Freilichtmuseum Amerang: Ausstellungsgebäude offiziell eröffnet

Nach nur eineinhalbjähriger Bauzeit ist das neue Ausstellungs- und Veranstaltungsgebäude des Freilichtmuseums Amerang des Bezirks Oberbayern gestern mit einem Festakt feierlich eröffnet worden. Als „große Chance für das Museum und die ganze Region“ bezeichnete Bezirkstagspräsident Thomas Schwarzenberger (Bild oben, zusammen mit Museumsleiterin Dr. Claudia Richartz)  den Neubau. „Dieses Angebot trägt dazu bei, unser Museum für die Zukunft zu rüsten. Und zugleich wird es auch,  davon bin ich überzeugt, die Attraktivität der Region erhöhen.“

Schwarzenberger hob in seiner Rede nicht nur die kurze Bauzeit hervor, die unter anderem dadurch erreicht wurde, dass die Holzwände des Gebäudes in Fertigbau-Manier errichtet wurden. Er wies auch darauf hin, dass die Kosten für das Projekt den ursprünglich angesetzten Kostenrahmen deutlich unterschritten hätten. Statt der veranschlagten knapp 4,5 Millionen Euro wurden es am Ende nur 3,87 Millionen Euro. Ein „schönes und außergewöhnliches Gebäude“ sei hier entstanden, lobte der Bezirkstagspräsident.

Außergewöhnlich deshalb, weil der von dem renommierten Architekturbüro Florian Nagler entworfene Bau konsequent nach den Kriterien des einfachen und nachhaltigen Bauens errichtet wurde. Um auf Zement zu verzichten, kamen hier statt des üblichen Betonfundaments Schraubfundamente zum Einsatz und der Boden besteht aus gestampftem und versiegeltem Lehm. Außerdem konnte durch spezielle Holzwände mit Lufteinschlüssen auf eine darüberhinausgehende Isolierung verzichtet werden. Das Büro Nagler hatte sich im Architekturwettbewerb unter anderem damit durchgesetzt, dass sich das Gebäude durch seine Holzbauweise und das Aufgreifen traditioneller Elemente harmonisch in das Museumsensemble einfügt.

Großer Mehrwert für das Museum

Museumsleiterin Dr. Claudia Richartz zeigte sich hocherfreut über die Eröffnung des Neubaus: „Damit ist unser Museum für die Zukunft hervorragend aufgestellt und der Weg bereitet, um mit attraktiven Ausstellungen und Veranstaltungen unseren Gästen einen echten Mehrwert zu bieten.“ Zugleich sieht sie mit dem neuen Angebot die Chance, ein noch größeres Publikum als bisher nach Amerang zu locken. Nach Ansicht von Richartz hat das neue Ausstellungsgebäude aber auch entscheidend dazu beigetragen, dass das Freilichtmuseum Amerang seit kurzem an einem Projekt des Deutschen Museumsbunds zur Zertifizierung nachhaltiger Museen teilnimmt – als eine von nur sechs Einrichtungen, die aus 50 Bewerbern aus ganz Deutschland ausgewählt wurden. „Damit haben wir bei der Jury eindeutig gepunktet“, ist die Museumsleiterin überzeugt.

UG / Bilder: Bezirk Oberbayern, Wolfgang Englmaier