Zu den Wasserburger Kitas: Öffentliches Schreiben vor der heutigen Sitzung des Stadtrates
In der Stadtratssitzung am heutigen Donnerstag sollen die Gebühren für die städtischen Kitas angepasst werden (wir berichteten). Die Linke Liste Wasserburg, die nach dem Wechsel ihres einzigen Mandatsträgers zur SPD ohne Sitz im Stadtrat ist, warnt in einer öffentlichen Mitteilung vor einer erneuten Erhöhung der Gebühren und fordert eine generelle Neuregelung des Gebührenmodells. „Es ist die zweite Gebührenanhebung innerhalb von knapp eineinhalb Jahren. Das stellt Eltern vor große finanzielle Herausforderungen. Bei der letzten Gebührenerhöhung im September 2023 wurden die Gebühren um teilweise mehr als 20 Prozent angehoben, mindestens jedoch um über fünf Prozent“, so ein Sprecher der Linken.
Die Linke Liste sei empört darüber, wie die Stadt die Kosten für die Kinderbetreuung mehr oder weniger komplett an die Eltern auslagern will. Gerade Eltern mit geringem Einkommen beziehungsweise Alleinerziehende würden von dieser Erhöhung in besonderem Maße getroffen. „Die Reallöhne sind durch die Krisen der letzten Jahre auf dem Niveau von vor 2020. Dass gerade jetzt, in einer Zeit in der Angestellte und Arbeiter sowie Arbeiterinnen immer mehr unter steigenden Preisen leiden und gleichzeitig keine Erhöhungen der Löhne und Gehälter in Sicht sind – und neue Tarifabschlüsse gerade einmal die Inflation abdecken – die Kosten für die Kitas um mindestens 15,4 Prozent steigen sollen, ist nicht zu akzeptieren.“
Die Linke Liste fordert die Mitglieder des Stadtrats dazu auf, die geplante Gebührenerhöhung abzulehnen. „Kinder sind unsere Zukunft. Wir kämpfen für eine solidarische Gesellschaft, in der nicht die Zukunft der Kinder vom Geldbeutel ihrer Eltern abhängig ist. Dafür gibt es mehrere Wege. Der falsche Weg ist, die Gebühren immer weiter zu erhöhen, ohne zu prüfen, ob es nicht auch andere Möglichkeiten gäbe. Die geplanten Änderungen sind ein absoluter Skandal und müssen gestoppt werden.“
Richtig so! Die Gebühren immer weiter anzuheben ist eine absolute Frechheit. Kitas sind ein wichtiger Baustein der allgemeinen Daseinsvorsorgen. Wenn es nach mir ginge sollten sie sogar ganz kostenfrei sein!
Ja, der Staat soll ab sofort alle Sozialausgaben der Bürger übernehmen. Eigen- und Mitverantwortung für die Gesellschaft sind im Jahr 2025 nicht mehr gefragt.
Mitverantwortung gibt es für jeden, das nennt sich „Steuern zahlen“. Sonst hätte das ja keinen Sinn.
Am Ende werden mit zusätzlichen Kosten die benachteiligt, die Kinder bekommen. Dabei brauchen wir doch dringend Nachwuchs.
Mhm, für jedes Kind zahlt der Freistaat schon 100€ an die Eltern. Alleinerziehende und finanzschwächere Erziehungsberechtigte bekommen vom Landratsamt den Krippen/Kita Platz bezahlt oder bezuschusst. Die restlichen Kosten sollten zu stemmen sein, noch dazu da gefühlt sehr viele Kinder die Max Buchungszeit von 07:00 bis 16:00 dort sind.
Das gibt es nächstes Jahr nicht mehr.
