IG Bau kritisiert: Nur „triste 37 Cent“ für die buntesten Jobs im Landkreis Rosenheim
Eigentlich ist das Leben der Maler im Landkreis Rosenheim bunt. Trotzdem sehen sie im Moment nur noch Rot. Das sagt die IG Bau Oberbayern. Den Grund dafür nennt die Maler-Gewerkschaft auch: „Die Arbeitgeber wollen den Malern und Lackierern im Landkreis Rosenheim den Lohn zusammenstreichen. Nur zwei Prozent sollen sie mehr bekommen. Das sind unterm Strich gerade einmal ‚37 triste Cent‘ pro Stunde. – Geld, das die Inflation sofort auffrisst. Das ist kein Lohn-Plus. Das ist ein Lohn-Minus“, sagt Harald Wulf.
Der Vorsitzende der IG Bau Oberbayern spricht von einem „handfesten Tarifstreit“. Die Maler-Gewerkschaft fordert acht Prozent mehr Lohn – und damit 1,50 Euro mehr pro Stunde. Insgesamt arbeiten nach Angaben der IG Bau im Landkreis Rosenheim rund 370 Beschäftigte in 86 Malerbetrieben und Lackierereien. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf Zahlen der Arbeitsagentur.
Nach zähem Ringen am Tariftisch habe die Gewerkschaft die Verhandlungen in dritter Runde abgebrochen. Jetzt gehe es in die Schlichtung. Die IG Bau Oberbayern setzt dabei auf die Arbeitgeber im Landkreis Rosenheim: „Es ist höchste Zeit, dass die Maler- und Lackierermeister dem eigenen Bundesinnungsverband gehörig auf die Füße treten. Der Frust bei denen, die im Landkreis Rosenheim mit Malerpinsel, Tapezierbürste und Lackierpistole arbeiten, ist enorm. Das muss die Innung endlich begreifen.“
Die IG Bau macht deutlich, warum sich Ärger aufstaut: „Malerbetriebe und Lackierereien, die ordentlich arbeiten, haben gut zu tun. Und trotzdem waren sich die Arbeitgeber nicht zu schade, am Tariftisch eine düstere Konjunkturwarnung mit einem wilden Mix aus Ukraine-Krieg, Nahost-Konflikt, wirtschaftlichem Druck aus China und Trump-Politik in den USA aufzufahren – lauter skurrile Gründe also. Und das alles nur, um eine Lohnbremse zu rechtfertigen, unter der auch die Maler und Lackierer im Landkreis Rosenheim leiden müssen“, sagt der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Carsten Burckhardt vom IG Bau-Bundesvorstand. Wer die eigenen Beschäftigten so von der Lohnentwicklung abkoppeln wolle, brauche sich über Fachkräftemangel und fehlenden Nachwuchs nicht zu wundern.
Wenn man sich die Tarifverhandlungen der verschiedenen Bereiche so anschaut, ist es bei allen gleich:
Wir bekommen viel zu wenig Gehalt, unsere Arbeit wird zu wenig wertgeschätzt usw.
Den Beteiligten ist es völlig egal, wenn hier eine Lohn-/Preisspirale in Gang kommt.
Es hört sich jetzt wieder einmal furchtbar kaltherzig an, aber es ist in der Tat so: Wenn es uns nicht gelingt, die Zahl der Zuwandernden gegen Null zu bringen, werden wir die Themen „Wohnungen, Schulen, Kitas, Rente, Krankenversicherung“ niemals in den Griff bekommen.
Man möge mir bitteschön einmal sagen, wie viele illegale Migranten unser Land pro Jahr noch verkraften kann, ohne unsere Systeme weiter zu erodieren.
Leider wird diese Problematik in der aktuellen Wahlk(r)ampfphase ziemlich vernachlässigt.
Und wenn wir dann am 24.2. aufwachen, will es keiner gewesen sein, der diese Themen nicht deutlich in den Focus gerückt hat :-)
Ja genau, das wird alle unsere Probleme lösen. „Die Zahl der Zuwandernden gegen Null zu bringen“, damit wir dann z.B. in den Kliniken, bei den Logistikbetrieben, etc. noch größeren Personalmangel als ohnehin schon haben. Genau, weil die aktuelle (politische) Diskussion nur noch das Thema Migration kennt, diskutiert ja niemand mehr über Mieten, Renten, Soziales, usw.
