Interessanter Vortrag zur Geschichte des Wasserburger Dirndls im Gimplkeller
Alljährlich finden in Wasserburg die Volksmusiktage statt, heuer schon zum 52. Mal. Und in diesem Jahr hatte sich der Heimatverein, der alljährlich eine Veranstaltung im Rahmen der Volksmusiktage gestaltet, sich vorgenommen, dazu einen Vortrag zur Geschichte der Wasserburger Tracht zu gestalten.
Damit im Rahmen der Volksmusiktage auch die Musik zu ihrem Recht kommt, gab es zum Auftakt der Veranstaltung sogleich eine musikalische Darbietung von den Griesstätter Sängerinnen Johanna Fischbacher und Julia Loibl, die von Barbara Asanger am Akkordeon begleitet wurden.
Der Gimplkeller am Marienplatz war gut gefüllt. Die doch recht zahlreich erschienene Zuhörerschaft war zunächst von der Musik recht angetan. Zahlreiche Damen im Publikum hatten ihre Wasserburger Tracht angelegt und Dr. Michaela Breil, die stellvertetende Museumsleiterin beim Staatlichen Textil- und Industriemuseum Augsburg, hielt hierzu einen Vortrag.
Und so erfuhr das Publikum, dass es seit 1938 eine Bewegung in Wasserburg gab, eine eigene Tracht für die Wasserburgerinnen zu entwickeln. Der Wasserburger Färbermeister Unterauer lieferte mit seinen Blaudrucken hierfür die Grundlage. Aber es gab auch Kritik: Der Begriff „Dirndl“ sei jüdisch, wurde polemisiert, man sollte besser deutsch „Leibkittel“ sagen. Und nicht wenigen sei es sehr wichtig gewesen, dass die Frauen ihr Dirndl auch selbst schneidern.
Die Referentin schilderte auch, dass nach dem Zweiten Weltkrieg der Wunsch nach einer Tracht sehr groß war. Die Wasserburger Tracht sollte sich von bäuerlichen Gewändern unterscheiden. Das Wasserburger Dirndl war ein Gewand, das bürgerliche Frauen sehr gerne trugen, damit stiftete die Wasserburger Tracht auch ihren Beitrag bei der Suche nach einer Identität, einer Heimat sozusagen.
Mit anschaulichen Bildern garnierte die Referentin ihren interesaanten Vortrag und es gab nicht wenige Zuhörer, die noch etwas beizutragen wussten oder aber noch eine Frage stellen wollten.
Immer wieder garniert mit volkstümlicher Musik, präsentiert von Barbara Asanger und den Griesstätter Sängerinnen, gestaltete sich dieser Abend zu einem guten Erfolg.
Seit Anfang April ist im Staatlichen Textil- und Insustriemuseum Augsburg zu diesem Thema eine Ausstellung zu sehen, die unter dem Thema: „Dirndl – Tradition goes Fashion“ zu sehen ist. Nähere Informationen hierzu gibt es auch im Internet unter: www.timbayern.de.
RP
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