Man braucht sich ja nur mal den Stadtrat anschauen. Die meisten haben das Alter, in dem man sich um die Sorgen und Nöte als Eltern eines kleinen Kindes Gedanken machen muss, längst weit hinter sich gelassen. Von unserem Stadtoberhaupt braucht man in der Beziehung auch nicht viel erwarten. Evtl. könnte man ja mal schauen ob eine der Stiftungen die Mehrkosten auffangen oder dämpfen kann. Große Hoffnungen machen ich mir da aber nicht.
Es ist sehr schade, dass wir in einem reichen Land immer noch darüber diskutieren müssen. Die Kita Gebühren sollten nicht immer steigend durch die Eltern finanziert werden müssen, welche es heutzutage schwer genug haben wo sowieso alles teurer wird… die Linke Liste hat absolut recht.
Wer soll denn dann bitte die Kita-Gebühren bezahlen, wenn nicht ganz allgemein die Steuerzahler?
Die Linken sind also empört über die Tatsache, dass die Erzeuger von Kindern für die „externe Bespassung“ derselben tatsächlich zu bezahlen haben.
Auf der anderen Seite fordern die gleichen Linken, die Bezahlung der Mitarbeitenden z.B. in Kindertagesstätten möge bitte verbessert werden.
Dies würde ja dann heißen, eine vermutlich entstehende Unterfinanzierung hat dann der Steuerzahler aufzubringen, nur weil andere zwar in der Lage sind, Kinder in die Welt zu setzen, ohne vorher zu überlegen, ob sie diese ausreichend versorgen können.
Es handelt sich nicht um „externe Bespaßung“ sondern um eine notwendige Unterbringung, wenn beide Eltern berufstätig sind.
Wir sollten froh sein, dass Leute überhaupt noch Nachwuchs bekommen möchten. Während andere Sachen mit Milliarden subventioniert werden, sollten wir nicht an unseren Kindern sparen!
… zumal diese Kinder den ganzen Milliarden-Mega-Subventions-Wumms irgendwann bezahlen sollen – weil die Eltern- und Großelterngeneration die Friendensdividende verfrühstückt hat
Diese Kinder sollen dir später auch im Altersheim helfen, wer das später dann mal bezahlt -ist fraglich; mal abgesehen von deiner Rente, darüber könntest du dir auch mal Gedanken machen!
Ich schließe mich meinem Vorredner an dieser Stelle an und möchte außerdem noch ergänzen, dass Kitas auch als Bildungsinstitutionen fungieren und frühkindliche Bildung maßgeblich am späteren Schulerfolg teilhaben.
Wenigstens gibt es noch eine Partei, die sich für uns einsetzt!
15 % Erhöhung ist viel zu viel! Wer so etwas vorschlägt sollte überlegen, ob er richtig an seinem Platz ist.
Sich über steigende Gebühren zu beschweren stellt keine politische Leistung dar. Die Kritik der Linken Liste zeugt vielmehr von sehr großer Unkenntnis der Kitafinanzierung.
Zum einen gibt es seit 2019 € 100 staatlichen Zuschuss für die Eltern. Das heißt in vielen Kommunen sind die Beiträge für die Eltern heute niedriger, als etwa vor 2019. Eltern mit geringem Einkommen können beim Landratsamt einen Antrag auf Übernahme der Kosten stellen, Alle anderen können die Kosten steuerlich geltend machen. Der Anteil der Kosten an einem Kindergartenplatz, den die Eltern zu tragen haben, liegt vielerorts deutlich unter 10%. Und wie schon ein Vorredner schrieb, wenn wir gut ausgestattete Kitas mit gut bezahltem und ausreichendem Personal wollen, dann müsse auch Eltern Ihren Beitrag leisten.
Wir brauchen Kinder-Betreuung (ist doch auch nach der Vereinigung festgelegt), wir brauchen aber auch die Arbeitskraft der Familien. Weshalb macht man da solchen Wind! Die Arbeitskraft zahlt ja auch in die Rente ein und all die anderen Sozialsysteme. Das ergibt doch eine eine win-win Situation.