Sehr merkwürdiger Kommentar von Disu Fan; die Abgebrochene Tarifverhandlung nun auch mit der Migration in Verbindung zu bringen.
Vielleicht mal nachgedacht ob die extreme Inflation mit dem nur 1000 km entfernten Krieg und unserer extremen Abhängigkeit von Energie (billiges Gas aus Russland war mal) zu tun hat?
Nicht für alles ist die Migration verantwortlich.
Für die extreme Abhängigkeit von Energie können wir uns bei den verantwortlichen Politikern und der guten Arbeit von Lobbyisten der letzten 30 Jahre bedanken.
Keiner hat die Gefahr erkannt Hautsache billig wars.
Wie hoch ist unsere Inflationsrate?
Extrem?
Wie viel bezahle ich für Energie, wenn ich diese von der Sonne geliefert bekomme?
Gestern waren es bei mir 45 kWh
Einfach losmeckern kann man machen, Ergebnis?
Stromkosten sind vielleicht 500 Euro im Jahr für eine Familie ohne PV. Also ganz bestimmt nicht der Inflationstreiber.
Aber was versteht schon einer, der sich eine 20.000 Euro Anlage drauf baut um 150 Euro im Jahr zu sparen :D
Das Thema Migration und deren Auswirkungen spielen im Wahlkampf keine Rolle? Häh? Ich habe selten einen monothematischeren Wahlkampf erlebt als aktuell.
Und wie du den Spin von abgebrochenen Tarifverhandlungen (oder jedem anderen beliebigen Thema) zu „die Migranten sind an allem Schuld“ hinbekommst, ist immer wieder faszinierend.
Sehr guter Kommentar, DiskuFan.
Du hast genau die Wurzel des Übels angesprochen. Hätten wir mit der Flut an Migranten den immer von der Politik gepriesenen Anteil an Fachkräften bekommen, dürfte es keinen Mangel derer geben und keiner täte streiken. Und ja, zum Einwanderungsstopp muss eine massive Rückführung erfolgen.
Aber die Spirale hat bereits eine Dynamik entwickelt, die nicht so schnell zu stoppen ist.
Vielleicht sieht die Politik im Krieg die Lösung? Man könnte es fast glauben, weil am Frieden fast keine Partei mehr interessiert ist🤔
„Weil am Frieden fast keine Partei mehr interessiert ist.“ Könnten Sie diese Aussage bitte mit konkreten Beispielen aus den aktuellen Wahlprogrammen belegen.
Ja genau, das wird nicht alle unsere Probleme lösen.
Ich denke, wir müssen halt schon ein bisserl unterscheiden, ob die Zuwandernden arbeiten, oder ob sie sich bequem einrichten.
Schon mal in eine Schulklasse geschaut, in der nichts mehr vorwärts geht mit der Bildung, weil diejenigen, die die deutsche Sprache nicht beherrschen, den normalen Betrieb ziemlich aufhalten.
Gerne können wir uns dann, wenn dieses Thema erledigt ist, über Mieten, Soziales etc. unterhalten.
Vielleicht einfach mal darüber nachdenken, ob es hier möglicherweise einen Zusammenhang gibt!?
Was hat das mit dem Thema nun zu tun?
@Duddi
Also wenn ich als Familie nur 500 € Stromkosten pro Jahr hätte und Maler wäre, ja dann bräuchte ich keine Gehaltserhöhung, aber das nur nebenbei.
Zurück zum Ausgangsthema:
Wenn wir die hohen Kosten zur Integration illegaler Einwanderer nicht hätten, wäre es für alle Beteiligten etwas einfacher, z.B. eine bezahlbare Wohnung zu finden etc.
Es gibt hier sehr wohl einen Zusammenhang.
Der Zusammenhang ist aber bestimmt nicht so monokausal, wie du ihn hier in bei jedem anderen Thema breit trittst. Wird der Strom günstiger, wenn weniger Migranten hier sind? Wie schaut es bei den Lebensmitteln aus?
Und weil auch angesprochen: Die Ausländer in Deutschland ENTlasten im Schnitt die Sozialsysteme deutlich (Studie ZEW).
