Schwache Konjunktur hinterlässt nun auch in der Region ihre Spuren - Der Bericht für den Januar

Die schwache Konjunktur im ganzen Land hinterlässt nun auch in der Region ihre Spuren: Im Landkreis Rosenheim liegt die Arbeitslosenquote bei 3,3 Prozent und somit um 0,4 Prozent höher als noch im Dezember und auch um 0,3 Prozent höher als vor einem Jahr.

Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen insgesamt für den Landkreis beträgt aktuell 5.053.

Hier sind 3.097 Männer und Frauen bei der Hauptagentur in Rosenheim arbeitslos gemeldet – 524 mehr als im Vormonat.

Beim Jobcenter Landkreis Rosenheim werden 1.956 Frauen und Männer nach dem SGB II betreut – 142 mehr als im Dezember. Insgesamt sind beim Jobcenter 3.962 erwerbsfähige Leistungsberechtigte gemeldet, die in 3.026 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.

Auch die Arbeitslosenquote im gesamten Agenturbezirk ist auf 3,4 Prozent gestiegen und liegt im Vergleich zum Dezember um 0,4 Prozent höher.

Wie in den Vormonaten haben Betriebe aus den so genannten witterungsabhängigen Berufen wie dem Baugewerbe sowie dem daran angrenzenden Bereich Fahrzeugführer, dem Bereich Verkehr / Logistik, der Land-, Tier- und Forstwirtschaft sowie dem Gartenbau auch in den vergangenen Wochen Beschäftigte über die Wintermonate freigestellt. Dies und Personalfreisetzungen in weiteren Wirtschaftsbereichen wie Maschinen- und Fahrzeugtechnik, Unternehmensführung und -organisation, Verkauf sowie Einkauf, Vertrieb und Handel haben dazu beigetragen, dass die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen im Januar weiter um 1.250 Personen auf 10.930 gestiegen ist. Das berichtet Dr. Nicole Cujai, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim, heute.

Sie erklärt: „Der Anstieg der Arbeitslosigkeit in den zuletzt genannten Berufen zeigt, dass die schwache Konjunktur auch auf dem Arbeitsmarkt in unserer Region ihre Spuren hinterlässt. Die Betriebe agieren bei Neueinstellungen zurückhaltender und entlassen vereinzelt Beschäftigte. Dies hat dazu beigetragen, dass im Januar 1.120 mehr Menschen arbeitslos gemeldet waren als vor einem Jahr. Auch die Zahl der registrierten Stellenangebote lag mit 3.800 um 740 unter dem Vorjahreswert.“

Dr. Cujai betont aber auch, dass die wirtschaftlich herausfordernde Zeit keinen Stillstand bedeute: „Im abgelaufenen Monat haben sich so viele Menschen in Arbeit abgemeldet wie vor einem Jahr. Und auch wenn wir damit rechnen, dass die Arbeitslosigkeit in den kommenden Monaten durch die konjunkturelle Schwäche und den Strukturwandel bedingt zunehmen wird, gehen wir gleichzeitig von einer insgesamt weitgehend gleichbleibenden Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus“, sagt sie.

Trotz dieser herausfordernden Situation auf dem Arbeitsmarkt in der aktuellen Zeit gebe es Wirtschaftsbereiche wie Erziehung, Unterricht oder Verwaltung, in denen die Beschäftigung in den vergangenen Monaten angestiegen sei und die auch für die Zukunft Perspektiven bieten würden.

Dr. Cujai hierzu:

„Neben der wichtigen Komponente der Zuwanderung von Arbeits- und Fach
kräften sind wir in unserer wirtschaftlich starken Region auf die Arbeitskraft der sogenannten
„stillen Reserven“, der Frauen und Männer, die aus den unterschiedlichsten Gründen aktuell
nicht arbeiten, angewiesen. Wir wollen diese Menschen „abholen“ und sie dabei unterstützen, ihren Platz auf dem Arbeitsmarkt (wieder) zu finden. In den genannten wachstumsstarken Branchen arbeiten häufig weibliche Beschäftigte. Ich möchte Frauen, die nach 
einer Familienzeit in den Beruf zurückkehren möchten, ermutigen, diese und weitere Chancen
zu nutzen, die der Arbeitsmarkt bietet.

Unsere Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt 

Melanie Rössler (Telefon 08031 / 202-484) und

Monika Grün (Telefon 08031 / 202-381) beraten Sie gerne zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Zudem möchte ich Interessierte zu der großen Frauenmesse einladen, die die Agentur für Arbeit Rosenheim am
Mittwoch, 12. März, von 9 bis 12 Uhr in der Agentur für Arbeit in
Rosenheim ausrichtet.“

Weitere Informationen stehen unter

https://web.arbeitsagentur.de/portal/metasuche/suche/veranstaltungen/10000-2001447418-V.

