Zwischen Trauer und Stolz: Bayernligist EHC Waldkraiburg scheidet aus den Play-Offs aus
Es hätte der große Wurf werden sollen im Miesbacher Eisstadion. Im Play-Off-Viertelfinale zwischen dem EHC Waldkraiburg und dem TEV Miesbach wollten die Löwen in der Miesbacher Eishalle das siebte Spiel erzwingen. Doch wie auch in den Spielen zuvor, ließ es die personelle Situation im angeschlagenen Kader der Löwen nicht zu, dass sie das gesamte Spiel mithalten konnten.
Ganze neun Trikots nahm der EHC Waldkraiburg mit nach Miesbach, deren Inhalt sich das Spiel zu Hause im Bett ansehen musste. Doch symbolisch sollte zumindest die Arbeitskleidung der angeschlagenen Spieler mit dabei sein. Unterstützung erhielten die Löwen erneut aus der „OansBee“, der zweiten Mannschaft des EHC Waldkraiburg. So sah es auch sehr schnell sehr gut aus, was die Löwen mit 13 Feldspielern auf das Eis zauberten. Bereits in der 5. Spielminute hatte Tomas Vrba die Möglichkeit im Alleingang und schon den Puck am Schoner von Torhüter Lehr vorbei in das Tor.
Die taktische Vorgabe für die Löwen scheint gewesen zu sein die Tore zu erzielen, solange sie noch Luft haben, um den Vorsprung später zu verteidigen, wenn die Luft weniger wird. So erspielten sich die Löwen ein ums andere Mal Möglichkeiten, ohne aber das Tor noch einmal zu treffen. In der 15. Minute dann das erste Tor der Gastgeber. Aus dem Halbfeld war es Pölt, der Lode im Tor zwischen Schoner und Fanghand verlud und das Spiel wieder ausglich. Rund zwei Minuten vor dem Pausenpfiff befand sich Miesbach in Unterzahl.
Dennoch, durch eine geschickte Bewegung erlangte Grabmaier die Scheibe und im Alleingang bezwang er Christoph Lode zum 2:1. Sein anschließender, hochprovokanter Jubel, brachte ihm nicht nur die kollektive und verbal deutlich geäußerte Wut des Waldkraiburger Anhangs ein, sondern auch zwei Strafminuten für Unsportlichkeit. Diese nutzte Tobias Jakob aus um 37 Sekunden später den 2:2 Pausenstand herzustellen.
Im zweiten Durchgang sah man den Löwen bereits an, dass ihnen die Kraft ausging. Wie Trainer Lederer auf der anschließenden Pressekonferenz herausstellte, bedeutet ein Anwesend sein eines Spielers nicht zwingend, dass er auch zu 100% fit ist und dies machte sich auf dem Feld bemerkbar.
So legte Miesbach in der 25. Und der 28. Minute zwei Tore nach und erhöhten durch März und Gulda, beides bekannte Figuren in Waldkraiburg, auf 3:2 und 4:2. Zwar konnte Martin Kokeš in der 30. Minute durch einen Hammer von der blauen Linie zwischenzeitlich auf 4:3 verringern, doch noch vor der Pause (36. Und 38. Minute) erhöhten Svoboda und Asselin auf 6:3.
Die Löwen, nun stehend K.O. schleppten sich nun durch den letzten Durchgang. Zwar kämpften sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten noch immer so gut es ging, doch sollte dies wenig bewirken. Nach rund drei Minuten im Drittel legte März noch einmal nach und erhöhte auf 7:3. In der 49. Minute sollte Jakub Šrámek, verdienterweise, den letzten Saisontreffer für seine Löwen erzielen.
Der Topscorer der Löwen verkürzte in Überzahl, auf Pass von Kapitän Vogl auf 7:4. Die letzten Akzente waren jedoch März und Gulda überlassen. Die erzielten in der 54. Und der 56. Minute die abschließenden Tore zum 8:4 und 9:4 und feiern mit ihren Teams nun zurecht den Einzug ins Halbfinale der Play Offs.
Von ihren Fans wurden die Eishockey-Löwen dennoch gefeiert.
Bereits einige Minuten vor Abpfiff der Partie hielt der Fanblock Spruchbänder hoch – auf welchen sie sich für „diese geile Saison“ bedankten und zum Ausdruck brachten, dass sie stolz auf dieses Team seien.
Es herrscht also zurecht eine gute Stimmung trotz des Ausscheidens.
AHA
Foto: Paolo del Grosso
TEV Miesbach – EHC Waldkraiburg 9:4 (1:1/5:2/3:1)
Tor: [X] Lode Christoph (#40); Sickinger Tobias (#32);
Verteidigung: Hora Daniel (#3); Rott Thomas (#20); Ludwig Tim (#23); Kokeš Martin (#50); Jakob Tobias (#52); Schmidt Daniel (#53); Cejka Max (#81); Seifert Philipp (#96);
Sturm: Vrba Thomas (#9); Sramek Jakub (#13); Ovaska Santeri (#18); Vogl Nico (#88); Zimmermann Patrick (#98);
Tore: 0:1 (5.) Vrba T. (Hora D., Zimmermann P.); 1:1 (15.) Pölt B. (Merl D., Dietrich B.); 2:1 (19.) Grabmaier M. (SH1); 2:2 (19.) Jakob T. (Hora D., Vogl N. – PP1); 3:2 (25.) März T. (Grabmaier M., Schlickenrieder M.); 4:2 (28.) Gulda P. (Pölt B.); 4:3 (30.) Kokeš M. (Zimmermann P., Vogl N.); 5:3 (36.) Svoboda J. (Merl D., Asselin P. – PP1); 6:3 (38.) Asselin P. (Svoboda J.); 7:3 (43.) März T. (Mechel S.); 7:4 (49.) Sramek J. (Vogl N. – SH1); 8:4 (54.) März T. (Asselin P. – 4-4); 9:4 (56.) Gulda P. (Asselin P., Svoboda J. – PP1);
Zuschauer: 701; Strafen: Waldkraiburg 8 + 5 (Vogl N.) + 20 (Vogl N.), Miesbach 12;
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