Gestern viel Interesse bei Fachexkursion des Bundes Naturschutz der Ortsgruppe Wasserburg

Zum Thema Biber: Über 30 Interessierte nahmen gestern an einer Fachexkursion des Bundes Naturschutz der Ortsgruppe Wasserburg teil. Die Exkursion führte vom früheren Krankenhausgelände an der Dr. Martin Geigerstraße entlang der Innleite zum Hesseweiher in der nördlichen Burgau.
Max Finster vom Bund Naturschutz: „Deutlich waren entlang des Schließleder-Weihergrabens die kunstvoll errichteten Biberdämme und die Biberburgen am Ufer des Hesseweihers zu sehen. Auch im weiteren Umgriff der Gewässer zeigte der Verbiss an einigen Laubbäumen und an mehreren gefällten Bäumen vom Leben einer intakten Biberfamilie. Schön war auch die Teilnahme von Bürgern aus der unmittelbar angrenzenden Siedlung der nördlichen Burgau, die von ihren in der Regel positiven Beobachtungen und Erlebnissen mit den Bibern berichteten.“
An der Exkursion nahm auch der amtliche Biberberater, Stadtrat und Umweltreferent Lorenz Huber teil. Als praktizierender Land- und Forstwirt sowie Jäger berichtete er von seinen Erfahrungen.
Der Biber, seine Lebensstätten und seine Dammbauten stehen unter nationalem und europarechtlichem Schutz (FFH-Art). Eingriffe in Biber-Lebensräume unterliegen dem Strafrecht und bedürfen der Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Rosenheim.
Auch für verursachte Schäden und zur Schadensabwehr bietet die Behörde Beratung an.
Max Finster abschließend:
„Nachdem eine Biberfamilie jedoch nur im unmittelbaren Umgriff eines Gewässers nach Nahrung sucht, sind die Schäden überschaubar und durch konkrete Einzelmaßnahmen zu begrenzen. Dem gegenüber stehen jedoch die großen ökologischen Vorteile. Biberreviere zählen zu den artenreichsten Lebensräumen in Bayern. Mit dem Bestreben Wasser in der Landschaft zurückzuhalten entsteht durch den Biber ein reichhaltiges, dynamisches Lebensmosaik, von dem auch viele andere Tier- und Pflanzenarten profitieren.
Gerade auch Kinder erfreuen sich an der Beobachtung von zugezogenen Libellen, Amphibien und Vögeln.
Auch wenn ein Biberlebensraum für uns oftmals etwas unaufgeräumt aussieht, so ist gerade diese Naturnähe, dieses kleine Stückchen Wildnis häufig die letzte Chance für wunderbare Naturerlebnisse. Erhalten wir uns und unseren Kindern die Chance, diese wertvollen, ökologischen Nischen in einer zunehmend intensiv genutzten Umwelt bewundern und schätzen zu lernen.“