Eine Anmeldung zu der Veranstaltung ist nicht erforderlich und der Eintritt ist frei.

Ein Blick auf den Ausbildungsmarkt

Die Agenturleiterin wirft zum Jahresbeginn einen Blick auf das Berufsberatungsjahr und sagt: „Wir freuen uns, dass sich seit Beginn des Berufsberatungsjahres am 1. Oktober mit 1.500 mehr (+280) junge Menschen bei uns gemeldet haben, die eine Ausbildungsstelle suchen, als vor einem Jahr. Und auch die Betriebe halten in der aktuell wirtschaftlich anspruchsvollen Zeit an ihrer Ausbildungsbereitschaft fest, um sich so die Fachkräfte von Morgen zu sichern. Sie haben uns bereits mehr als 2.700 offene Ausbildungsplätze mit Starttermin im Herbst gemeldet.“

Die Jugendlichen können sich wieder auf Ausbildungsstellen in ganz unterschiedlichen Bereichen bewerben:

Zahlreiche Angebote sind beispielsweise im Verkauf (Kaufleute Einzelhandel; Verkäufer; Handelsfachwirt – 608), für Köche (82), Kaufleute Büromanagement (81), Industriemechaniker (77), Industrie- (71) und Bankkaufleute (67) sowie Elektroniker für Betriebstechnik (59) gemeldet. Aber auch im Gartenbau, im Metallbereich und für Arzt- und Praxishilfen sowie in den „Green Skills“-Berufen, die neben „klassischen“ Umweltschutzberufen in der regenerativen Energie- und Umweltschutztechnik auch die Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie die Dachdeckerei und das Arbeitsfeld der Schornsteinfeger umfassen, sind einige Ausbildungsplatz-Angebote gemeldet.

Die letztgenannten Berufsbilder beinhalten inzwischen zahlreiche umwelt- und klimaschutzrelevante Tätigkeiten, etwa Emissionsmessungen und Energieberatung.

Abschließend wendet sich Dr. Cujai an die jungen Frauen und Männer, die im Sommer die Schule abschließen und noch nicht wissen wie es danach für sie weitergeht, und sagt:
„Ruft unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater am besten gleich unter der Rufnummer 08031 / 202-222 an und vereinbart einen Beratungstermin. Die Kolleginnen und Kollegen helfen bei der beruflichen Orientierung, geben Tipps zu Bewerbungen und unterstützen bei der Suche nach dem idealen Ausbildungs- oder Studienplatz. Meldet Euch schnell, denn wer sich frühzeitig bewirbt, hat die größte Auswahl.“
 
Der Arbeitsmarkt in den weiteren Regionen des Agenturbezirkes Rosenheim:

Für die Stadt Rosenheim errechnet sich eine Arbeitslosenquote von 5,6 Prozent (Vormonat:
5,1 Prozent; Januar 2024: 4,9 Prozent). Derzeit sind 2.076 Bürgerinnen und Bürger ohne Ar
beit. Bei den Kundinnen und Kunden, die nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) III durch die
Agentur für Arbeit in Rosenheim betreut werden, stieg die Zahl der arbeitslos gemeldeten Men
schen um 178 auf 1.090. Beim Jobcenter Rosenheim Stadt werden 986 Frauen und Männer
nach dem SGB II betreut, 7 weniger als im Dezember. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.380
erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.823 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.

Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen beträgt die Arbeitslosenquote 2,7 Prozent (Vormonat: 2,4 Prozent; Januar 2024: 2,5 Prozent). Das entspricht 1.944 beschäftigungslosen Bürgerinnen und Bürgern. Davon sind 1.106 Männer und Frauen, 188 mehr als vor einem Monat, in den Arbeitsagenturen Bad Tölz und Wolfratshausen gemeldet. 838 Betroffene, 2 weniger als im Dezember, sind beim Jobcenter Bad Tölz-Wolfratshausen arbeitslos gemeldet. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.434 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.827 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.

Im Landkreis Miesbach sind derzeit 1.861 Bürgerinnen und Bürger arbeitslos gemeldet, was
einer Quote von 3,3 Prozent (Vormonat: 2,9 Prozent; Januar 2024: 3,0 Prozent) entspricht.
Davon sind 1.271 Männer und Frauen bei der Arbeitsagentur in Holzkirchen arbeitslos gemel
det, 219 mehr als im Vormonat. Für die Betreuung der Arbeitslosengeld II-Empfängerinnen
und -Empfänger nach dem SGB II ist der Landkreis Miesbach als „zugelassener kommunaler
Träger“ (optierende Kommune) zuständig. Beim Jobcenter sind 590 Menschen arbeitslos ge
meldet, 9 mehr als im Dezember. Insgesamt betreut das Jobcenter 1.291 erwerbsfähige Leis
tungsberechtigte, die in 1.025 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.