Viele Menschen aus Stadt und Landkreis Rosenheim haben den Wohn- und Arbeitsort nicht im selben Landkreis

„Die Beschäftigten in unserem Agenturbezirk nehmen weiterhin häufig einen weiteren Weg in Kauf, um zu ihrer Arbeitsstelle zu gelangen. Die Flexibilisierung der Arbeit – ins besondere das Homeoffice – hat dabei sicherlich die Bereitschaft einen weiteren Arbeitsweg in Kauf zu nehmen stabilisiert beziehungsweise gefördert“, sagt Dr. Nicole Cujai, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim. Räumliche Flexibilität ist in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten ein Faktor, um Arbeitslosigkeit vorzubeugen oder diese zeitnah zu beenden.

Im Juni 2024 waren im Agenturbezirk Rosenheim 202.700 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Jede fünfte Arbeitsstelle (39.570) wurde von Menschen besetzt, die in einem anderen Agenturbezirk wohnten. Die meisten Beschäftigten pendelten aus dem Agenturbezirk Traunstein ein (10.220), gefolgt vom Agenturbezirk München (Landeshauptstadt und Kreis München) (9.440) und dem Agenturbezirk Weilheim (4.610). 1.250 weitere Personen waren Grenzgänger und kamen aus einem anderen Staat, in der Regel aus Österreich.

Dem gegenüber pendelten 72.750 – oder gut 30 Prozent – der 235.800 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die im Agenturbezirk Rosenheim wohnten, zum Arbeiten in einen anderen Agenturbezirk. Die meisten von ihnen arbeiteten im Agenturbezirk München (42.350), gefolgt vom Agenturbezirk Weilheim (7.410) und dem Agenturbezirk Freising (5.420). Damit pendelten in der Summe 33.180 Menschen mehr aus dem Agenturbezirk Rosenheim zu ihrer Arbeitsstelle aus, als Frauen und Männer zum Arbeiten in unsere Region kamen.

Dr. Cujai führt mit Blick auf die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung weiter aus: „Mehr als 163.000 der Stellen im Agenturbezirk wurden von Männern und Frauen besetzt, die dort wohnten und arbeiteten. Aber auch sie gingen der Tätigkeit oft nicht in dem Landkreis nach, in dem sie wohnten. So arbeiteten sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, die im Landkreis Miesbach lebten, beispielsweise oft im Landkreis Bad Tölz Wolfratshausen.“

Die Pendelbewegungen der einzelnen Regionen des Agenturbezirkes:

In der Stadt Rosenheim gab es 36.200 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. 23.930 – oder 66,1 Prozent – davon wurden durch Menschen besetzt, die einpendelten. Die meisten von ihnen kamen aus den Landkreisen Rosenheim (17.221) und Traunstein (1.189) sowie aus der Landeshauptstadt München (1.141). Von den 28.551 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die die Stadt Rosenheim als ihren Wohnort gemeldet hatten, arbeiteten 16.287 – oder 57,0 Prozent – außerhalb der Stadt. Die meisten pendelten in den Landkreis Rosenheim (9.034), in die Landeshauptstadt München (3.127) und in den Land kreis München (813) aus.

Im Landkreis Rosenheim waren 89.140 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze registriert. 27.669 – oder 31,0 Prozent – davon wurden durch Menschen besetzt, die einpendelten. Die meisten kamen aus der Stadt Rosenheim (9.034) und den Landkreisen Traunstein
(4.730) und Mühldorf am Inn (2.467). Von den 110.382 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, die den Landkreis Rosenheim als ihren Wohnort gemeldet hatten, arbeiteten 48.956 – oder 44,4 Prozent – außerhalb des Landkreises. Die meisten davon hatten ihren Arbeitsplatz in der Stadt Rosenheim (17.221) und in der Landeshauptstadt (10.321) und dem Landkreis München (4.373).

Im Landkreis Miesbach waren 38.394 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze registriert. 14.208 – oder 37,0 Prozent – davon wurden durch Menschen besetzt, die einpendelten. Die meisten kamen aus den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen (2.872) und Rosen heim (2.750) sowie aus der Landeshauptstadt München (2.207). 42.195 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte hatten den Landkreis Miesbach als ihren Wohnort gemeldet und 18.026 – oder 42,7 Prozent – davon arbeiteten außerhalb des Landkreises. Die meisten pendelten in die Landeshauptstadt München (7.262) und in die Landkreise München (3.484) und Bad Tölz-Wolfratshausen (1.600) aus.

Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen zählte 38.973 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. 10.172 – oder 26,1 Prozent – davon wurden durch Menschen besetzt, die ein pendelten. Die meisten kamen aus dem Landkreis Weilheim-Schongau (1.839), der Landeshauptstadt München (1.663) und dem Landkreis Miesbach (1.600). 54.674 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte hatte ihren Wohnort im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. 25.888 – oder 47,3 Prozent – von ihnen arbeiteten außerhalb des Landkreises. Die meisten
pendelten in die Landeshauptstadt München (8.507) sowie in die Landkreise München (4.465) und Weilheim-Schongau (3.534).

Nähere Angaben zu diesen Pendlerdaten hat die Bundesagentur für Arbeit in einem bundesweiten Pendleratlas mit interaktiver Kartendarstellung zusammengefasst. Dort können Informationen zu den Aus- und Einpendlern*innen und der sozialversicherungspflichtigen
Beschäftigung am Wohn- und am Arbeitsort für jeden Kreis in Deutschland abgerufen werden unter (https://statistik.arbeitsagentur.de/DE/Navigation/Statistiken/InteraktiveStatistiken/Pendleratlas/Pendleratlas-Nav.html) .