Deutlicher Starbulls-Sieg im letzten Auswärtsspiel der Hauptrunde

Die Starbulls Rosenheim feierten am vorletzten Hauptrundenspieltag der DEL2 einen 6:2-Auswärtssieg in Weißwasser. Die gastgebenden Lausitzer Füchse, die auf einige Leistungsträger verzichten mussten, egalisierten im ersten Drittel die frühe Rosenheimer 2:0-Führung, bissen sich danach aber am starken Patrik Mühlberger im Rosenheimer Gehäuse die Zähne aus. Der junge Goalie musste bereits nach wenigen Spielminuten für Cody Porter übernehmen. Ville Järveläinen gelangen zwei Powerplaytore, außerdem trafen Manuel Strodel, Stefan Reiter, Simon Gnyp und Zack Dybowski für die Grün-Weißen.

Starbulls-Cheftrainer konnte kurzfristig doch auf den unter der Woch kranken Lukas Laub zurückgreifen und damit vier komplette Sturmreihen auf das Eis schicken. Die Hausherren konnten sogar alle möglichen 19 Feldspieler aufbieten, mussten aber wie schon in den Spielen zuvor auf die Leistungsträger und Torjäger Roope Mäkitalo und Lane Scheidl verzichten.

Die Anfangsminuten in der Eisarena Weißwasser vor 2.709 Zuschauern, darunter auch eine bemerkenswerte Anzahl von Rosenheimer Schlachtenbummlern, gehörten den Starbulls. Zielstrebigen Offensivbemühungen entsprangen zwei frühe Treffer. Der zentral vor dem Tor lauernde Manuel Strodel löffelte mit Anbruch der vierten Spielminute einen genauen Diagonalpass von Tobias Beck zur Führung ins Netz.

Ihre erste Überzahlsituation gestalteten die Starbulls mit Dynamik, präzisen Pässen und guten Abschlüssen. Und schließlich traf Ville Järveläinen nach Zuspiel von Lukas Laub aus kurzer Distanz in die hohe Lücke im kurzen Eck zum 2:0 (6.). Während die Starbulls jubelten, ging der zuvor im Rosenheimer Tor beschäftigungslose Cody Porter vom Eis (Pasanen: „Er ist krank geworden“), Patrik Mühlberger übernahm.

Der junge Rosenheimer Goalie musste gleich zweimal binnen dreieinhalb Minuten hinter sich greifen. Zuerst drückte Eric Valentin einen Diagonalpass von Clark Breitkreuz unorthodox und unberechenbar mit dem Bein über die Linie (9.). Und dann war es Breitkreuz selbst, der aus spitzem Winkel verwandeln konnte, weil gleich mehrere Spieler durch Mühlberges Sichtfeld fuhren – 2:2 (13.).

Die Starbulls schlugen aber zurück. Simon Gnyp zog von der blauen Linie ab, der im Sturm spielende Kilian Kühnhauser nahm Füchse-Keeper Daniel Filimonov die Sicht und der Puck zappelte im Netz (17.). Eineinhalb Minuten danach fälschte Stefan Reiter am Torraum einen Schuss aus dem Halbfeld von Charlie Sarault unhaltbar zum 4:2 für Rosenheim ab (18.).

Reiter stand auch gleich zu Beginn des zweiten Spielabschnitts im Blickpunkt. Bei einem Konter wurde er von Marlon Braun per Stockschlag regelwidrig am Torabschluss gehindert. Den fälligen Strafschuss führte Reiter selbst aus, scheiterte aber an Filimonov (21.). Auch kurz vor der zweiten Pause konnte Reiter den Schlussmann der Hausherren nach einem Alleingang nicht überwinden. Da führten die Grün-Weißen aber schon 5:2, weil sie auch ihre zweite und letzte Überzahlsituation nutzten. Nach einer herrlichen Scheibenstafette leitete C.J. Stretch per Rückhand auf den in seinem Rücken wartenden Järveläinen, der ohne Mühe eindrückte (35.).

Die Füchse waren im zweiten und dritten Drittel das Team mit der Mehrzahl an Spielanteilen und Torschüssen, die Starbulls aber standen defensiv meist gut und hatten mit Patrik Mühlberger einen sicheren Rückhalt, der mit zahlreichen Paraden glänzte und Großchancen entschärfte. Vor allem im Schlussanschnitt bügelte er einige Fehler seiner Vorderleute aus, die sich nun die ein oder andere Unkonzentriertheit leisteten.

Für den Schlusspunkt sorgte Zack Dybowski. Der Verteidiger stand nach einem von der Bande abgeprallten Schuss goldrichtig, reagierte blitzschnell und schob die Scheibe durch die Beine des verwirrten Torwarts Filimonov zum sechsten Rosenheimer Treffer über die Torlinie (46.). Ärgerlich aus Rosenheimer Sicht: Zwei Minuten vor Schluss musste Jannick Stein mit blutender Nase in die Kabine. Tim Sezemsky hatte den jungen Stürmer bei einem ungeahndeten Check hart im Gesicht getroffen.

Starbulls-Cheftrainer Jari Pasanen wollte den deutlichen Auswärtserfolg nicht überbewerten: „Bei der Heimmannschaft haben wichtige Leute gefehlt und das hat man meiner Meinung nach ab dem zweiten Drittel ein bisschen gemerkt. Das erste Drittel war intensiv, danach ist die Intensität im Spiel verloren gegangen. Wir hatten ein paar schöne Spielzüge, ein paar schöne Tore, aber eigentlich relativ leichte Tore. Es war ein Spiel, wie es so kurz vor den Playoffs typisch ist.“
Weil die Ravensburg Towerstars parallel mit 5:1 in Dresden siegten, war bereits am Freitagabend klar, dass die Starbulls Rosenheim die DEL2-Hauptrunde als Tabellenfünfter abschließen werden. Ob der Playoff-

Viertelfinalgegner der Grün-Weißen – in Frage kommen mit Dresden, Krefeld und Ravensburg nun noch drei Teams – tatsächlich wie erwartet am Sonntagabend feststehen wird, blieb zunächst fraglich. Denn das am Freitag angesetzte Spiel des Tabellenvierten Krefeld gegen den Tabellensechsten Landshut wurde kurzfristig abgesagt, weil der Landshuter Mannschaftsbus stundenlang im Stau auf der Autobahn steckte und ein Anpfiff der Partie vor 22 Uhr nicht mehr absehbar war. Eine Entscheidung, ob das Spiel gewertet oder nachgetragen wird, stand am Freitagabend noch aus.

Am morgigen Sonntag empfangen die Starbulls nun zu ihrem letzten Hauptrunden-Heimspiel die Krefeld Pinguine (17 Uhr, ROFA-Stadion, Eintrittskarten auf www.starbulls.de/tickets und ab 15 Uhr an der Stadionkasse). Mit einem Sieg nach regulärer Spielzeit würde sich das Rosenheimer Eishockeyteam den Titel der besten Heimmannschaft dieses DEL2-Hauptdurchgangs holen.