Letzte-Hilfe-Kurs in Obing bereitet auf den Umgang mit dem Tod vor

Erste-Hilfe-Kurse kennt jeder, aber wer hat schon einmal von einem Letzte-Hilfe-Kurs gehört? Dieser Tage fand dazu im neuen Bürgertreff in Obing ein Lehrgang statt, den Obings Quartiersmanagerin Susanne Butkewitz organisiert hatte. Das Lebensende und Sterben der Angehörigen, Freunde und Nachbarn macht oft hilflos, denn uraltes Wissen zur Sterbebegleitung ist mit der Industrialisierung schleichend verloren gegangen. Früher war der Tod kein Tabu, da wurden die Verstorbenen in der „guten Stube“ aufgebahrt. Die Familie und Freunde kamen zusammen um zu beten. Es wurde getrauert, aber auch gesungen, gegessen, getrunken, gelacht und sich gemeinsam erinnert.

Als Referentinnen waren Anne Riemer (Palliativ Care-Fachkraft vom Ambulanten Hospizdienst der Caritas in Traunstein) und Walburga Schallinger (Krankenschwester und Hospizbegleiterin) in Obing, von ihnen wurde nicht nur Wissen vermittelt, ihre erzählten Geschichten haben die Kursteilnehmer zum Nachdenken animiert.

Walburga Schallinger erläuterte den Teilnehmern, dass man nicht stirbt, wenn man nicht mehr isst, sondern, dass man nicht mehr isst, weil man stirbt.

In dem etwa vier stündigen Kurs wurden viele wichtige Fragen beantwortet, wie zum Beispiel: Wann beginnt Sterben, welche helfenden Strukturen und Organisationen gibt es im Landkreis gibt, oder was kann ich einem Menschen am Lebensende Gutes tun, oder den Abschied begleiteten? Informationen über die eigene Vorsorge, Bestattungsabläufe und vieles mehr wurde vermittelt.

Der ausgebuchte Kurs war mehr als eine Schulung, die Teilnehmer haben sich mit vielen Fragen an die beiden Referentinnen gewandt und somit auch etwas Angst vorm Sterben, oder den Umgang mit Sterbenden abbauen können. Da der Kurs auf sehr große Resonanz gestoßen ist, findet am 21. November eine Wiederholung im Obinger Bürgertreff statt. Die Teilnehmerzahl ist wieder begrenzt und die Anmeldedaten werden rechtzeitig öffentlich bekannt gegeben.

EMK / Foto:  Bürgertreff