Viele Festnahmen, aber auch Tätererfolge
Im ersten Quartal des Jahres 2025 kam es im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd wiederholt zu einer Vielzahl von betrügerischen Anrufen. In einigen Fällen hatten die Täter Erfolg und erbeuteten hohe Summen Bargeld oder Wertgegenstände. Erfreulicherweise gelang es, in Zusammenarbeit mit den potentiellen Opfern und Vertretern der Banken, die Vollendung von Betrugstaten zu verhindern sowie Abholer festzunehmen.
Im Zeitraum von Januar bis März erreichten viele Bürger aus dem Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd erneut eine Vielzahl an betrügerischen Anrufen. Bei dem sogenannten „Schockanruf“ wird den potentiellen Opfern am Telefon von mehreren unbekannten Betrügern der Eindruck vermittelt, dass es sich bei den Anrufern um einen Rechtsanwalt, einen Polizeibeamten und einen Staatsanwalt handeln würde. Dabei geben die Unbekannten an, dass ein naher Angehöriger des Angerufenen auf Grund eines verschuldeten schweren Verkehrsunfalls festgenommen wurde und die Bezahlung einer Kaution für dessen Freilassung nötig sei.
In einer anderen Masche spiegelt ein „falscher Polizeibeamter“ dem Angerufenen vor, dass in dessen Nachbarschaft eingebrochen wurde. Der „falsche Polizeibeamte“ überzeugt seine Opfer im weiteren Verlauf, an deren Wohnadresse aufbewahrtes Bargeld sowie Wertgegenstände zur Sicherung an einen Abholer zu übergeben. Der spätere Abholer wird als Polizeibeamter, Staatsanwalt, Gerichtsvollzieher oder ähnliche Amtsperson angekündigt.
Insbesondere ältere Menschen übergeben dabei regelmäßig liebgewonnene Schmuckgegenstände oder erspartes Vermögen in Form von Bargeld an die Betrüger. Die Polizei erfährt oft erst im Nachhinein durch die Geschädigten oder eine Vertrauensperson von der perfiden Tat. Erst letzte Woche übergab eine 75-Jährige nach mehreren Schockanrufen im Bereich Mühldorf 60.000 Euro Bargeld an eine unbekannte Abholerin.
Für das erste Quartal registrierte das Polizeipräsidium Oberbayern Süd 18 Fälle, bei denen die Täter Erfolg hatten und Bargeld oder Wertgegenstände im Gesamtwert von mehr als 1.000.000 Euro ausgehändigt wurden. Einige Male konnte die Vollendung dieses perfiden Betrugs mit Hilfe der potentiellen Opfer, dank der guten Zusammenarbeit mit den Vertretern der Banken, verhindert werden. Dabei gelang es der Polizei auch in einzelnen Fällen Abholer festzunehmen.
Die Kriminalpolizei mit Zentralaufgaben des Polizeipräsidiums übernahm die Ermittlungen in allen Fällen. Weil damit zu rechnen ist, dass Betrüger auch weiterhin versuchen werden, auch im südlichen Oberbayern Beute zu machen, warnt die Kriminalpolizei und gibt Verhaltenstipps:
- Übergeben Sie niemals Bargeld oder Wertgegenstände an Ihrer Wohnadresse oder im öffentlichen Bereich an Ihnen unbekannte Personen.
- Die Polizei sowie andere Ermittlungsbehörden würden Sie niemals am Telefon zur Übergabe von Bargeld oder Wertgegenstände auffordern! Legen Sie sofort auf und kontaktieren Sie den Polizeinotruf „110“.
- Sprechen Sie die Thematik Enkeltrick und Schockanrufe in Ihrem Verwandten- und Bekanntenkreis an und sensibilisieren Sie Ihre Angehörigen zur Vorsicht in höchstem Maße.
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