Werksreferentin Monika Rieger berichtete im Stadtrat über ihre Tätigkeit

In der jüngsten Stadtratssitzung berichtete die Werksreferentin Monika Rieger über ihre Tätigkeit als Werksreferentin. Sie gab einen Überblick über die wichtigsten Ereignisse und Entwicklungen.

Zu ihren ersten Aufgaben dieser Tätigkeit gehörte es, sich erst einmal einen Überblick zu verschaffen – sie hatte die Gelegenheit, sich die technischen Einrichtungen und Abläufe vor Ort anzuschauen und auch einige Mitarbeitende kennenlernen.

Die Werkausschuss-Sitzungen, die fünfmal pro Jahr stattfinden, sind ein zentrales Gremium für die Entscheidungsfindung und strategische Ausrichtung der Stadtwerke. Rieger berichtete, dass diese Sitzungen oft von intensiven Diskussionen und wichtigen Entscheidungen, geprägt waren. Im Fokus stand dabei oft das Badria. „Die Schließzeiten im Lockdown und weitere Coronabeschränkungen haben zu Einnahmeverlusten geführt, das Umsetzen der Hygienevorschriften hat den Mitarbeitenden viel abverlangt“, so Rieger weiter.

Die Organisation von Veranstaltungen wie dem Badrialauf, dem Flohmarkt und dem Wettrutschen haben gezeigt, wie wichtig es sei, die Bedürfnisse der Besucher im Blick zu haben.

Ein weiteres großes Anliegen von Monika Rieger ist die Sicherheit im Schwimmbad. „Alle Besucher sollen sich sicher fühlen“. Deshalb habe sie mit Betriebsleiter Alois Harrasser ein ausführliches Gespräch zum Thema sexualisierte Gewalt geführt. Mittlerweile gibt es zu diesem Thema eine Verfahrensanweisung und jeder Mitarbeitende weiß bei einem entsprechenden Vorfall, was zu tun ist und wie die Meldekette zu funktionieren hat. „Damit es erst gar nicht so weit kommt, werden die Reinigungskräfte und das Aufsichtspersonal regelmäßig geschult“, erklärte Monika Rieger.

Ein weiteres wichtiges Thema sei die technische Wartung und Instandhaltung des gesamten Badria-Komplexes. Im August 2023 gab es einen Schaden am Freibecken, der schnell behoben werden konnte. Im Oktober 2023 kam es zu einem Brand in der Stollensauna. Durch das beherzte Eingreifen einer Mitarbeiterin konnte Schlimmeres verhindert werden. Um zukunftsfähig zu sein, brauche es nach Meinung der Werksreferentin mehr, nämlich eine Kombination aus nachhaltigen Anpassungen, technischen Modernisierungen und einen guten Blick darauf, was die Besucher sich wünschen – „aber all das kostet viel Geld“.

Nicht vergessen dürfe man, dass das Badria nicht nur ein Schwimmbad, sondern auch ein Besuchermagnet für die Stadt sei. Die Dreifachturnhalle biete Platz für Sportveranstaltungen, Künstlermarkt, Briefmarkentauschtag oder Konzerte.

2023 wurde der 45. Geburtstag des Badria gefeiert, doch die Mitglieder des Werkausschusses müssen sich fragen, wie es mit dem bald 50jährigen Badria weitergehen wird. Dabei müsse man das Familienbad, das Freibad mit dem Freigelände und den Wellnessbereich differenziert betrachten. „Können und wollen wir uns als kleine Stadt weiterhin ein so großes Bad überhaupt leisten“, so Rieger. Um zu solchen Entscheidungen zu gelangen, seien viele Überlegungen und Gespräche mit den Verantwortlichen in den zuständigen Gremien nötig. Vielen Bad-Besuchern sei zudem nicht klar, dass das Badria zu den Stadtwerken gehöre.

Man könne davon ausgehen, dass Gas und Öl teurer werden. Die Co2-Abgabe steige jedes Jahr und weil immer mehr Kunden auf Eigenproduktion setzen und neue, energieintensive Verbraucher wie E-Autos und Wärmepumpen eine verlässliche Beschaffungsprognose immer schwieriger gestalten, steige auch das Risiko der Stadtwerke bei der Energiebeschaffung.

Sehr „bemerkenswert“ sei die Tatsache, dass sich seit Jahren Bürger engagiert darum bemühen, dass die Klimaschutzziele der Stadt Wasserburg umgesetzt werden. Ein zentrales Thema dabei sei die Frage, wie die Energieversorgung zukünftig gestaltet werden könne.

Ein weiteres wichtiges Ziel sei die Förderung von Speichertechnologien, um die Netzstabilität zu gewährleisten und um überschüssigen Strom effizient nutzen zu können. „Hier sehen wir großes Potential für die Zukunft und werden uns intensiv mit diesen Themen beschäftigen“, führte Monika Rieger aus.

Rieger dankte allen Beschäftigten der Stadtwerke für ihre Arbeit und Offenheit. Die enge Zusammenarbeit mit dem Badria-Betriebsleiter Alois Harrasser, dem ehemaligen Werkleiter Robert Pypetz und dem jetzigen Werkleiter Uwe Horn zeige ihr, dass gemeinsam viel erreicht werden könne.

Drei Punkte seien ihr besonders wichtig – der Zusammenhalt der Stadtwerke-Familie, dazu gehöre auch das Badria, die Gewinnung von Neukunden im Strombetrieb und dass die Transformation in Richtung Klimaneutralität weiter vorangetrieben werde.

Rieger schloss ihren Vortrag mit den Worten „Mein grünes Herz schlägt jetzt noch kräftiger als vor drei Jahren – für die Stadtwerke Wasserburg.“

Bürgermeister Michael Kölbl dankte Monika Rieger für den Bericht und die gute Zusammenarbeit. Als „positives Vorbild“ und hervorragende Werksreferentin beschrieb Friederike Kayser-Büker (SPD)  ihre Stadtratskollegin. Und Georg Machl (CSU) fügte an „Mach weiter so“.

TANJA GEIDOBLER / Bild: Rieger