Wasserburg tritt am morgigen Sonntag, 12.30 Uhr, in München an
Während am Faschingssonntag in Wasserburg die Jecken los sein werden, machen sich die Fußballer des TSV 1880 zu einem Faschingszug der anderen Art auf. Die Löwen gastieren am Sonntag zu ungewöhnlicher Stunde um 12.30 Uhr in München Schwabing. Müssten die Innstädter aus ihren Vereinsbussen, mit denen sie zum Spiel anreisen, einen Motto-Wagen bauen, wäre dies nach dieser Vorbereitung ein leichtes Unterfangen.
Auf dem Wagen würde naturgemäß ein großer Löwe thronen, doch dieser müsste sowohl bandagiert als auch mit Taschentüchern ausgestattet sein und darüber hinaus einige blaue Flecken haben. Die Bandagen wären ein Symbol für die vielen Langzeitverletzten, die dem Tabellendritten der Landesliga Südost fehlen. In Janik Vieregg, Robin Ungerath, Leon Simeth, Manuel Kerschbaum, Leander Haunolder fehlen seit Monaten ausschließlich potentielle Stammspieler.
In dieser Reihe muss auch Maxi Höhensteiger stehen, der zwar ab und an trainiert hat, aber sich mit Problemen am vor einem Jahr operierten Sprunggelenk plagt, die nicht besser wurden und einen Einsatz am Wochenende ausschließen. Die Taschentücher und blauen Flecken stehen für all jene, die in der Vorbereitung krankheits- und verletzungsbedingt ausgefallen sind, wie Dominik Brich, der sich beim Pokalspiel in Dachau vor zwei Wochen einen Bruch der vorderen Schienbeinoberfläche zugezogen hat. Entsprechend dezimiert startet die Mannschaft von Trainer Florian Heller in die Rückrunde, nichtsdestotrotz ist auch ein verwundeter Löwe ein sehr gefährliches Tier, bei dem mit den Frühlingsgefühlen auch der Jagdinstinkt wieder erwacht: „Man merkt schon, je näher es ans Wochenende hingeht, dass jeder, der mit der Mannschaft etwas zu tun hat, und natürlich auch die Mannschaft selber dem Rückrundenauftakt entgegenfiebert.“
„Es war keine einfache Vorbereitung, aber in einer solchen Phase kommt es darauf an, wie wir diese meistern. Letztes Jahr hatten wir eine sehr gute Vorbereitung, hatten nach dem Pokalsieg in Schwaig in der Liga aber massive Probleme. Man kann es nie sagen, wie es läuft. Entscheidend ist, dass wir uns wehren und die Widerstände überwinden“, so die Sportliche Leitung.
Schwabing hat Wasserburg im Sommer in der Altstadt 2:0 geschlagen und dabei als Aufsteiger überrascht. Die Elf von Steven Zepeda steckt mit 23 Punkten nach wie vor im Abstiegskampf, weshalb Abteilungsleiter Martin Alberer vor Wochenfrist nichts weniger ausgerufen hat, als dass es „für uns nur ums Überleben“ geht. Bei diesem Unterfangen profitiert der Verein immer wieder von Studenten, die nach München kommen, weshalb sich im Winter vier Akteure aus allen Himmelsrichtungen den Schwabingern angeschlossen haben. Am Ende geht es am Faschingssonntag aber darum, wer sich nicht nur als Fußballer verkleidet, sondern darum, wer wirklich einer ist.
JAH
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