Jetzt stell ich mir mal vor, es wäre andersrum und die CSU wäre gegen diese Gebührenerhöhung gewesen, ich glaube nicht, dass es dann so einen Shitstorm gegeben hätte.
Kitas sind Bildungseinrichtungen, genau wie Schulen, und sollten deshalb vom Staat finanziert werden. Eine Staffelung der Gebühren nach Einkommen der Eltern wäre auch noch denkbar.
100 Euro bekommt jede Familie mit einem Kind ab 3 Jahren für den Kitaplatz, da ist aber zB noch kein Mittagessen dabei, das kostet mittlerweile 80 Euro im Monat. Die Kosten dafür werden wahrscheinlich ebenfalls gleich mit erhöht..
Die 100 Euro bayerisches Familiengeld fällt ab 2026 weg. Das wurde von der CSU gestrichen..
Mich würde die Begründung für die Erhöhung der Kita Gebühren interessieren bzw. was im Vorfeld unternommen wurde um diese abzuwenden.
Diese Vermutung habe ich auch.
Hat aber nichts direkt mit der CSU zu tun, sondern mit der hier zur Schau getragenen vermeintlichen Empörung der Linken Liste.
Schon mal die Zahlen angeschaut?
Die Kommunen in Deutschland haben ein Rekorddefizit in Höhe von einigen Milliarden Euro.
Vielleicht müsste man auch mal darüber nachdenken, die Kitas nur für berufstätige Eltern zu öffnen.
Das wäre mal eine andere Herangehensweise, die dann erst recht zu einem Shitstorm führen würde.
Mein Mitleid für die dann auftretenden Meckerer wäre allerdings gegen Null.
Wahnsinn, wenn man das von den Linken aus Wasserburg und einige Kommentare hier liest.
Da wird politisches Gequatsche mit völliger Ahnungslosigkeit über die Zuständigkeiten unterschiedlicher Gebietskörperschaften und deren Pflichten zur Finanzierung von kostenrechnenden Einrichtungen einfach mal so vermischt.
Dass eine Kommune, die einen Kindergarten betreibt, verpflichtet ist, eine Gebühr zu erheben, die alle Kosten abdeckt und dass sie Satzungen und das Kommunalabgabengesetz einhalten muss, spielt für diese Schlaumeier überhaupt keine Rolle.
Ist ja alles kein Problem: Stadtrat, Bürgermeister und Verwaltungsmitarbeiter setzen die Kindergartengebühren nach eigenem Gutdünken bzw. Gefühl der Eltern fest. Stadtrat, Bürgermeister und Mitarbeiter machen sich dann ja nur strafbar, weil sie sehenden Auges Gemeindevermögen veruntreuen. Kein Problem! Die Linken aus Wasserburg und einige Kommentatoren hier springen ihnen dann schon zur Seite.
Meine Güte, mal wieder Jammern auf hohem Niveau. Was sagen diese Eltern dann, wenn das Kind ein Auslandsstudium absolvieren will? Kinder kosten Geld, Erzieher/innen wachsen nicht auf den Bäumen und sollen auch endlich ordentlich für ihren echt teilweise harten Beruf bezahlt werden und das Essen soll auch am Besten alles kostenlos sein. Später wollen die lieben Kleinen dann ein Auto, den Führerschein soll dann auch noch Vater Staat bezuschussen, oder? Langsam reicht es wirklich mit dem ständigen Genörgele. Muss man eben vorher überlegen und eine ordentliche Finanzplanung machen, bevor man Nachwuchs in die Welt setzt.
Es ist ja nicht so, dass das Geld dann bei den ErzieherInnen ankommen würde.
@MimiMeck, Sie schrieben:
„….. und das Essen soll auch am Besten alles kostenlos sein. Später wollen die lieben Kleinen dann ein Auto, den Führerschein soll dann auch noch Vater Staat bezuschussen, oder ?“
Derartige Kommentare mit völlig aus der Luft gegriffenen Vermutungen machen keinerlei Sinn.