulturverein im Landkreis Rosenheim organisiert, und zwar zu Gunsten der Rosenheimer Aktion für das Leben.
Die Vorsitzende der Rosenheimer „Aktion für das Leben“, Christine Domek-Rußwurm, und die Kulturreferentin im Landkreis Rosenheim, Anke Hellmann, begrüßten das Publikum im voll besetzten Rathaussaal. Der Reinerlös des Neujahrskonzertes komme ausnahmslos sozial schwachen Familien zu Gute. Hellmann freute sich, dass Wasserburg, „diese schöne Stadt mit diesem schönen Saal“ alljährlich diesen Saal für ein Benefizkonzert zur Verfügung stelle.
Motto des diesjährigen Konzertes war „WasserKraft – Von der Donau zum Inn“. Zwar fließt der Inn in die Donau, aber die Veranstalter meinten hiermit wohl auch, dass die Musiker aus Wien nach Wasserburg gekommen seien, um mit Hilfe der Kraft des Wassers die Herzen der Besucher einzufangen und ihnen eine kurzweilige Matinée bieten zu können.
Seit 2002 ist Manfred Müssauer Chefdirigent des Orchesters und er führte anschließend durch das Neujahrskonzert und gab zu jedem der vierzehn musikalischen Schmankerln eine ausführlichere Einführung. Und er lud das Publikum ein, eine „gemeinsame Reise entlang des Wassers zu unternehmen“. Wasser sei der Quell allen Lebens, kann aber auch zerstörerische Kraft haben, wie Müssauer mehrfach betonte. Er verdeutlichte diese Macht des Wassers an Hand der Bemühungen des Menschen, das Universum zu erforschen. Und hier gehe es immer wieder darum, ob man auf anderen Himmelskörpern Leben nachweisen könne. Und dieses Lebens sei aber nur dort zu finden, wo es Wasser gebe.
Das Orchester der Donau Philharmonie Wien wartete aber auch mit zwei Gesangssolisten auf, nämlich der gebürtigen Chilenin Catalina Paz, die seit mehreren Jahren ihren Lebensmittelpunkt in Österreich gefunden hat und durch die Reinheit ihres Gesangs ebenso zu überzeugen wusste wie durch den unglaublich hohen Ausdruck ihrer Stimme bei allen Gesangspräsentationen. Ihr ist es in besonderer Weise gelungen, ihre musikalischen Beiträge förmlich zu verkörpern. Ihre Beiträge wurden stets mit lang anhaltendem, frenetischen Applaus des Publikums begleitet.
Neben Catalina Paz bot auch Ivan Naumovski seine Gesangskünste dar. Der aus Mazedonien stammende Bass-Bariton hat ebenso wie Catalina Paz seinen Lebensmittelpunkt in Wien gefunden und bereicherte das Wasserburger Neujahrskonzert mit seinem Gesang.
Und so erlebten die Wasserburger ein Neujahrskonzert, bei dem man zwar weder den Walzer „An der schönen, blauen Donau“ oder den „Radetzky-Marsch“ von Johann Straß junior zu Gehör brachte, dafür aber zahlreiche Stücke, die immer wieder Teil eines kurzweiligen Neujahrskonzerts sein dürfen. Wenn Catalina Paz und Ivan Naumovski die Arie „Libiamo ne’ lieti calici“ aus der Oper „La Traviata“ von Giuseppe Verdi zu Gehör bringen, dann kann man die Begeisterung im Publikum förmlich an den Lippen der Zuhörer erahnen.
Die Donau Philharmonie Wien interpretierte ihr Motto: Wasserkraft – Von der Donau zum Inn“ auch recht weit, wenn sie zum Beispiel Bedřich Smetanas „Die Moldau“ zu Gehör bringen, jenen berühmten zweiten Teil aus dem Zyklus „Mein Vaterland“, der wohl zu einem der berühmtesten Werke der Programmmusik des 19. Jahrhunderts zählen dürfte. Zwar fließt die Moldau weder in den Inn noch die Donau, sondern nach Norden in die Elbe, so passte dieses Werk doch in das Programm, ebenso wie Oscar Fetrás’ „Mondnacht auf der Alster“, einem Walzer, der mehr an Wien als an Hamburg zu erinnern schien. „Die tote Stadt“ von Korngold und das Ensemble vermochte es, auch in Wasserburg das Publikum zu begeistern.
Nach drei Stunden Programm applaudierte das Publikum frenetisch den Künstlern zu, die sich beim Publikum mit einer Zugabe bedankten, und zwar den „Can Can“ aus „Orpheus in der Unterwelt“ von Jacques Offenbach.
PETER RINK
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