Landratsamt Traunstein bittet darum, die Wegegebote in den Wiesenbrütergebieten zu beachten und Hunde anzuleinen

Jetzt im Frühjahr beginnt für viele Vogelarten wieder die Brutzeit. So auch für die seltenen und bedrohten Wiesenbrüter, wie etwa den Kiebitz oder den Großen Brachvogel. In den Wiesenbrütergebieten des Landkreises Traunstein, in den Staudach-Egerndacher Filzen, im Bergener und Grabenstätter Moos sowie am Lachsgang und in der Schöneggart in Übersee finden sie noch geeignete Brutgebiete. Die für die Vögel wertvollen, extensiven Streuwiesen werden hier von ortsansässigen Landwirten erst spät im Jahr gemäht.

„Dank dieser Unterstützung, für die die Landwirte eine zusätzliche Förderung über das Bayerische Vertragsnaturschutzprogramm bekommen, können die Bruthabitate erhalten bleiben“, freut sich Magdalena Bahr, die Gebietsbetreuerin für das Achental. „Darüber hinaus stellen auch die Ackerflächen insbesondere im Nahbereich der südlichen Chiemseemoore willkommene Brutbereiche für den Kiebitz dar“, ergänzt Dirk Alfermann, Gebietsbetreuer für das Chiemseegebiet. Sehr erfreulich ist die Aufgeschlossenheit der Landwirtschaft, was den Schutz der Gelege betrifft.

Mit Beginn der Brutzeit ist es besonders wichtig, dass die Vögel sich hier ungestört aufhalten können, um einen geeigneten Nistplatz auszuwählen. Daher bitten die Gebietsbetreuer alle Besucher, sich unbedingt an die Wegegebote zu halten und Hunde anzuleinen. So sieht es auch die Wiesenbrüterverordnung des Landkreises Traunstein vor. Demnach dürfen vom 1. März bis einschließlich 30. Juni die Wege nicht verlassen werden und Hunde sind bis zum 15. August an der Leine zu führen, in Bereichen der Naturschutzgebiete „Mündung der Tiroler Achen“ und „Sossauer Filz und Wildmoos“ gilt ein ganzjähriges Wege- beziehungsweise Anleingebot.

„Wenn sich alle an die Regeln halten, dann wird man auch zukünftig diese seltenen Arten hier antreffen und wir können uns weiterhin an dieser wunderbaren Natur erfreuen“, so Bahr und Alfermann. In den nächsten Wochen werden Mitarbeiter der Naturschutzwacht verstärkt in den Gebieten unterwegs sein, um auf die Einhaltung des Wegegebotes hinzuweisen.

Die entsprechenden Verordnungen für die Wiesenbrütergebiete sind online auf der Homepage des Landratsamtes abrufbar. Allgemeine Informationen zu Wiesenbrütern sind hier zu finden.

Unser Bild zeigt einen Großen Brachvogel, diese Art ist vom Aussterben bedroht. Im Bergner Moos brüten alljährlich noch zehn bis 15 Brutpaare. In den anderen Wiesenbrütergebieten ist er noch regelmäßig als Nahrungsgast anzutreffen, einzelne Brutversuche in den vergangenen Jahren blieben dort bislang erfolglos.

Bild: Johannes Almer