Ein Gespräch über versteckte Strukturen und unterschwellige Ressentiments

Das Evangelische Dekanat Rosenheim lädt am Dienstag, 1. April, um 19 Uhr unter der Moderation von Dekanin Dagmar Häfner-Becker zu einem Gespräch über „Antisemitismus im Alltag“ ein – ins Gemeindehaus der Erlöserkirche in Rosenheim, Königstraße 23. Antisemitismus bedeutet: Hass auf Juden, weil sie Juden sind. Er existiert schon seit Jahrhunderten – oft schwele das unbewusst und unbemerkt in der Gesellschaft, so die Veranstalter.

Dieser Umstand erhöhe die Gefahr, dass auch Menschen, die Antisemitismus bewusst verwenden, ihre Äußerungen oder ihr Verhalten mit der Behauptung legitimieren, es sei ihnen nicht bewusst gewesen. Oft heiße es in solchen Fällen auch, andere würden Ähnliches sagen oder tun, man dürfe doch nicht immer alles gleich auf die Goldwaage legen. Diese Ausreden seien ein gefährlicher Mechanismus, um Extremismus und Diskriminierung in die Mitte der Gesellschaft zu tragen.

Einladung zum Gespräch mit Antisemitismus-Experten

Dr. Thomas Nowotny, von der Initiative „Erinnerungskultur – Stolpersteine für Rosenheim“, und Dr. Axel Töllner, vom „Institut für Christlich-Jüdische Studien und Beziehungen“, wollen an diesem Abend in Rosenheim dabei mithelfen, die beschriebenen Mechanismen (besser) zu erkennen. Teilnehmende lernen zudem, wie sie Antisemitismus aufdecken und sachlich über das Thema reden können oder wie sie andere auf antisemitische Tendenzen in ihren Äußerungen hinweisen können. Auch eine kritische Selbstreflexion sei gefragt: Bediene ich mich selber gelegentlich antisemitischer Formulierungen? Wie würde ich reagieren, wenn mich andere darauf aufmerksam machen würden?