Mich gruselt es bei der Vorstellung, daß sich diskufan in Grundschulen raumtreibt und den Kindern beim Unterricht zuschaut 😂
Hab mir mal die Mühe gemacht, die zitierte ZEW Studie zu verinnerlichen
Es wird darin unter anderem untersucht, wie sich z.B. eine Erhöhung des Mindestlohns auf die Sozialsysteme auswirkt, nämlich positiv (logisch).
Was die Studie jedoch nicht berechnet oder zumindest als Trendaussage formuliert, ist die langfristige sozioökonomische Entwicklung, wie z.B. ein mit der Erhöhung des Mindestlohns verbundener Jobabbau.
Seis drum.
Und dies ist auch nicht der Kern meiner Kommentare zum Thema.
Mein Gedanke ist schlicht und ergreifend, dass die massive illegale Migration zu einer Belastung der Sozialsysteme, nicht aber zu einer Belebung des Arbeitsmarktes führt.
Und nur zum Verständnis: Es geht mir überhaupt nicht um Ausländer raus, ganz im Gegenteil.
Der syrische Obstverkäufer oder die Krankenschwester aus Kenia sind eine wertvolle Bereicherung für uns oft miesepetrige Deutschen.
Was uns aber nicht gut tut, sind viele illegale, die komischerweise nicht vom Himmel fallen, sondern bereits einige EU Länder im Schnellgalopp durchreist haben und bei uns (warum wohl?) ihre „Reise“ beenden.
Die weitere Entwicklung bleibt spannend 🧐
Wer viel mehr zahlt, hat ein anderes Problem.
Zurück zum Ausgangsthema sagt er und schreibt von illegalen Einwanderern. :D Da fällt einem echt nix mehr ein.
Genau das wollte ich erreichen, sich vom eigentlichen Thema lösen und in eine ganz andere Richtung denken.
Die einen können es, die anderen nicht.
Es ist immer wieder interessant, was dann am Ende rauskommt:-)
Ok dann lös mal. Wenn du beim Thema bezahlbare Energie bist, klink ich mich wieder ein. Es ist so schön mit dir darüber zu diskutieren, weil du dich so schwer tust damit.
@ Reality Check
Nach Deiner Logik sollten wir uns also für den Familiennachzug sämtlicher naher oder ferner Verwandten der Zugewanderten stark machen, um die Sozialsysteme weiter und vor allem nachhaltig zu entlasten.
Das ist so ziemlich genau mein Humor.
Es geht halt nichts über eine ZEW Studie, man braucht nur danach zu handeln, und alle sind glücklich :-)
Wozu brauchen wir dann überhaupt noch einen aufgeblähten Bundestag und sich prächtig entwickelnde Ministerien, wenn alles so furchtbar simpel lösbar ist auf diesem Planeten?
Naja, Äpfel und Birnen würde ich dann. Ausländer haben wir hier 14 Mio. Davon machen viele auch ehrliche Arbeit, siehe Pflege. Aber ein 20 jähriger abgelehntet Asylbewerber zählt da halt nicht rein. Passt aber dennoch perfekt hier her. Der Disku löst so eine Debatte unter dem Artikel von Malergehälter aus, weil er gerne lesen will, was er gerade denkt. Selbst wenn es im Text um den Borkenkäfer gegangen wäre, hätte er sein Thema hier hin geschrieben.
Man kann halt mit genug Fantasie auch immer wieder das rauslesen, was in sein eigenes Weltbild passt – wo steht das oben denn?
Studien belegen, dass Sozialsysteme entlastet werden. Studien sagen auch, dass mit der anstehenden Verrentung vieler Babyboomer zum Erhalt der wirtschaftlichen Stabilität eine jährliche NETTOzuwanderung von 400k in den nächsten Jahren benötigt wird. Und zwar nicht nur Fachkräfte wie zB der viel genannte indische ITler, sondern auf allen Qualifikationsstufen.
Dass andere Probleme wie der generell vorhandene Wohnungmangel (den es auch ohne Migration gäbe) trotzdem gelöst werden müssen, steht außer Frage. Ausländer raus ist hier aber sicher nicht die Lösung, da wird’s auf der Baustelle für neue Wohnungen auch ganz schnell sehr sehr eng.